Galaxie NGC 3256
Die Galaxie NGC 3256 befindet sich in 100 Millionen Lichtjahren Entfernung. Bildrechte: ESA/Hubble/NASA

Weltraumteleskop Hubble Hubble-Weltraumbilder zeigen verschmelzende Galaxien

09. Januar 2021, 09:03 Uhr

Wie sieht es aus, wenn Galaxien kollidieren? Das zeigen diese sechs Bilder des Hubble-Weltraumteleskops. Dabei entstehen Sternhaufen, die das Millionenfache der Masse unserer Sonne erreichen.

30 Jahre im All und immer wieder liefert Hubble Bilder, die unseren Blick aufs Universum verändern. Das Weltraumteleskop hat sich für diese Aufnahmen auf Galaxien fokussiert, die miteinander verschmelzen. Sechs dieser Verschmelzungen werden in der neuesten Zusammenstellung von Hubble-Bildern gezeigt. Die Fotomontage wurde am 7. Januar 2021 veröffentlicht. Damit möchten NASA und ESA, die das Teleskop gemeinsam betreiben, wie mit einem nachträglichen Sternenfeuerwerk das neue Jahr begrüßen.

Verschmelzungen von Galaxien sind ein selten zu beobachtendes Ereignis. Es ist ein sehr langanhaltender Vorgang, bei dem die Galaxien dramatische Veränderungen in ihrem Aussehen und in ihrem Sterngehalt erleben, heißt es in der Veröffentlichung. Solche Verschmelzungsvorgänge sind vor allem für Forscher interessant. Sie können dadurch die Bildung von Sternhaufen unter extremen physikalischen Bedingungen verfolgen.

Hubble: Galaxien Evolutionen

Diese sechs Weltraumbilder wurden von dem Hubble-Teleskop aufgenommen.

Galaxie NGC 4194
Die Medusa-Fusion befindet sich in etwa 130 Millionen Lichtjahren Entfernung. Zu finden ist sie im Sternbild Ursa Major (Großer Bär). Das Gebiet wurde als NGC 4194 katalogisiert. Dennoch handelt es sich hierbei nicht um eine sondern um zwei Galaxien. Die ältere Galaxie verschlingt hierbei ein kleineres System, welches besonders viele Gase enthält. Durch die Kollision wurden riesige Mengen an Staub und Sternen ins All hinaus geschleudert. Man kann sie an der Spitze des neu entstehenden Galaxien-Paar erkennen. Es wirkt, als würde man die Schlangenhaare von Medusa – aus der griechischen Sagenwelt – betrachten. Bildrechte: ESA/Hubble & NASA, A. Adamo
Galaxie NGC 4194
Die Medusa-Fusion befindet sich in etwa 130 Millionen Lichtjahren Entfernung. Zu finden ist sie im Sternbild Ursa Major (Großer Bär). Das Gebiet wurde als NGC 4194 katalogisiert. Dennoch handelt es sich hierbei nicht um eine sondern um zwei Galaxien. Die ältere Galaxie verschlingt hierbei ein kleineres System, welches besonders viele Gase enthält. Durch die Kollision wurden riesige Mengen an Staub und Sternen ins All hinaus geschleudert. Man kann sie an der Spitze des neu entstehenden Galaxien-Paar erkennen. Es wirkt, als würde man die Schlangenhaare von Medusa – aus der griechischen Sagenwelt – betrachten. Bildrechte: ESA/Hubble & NASA, A. Adamo
Galaxie NGC 1614
NGC 1614 befindet sich in etwa 200 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde im Sternbild Eridanus, dem Fluss. Bildrechte: ESA/Hubble & NASA, A. Adamo
Galaxie NGC 3256
Ganz schön verzerrt: die Galaxie NGC 3256. Kein Wunder, sie ist das Ergebnis einer vergangenen galaktischen Verschmelzung. Wir finden sie etwa 100 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Bildrechte: ESA/Hubble/NASA
Galaxie NGC 34
Die Galaxie NGC 34 ist im Sternenbild Cetus, dem Seeungeheuer, zu finden. Sie wirkt fast durchsichtig und ähnelt einer Kreatur aus der Tiefsee. Vor ein paar Millionen Jahren waren dies zwei Spiralgalaxien. Irgendwann wird der Verschmelzungsvorgang der beiden Galaxien abgeschlossen sein. Die dabei entstehende Form ähnelt keiner bisher bekannten Galaxie. Bildrechte: ESA/Hubble & NASA, A. Adamo et al.
Weltraumbild der Galaxie NGC 6052. Aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop.
Die Galaxie NGC 6052 befindet sich im Sternbild Herkules und ist etwa 230 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Es handelt sich um ein Paar von kollidierenden Galaxien. Irrtümlicher Weise hatte sie William Herschel 1784 als eine einzige irreguläre Galaxie klassifiziert. Bildrechte: ESA/Hubble & NASA, A. Adamo, K. Hollyhead, M. Messa, J. E. Ryon, V. Bajaj, A. Runholm, A. Aalto, D. Calzeti, J. S. Gallagher, M. J. Hayes, J. M. D. Kruijssen, S. König, S. S. Larsen, J. Melinder, E. Sabbi, L. J. Smith, and G. Östlin
Galaxie NGC 3690
Diese Galaxie zählt zu einer bedeutenden Supernova-Fabrik. In den letzten fünfzehn Jahren sind etwa sechs Supernovae in den äußeren Bereichen der Galaxie entstanden. Vor 700 Millionen Jahren flogen die beiden Galaxien IC 694 und NGC 3690 eng aneinander vorbei und kollidierten zu einem Galaxien-Paar. Bildrechte: NASA, ESA, the Hubble Heritage Team (STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration and A. Evans (University of Virginia, Charlottesville/NRAO/Stony Brook University)
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In unserer Milchstraße gibt es typischerweise Sternenhaufen, die das Zehntausendfache unserer Sonne wiegen, so die Astronomen. Doch selbst das ist nur ein Bruchteil der Masse der Sternhaufen, die bei der Kollision von zwei Galaxien entstehen. Diese erreichen die millionenfache Masse unserer Sonne.

Solche Galaxienkollisionen sind sehr leuchtstark. Nachdem sie kollidiert sind, kommt der neue Sternenhaufen allmählich zur Ruhe. Seine Leuchtkraft nimmt selbst dann kaum ab. Das macht die Beobachtung für Astronominnen und Astronomen leichter.

30 Jahre Hubble-Weltraumteleskop

Das Weltraumteleskop Hubble befindet sich mittlerweile 30 Jahre im Erdorbit. In einer Höhe von zirka 550 Kilometern über der Erdoberfläche schwebt es und blickt in die Ferne des Weltalls. Dabei hatte die Mission anfängliche Schwierigkeiten. Mehr über die letzten 30 Jahre des Hubble-Weltraumteleskops erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Mehr Hubble Bilder

Bei den sechs Bildern handelt es sich um eine Zusammenstellung von bereits bekannten Bildern. Eine ähnliche Zusammenstellung wurde bereits 2008 veröffentlicht. Damals wollte man mit 59 Aufnahmen das 18-jährige Bestehen des Weltraumteleskop feiern.

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