Frau in Tauchausrüstung schwimmt und sammelt Plastikmüll unter Wasser auf dem Boden des Korallenriffs.
Frauen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, sind gerade im globalen Süden oft von Gewalt betroffen. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Auch Morde werden begangen Umweltschützerinnen global stark von Gewalt betroffen

07. Juni 2023, 15:53 Uhr

Weltweit setzen sich viele Frauen für den Umweltschutz ein. Dabei werden sie oft gewaltsam unterdrückt, wie eine spanische Studie ergeben hat. Dafür hat sie 523 Fälle untersucht, bei denen es bei umweltschützerischen Aktivitäten von Frauen zu Konflikten kam. Diese ergaben sich vor allem in Lateinamerika, Asien und Afrika - aber auch in Nordamerika und Europa.

Laut der Studie wurden in 81 Fällen Frauen ermordet, weil sie sich für den Umweltschutz eingesetzt hatten. Dabei ging es vor allem um Umweltverstöße beim Bergbau, bei der Landwirtschaft und bei der industriellen Produktion im globalen Süden. 19 dieser Todesfälle gab es auf den Philippinen, weitere Schwerpunkte waren in Brasilien, Kolumbien und Mexiko. Sechs Morde an Umweltschützerinnen ereigneten sich allerdings auch in den USA und Europa.

Die Studienautorinnen betonen, dass es insgesamt nur eine geringe Datenbasis bei der Gewalt an Umweltschützern gibt. Darum konnten keine Aussagen über die Verteilung nach Geschlechtern getroffen werden. Sie fordern daher eine bessere Dokumentation, auch um die Gewalt gegen einzelne Gruppen von Umweltschützerinnen besser erforschen zu können, etwa indigene Frauen.