MDR Wissen AdventskalenderStreit und Tränen während der Feritage – Trauma in der Familie
Weihnachtszeit ist Familienzeit, so das Ideal. Was aber, wenn man keine Familie hat? Oder wenn traumatisierende Erinnerungen an Kinder weitergegeben werden?
Kann ein Trauma vererbt werden? Diese Frage spielt auf die sogenannte "epigenetische Vererbung" an, also den Einfluss auf die Gene der Nachkommen durch Traumata. Die Epigenetik fungiert als eine Art Brücke zwischen der Umwelt und den Genen und bestimmt mit, wann und unter welchen Bedingungen ein Gen aktiviert wird. Auch Ängste und Traumata spielen dabei eine Rolle. Das heißt, das Trauma kann sowohl einem selbst passieren, als auch in einer vorangegangenen Generation vorhanden gewesen sein.
Romantische Vorstellungen kollidieren oft mit der Realität
In der Weihnachtszeit verschärfen sich die Konflikte, ausgerechnet in der Zeit, der sich viele Menschen nach Liebe und Harmonie sehnen. Auslöser sind häufig die romantischen Vorstellungen von einem fröhlichen Weihnachtsfest, die mit dem Alltag kollidieren. Studien zufolge werden Menschen krank, wenn sie überhaupt keine Beziehung haben. Laut Psychologe Hermann Tolle besuchen Menschen Läden und Bibliotheken, um zumindest gelegentlich mit jemandem zu sprechen oder um das Gefühl zu haben, nicht allein auf der Welt zu sein. Es kann ein Problem sein, wenn solche Orte alle zu den Feiertagen geschlossen sind.
Experten empfehlen Treffen mit Nachbarn für einsame Menschen
Experten empfehlen Menschen, die zu Weihnachten allein sind, sich mit Bekannten oder Nachbarn zu treffen, Veranstaltungen oder Kirchen zu besuchen oder auch die Telefonseelsorge zu kontaktieren. Die Telefonseelsorge ist unter den Rufnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 sowie 116 123 rund um die Uhr erreichbar. Sie berät kostenfrei und anonym. Der Anruf hier findet sich weder auf Ihrer Telefonrechnung noch im Einzelverbindungsnachweis. Die Seelsorge kann auch per Chat kontaktiert werden.
mel
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