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CoronaWHO: Omikron sollte nicht als "mild" eingestuft werden

09. Januar 2022, 05:00 Uhr

Die Corona-Variante Omikron ist weltweit auf dem Vormarsch. Und obwohl Erkrankte über weniger schwerwiegende Symptome klagen, warnt die WHO davor, diese Sars-Cov-2-Variante als "mild" zu bezeichnen. Auch sie kostet zahlreiche Leben und überrollt gerade die Welt. Zudem haben Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf herausgefunden, dass auch milde Verläufe Spuren auf den Organen hinterlassen.

Im November 2021 wurde die heute als Omikron bekannte Sars-CoV-2-Variante in Südafrika das erste Mal gemeldet. Seitdem ist sie weltweit auf dem Vormarsch. Laut aktuellem Wochenbereicht (Stand 6. Januar 2021) des RKI gehen 44,3 Prozent der auf Varianten untersuchten Sars-CoV-2-Nachweise in Deutschland auf Omikron zurück.

Warum die Bezeichnung "mild" ein Fehler wäre

Die derzeitige Studienlage deutet darauf hin, dass Omikron weniger schwere Krankheitsverläufe verursacht als zum Beispiel die derzeit vorherrschende Delta-Variante. Aber auch hier gibt es Hospitalisierungsfälle. Zudem scheint Omikron sehr viel ansteckender zu sein und kann auch Menschen mit vollem Impfschutz infizieren. WHO-Direktor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte deshalb in einer Pressekonferent davor, die Omikron-Variante als "mild" einzustufen.

Rasanter Anstieg der Covid-19-Infektionen

Auch der rasante Anstieg der Infektionen in den vergangenen Tagen ist besorgniserregend. Laut WHO sind in der letzten Woche weltweit knapp 9,5 Millionen Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 verzeichnet worden. Das sind 71 Prozent mehr als in der Vorwoche. Dadurch stehen die Gesundheitssysteme enorm unter Druck.

Weiterhin eine besorgniserregende Corona-Variante

Mutationen sind bei einem Virus nichts ungewöhnliches und entstehen durch Fehler beim Kopieren des Erbguts, wenn sich das Virus vermehrt. Einige stehen allerdings unter genauerer Beobachtung. Die WHO teilt die Corona-Varianten in drei Gruppen ein: 1) besorgniserregende Varianten, 2) Varianten von Interesse und 3) Varianten unter Beobachtung. Zur ersten Kategorie zählen: Alpha, Beta, Gamma, Delta und Omikron. In Kategorie 2 befinden sich Lamda und Mu. Kategorie 3 beherbert derzeit die Varianten B.1.1.318, C.1.2 und B.1.640. Letztere wurde Ende November erstmals in Frankreich registriert.

Auch milde Verläufe hinterlassen Spuren

Als milde Verläufe stuft die WHO Covid-Erkrankungen ein, bei denen die Patient*innen zwar Symptome wie Fieber, Erschöpfung, Husten oder Atemnot, aber keine Hinweise auf eine virale Lungenentzündung oder einen Sauerstoffmangel im Blut aufweisen. Meist können diese ambulant behandelt werden und die Patient*innen fühlen sich nach kurzer Zeit wieder besser. Dennoch sind sie nicht zu unterschätzten.

Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf konnte nachweisen, dass auch milde bis moderate Krankheitsverläufe mit Covid-19 die Funktionen von Herz, Lunge und Nieren mittelfristig beeinträchtigen und mit gehäuften Zeichen einer Beinvenenthrombose einhergehen. Kardiologe Prof. Dr. Raphael Twerenbold und Epidemioligin Elina Petersen vom UKE sehen das auch in Hinblick auf die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante mit Besorgnis.

Im Direktvergleich mit der Normalbevölkerung konnten die Forschenden feststellen, dass Patient*innen nach Überstehen einer milden bis moderaten Covid-19-Erkrankung ein reduziertes Lungevolumen sowie eine schwächere Pumpkraft des Herzens aufwiesen.

JeS

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