Eine Gruppe von Königspinguinen, einige aufrecht, einige gedruckt läuft erhaben über Eis unter blauem Himmel
Eisregionen wie die Antarktis haben einen entscheidenden Einfluss auf das Weltklima, deshalb will die UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) diese Eisregionen künftig stärker beobachten. Bildrechte: imago images/imagebroker

Eisschmelze Wegen Klimawandel - Welt-Wetter-Organisation will Eisregionen auf der Erde stärker beobachten

03. Juni 2023, 16:02 Uhr

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) will einen stärkeren Fokus legen auf die Veränderungen in den als Kryosphäre bezeichneten Eis- und Schneeregionen. Die Mitgliedstaaten der UN-Sonderorganisation hätten einstimmig beschlossen, dies "zu einer ihrer Hauptprioritäten" zu machen, sagte WMO-Sprecherin Clare Nullis am Dienstag.

Die Entscheidung sei wegen der zunehmenden Auswirkungen etwa durch schmelzendes Eis und tauende Permafrostböden auf den Meeresspiegel, Naturkatastrophen und Ökosysteme getroffen worden. "Das Thema Kryosphäre ist nicht nur für die Arktis und die Antarktis ein heißes Thema, sondern ein globales Problem", erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Mitgliedsländer der UN-Organisation treffen sich derzeit zu einem Kongress in Genf. Sie forderten eine bessere Koordinierung der Beobachtungen und Vorhersagen, aber auch den Austausch von Daten und Forschung. Die WMO wird ihrerseits ihre Aktivitäten zu dem Thema ausbauen.

Während der Debatten hätten Delegierte aus der ganzen Welt ihre Besorgnis über die schnellen und teilweise unumkehrbaren Veränderungen in der Kryosphäre zum Ausdruck gebracht, sagte WMO-Sprecherin Nullis. Neben der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 und der Verringerung der Treibhausgasemissionen brauche es "mehr Monitoring, um das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Veränderungen zu überwachen". Zudem müsse ernsthaft über die Verwaltung der Wasserressourcen nachgedacht werden.

"Was in den Polar- und Hochgebirgsregionen passiert, bleibt nicht in diesen Regionen", sagte WMO-Sprecherin Nullis. Mehr als eine Milliarde Menschen seien auf das Wasser angewiesen, das aus schmelzendem Schnee und Gletschern stammt. "Wenn diese Gletscher abschmelzen, muss man sich Gedanken darüber machen, was mit der Wasserversorgung dieser Menschen passieren wird." Nullis verwies zudem darauf, dass in arktischen Permafrostböden doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert sei, wie heute in der Atmosphäre vorhanden ist. Mit dem Auftauen der Böden würde der Kohlenstoff in Form von CO2 und Methan an die Atmosphäre abgegeben werden.

afp