Mann und Frau, die sich umarmen und küssen, während sie zusammen auf dem Bauch auf dem Bett liegen
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MDR Wissen Adventskalender Zusammen statt einsam - Kuscheln macht glücklich

12. Dezember 2022, 00:00 Uhr

Die Weihnachtszeit ist die ideale Zeit zusammenzurücken – für Paare, Freunde, die Familie. Denn Kuscheln und Berührungen sind wahnsinnig gesund, schützen vor Krankheiten und wirken total entspannend.

Draußen glitzern die Sterne, Glühweinduft zieht durch die Straße und frisches Tannengrün mit Weihnachtskugeln ziert die eigene Wohnung. Zeit, es sich richtig gemütlich zu machen, ganz nah, die Liebsten fest im Arm. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie nach dem Kuscheln immer so glücklich und so ausgeglichen sind? Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie beruhigend eine Umarmung sein kann?

Diese schöne Wirkung von körperlicher Nähe ist nicht nur persönliche Empfindung. Werden wir umarmt, schüttet der Körper Glückshormone aus, zum Beispiel den im Volksmund als "Kuschelhormon" bekannten Botenstoff "Oxytocin". Er entfaltet eine beruhigende Wirkung, hilft Stress abzubauen und stärkt die Bindungen zwischen Menschen. Wissenschaftler der American Psychosomatic Society konnten in einer Studie nachweisen, dass bei Paaren bereits nach einer 20-Sekunden-Umarmung der Oxytocin-Spiegel steigt. Diese Ergebnisse decken sich mit einer Studie des Forschungsteams um Julian Packheiser vom Social Brain Lab am Niederländischen Institut für Neurowissenschaften in Amsterdam. Demnach machen Umarmungen alle Menschen glücklicher und lassen die Stimmung steigen – besonders Singles.

Umarmungen senken Stresshormon Cortisol

Körperliche Nähe und Umarmungen lassen jedoch nicht nur die Stimmung steigen. Sie lassen auch das Stresshormon Cortisol sinken –allerdings vor allem bei Frauen. Dies haben Psychologen und Neurowissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum in einer kleinen Studie mit Liebespaaren herausgefunden. Warum Umarmungen jedoch nur bei Frauen Stressreaktionen mildern, darüber können die Autoren bislang nur spekulieren. Eine Erklärung könnte sein, dass Frauen auf eine liebevolle Umarmung stärker reagieren als Männer und daher mehr Oxytocin ausschütten, das wiederum die Ausschüttung des Stresshormons Kortisol verhindert.

Sind Gefühle im Spiel wird eher links umarmt

Auch interessant: Wie der Biospsychologe Ocklenburg gemeinsam mit Kollegen herausfand, nehmen Menschen ihr Gegenüber eher in den linken Arm – wenn Gefühle im Spiel sind. Das schlossen die Forschenden aus hunderten Begegnungen an den Ankunfts- und Abfluggates eines Flughafens.

"Die linke Körperhälfte wird von der rechten Gehirnhälfte gesteuert – die stark an der Verarbeitung von positiven und negativen Emotionen beteiligt ist", schrieb Ocklenburg. Für die Studie stellte er mit seinem Team die Frage, ob der emotionale Kontext einer Umarmung ihre Ausführung beeinflusst.

Falls Sie sich also in diesen Tagen die Frage stellen, ob sie lieber Kuscheln oder einkaufen gehen sollen, ob sie lieber Umarmen als die Handschütteln – folgt man den Wissenschaftlern heißen die Advents-Zauberwörter der Stunde: Umarmen, Kuscheln, glücklich sein.

tomi

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