125 Jahre ChemiestandortUmbrüche nach 1990: Eine Region auf der Kippe
Die Bemühungen der Nachwendejahre sollten belohnt werden. Nach der Sanierung kam der Aufschwung: Unternehmen wie Bayer investierten Milliarden in die Region.Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn
Nach 1990 war nichts mehr wie zuvor in Bitterfeld-Wolfen. Mit der politischen Wende stand auf einmal die Zukunft des Industriestandortes, der Betriebe, Arbeitnehmer und der Bevölkerung auf der Kippe. Wie sollte es bloß mit der Chemie in Bitterfeld weitergehen?Bildrechte: imago stock&people
Was nicht mehr mit der modernen Industrie und dem zeitgemäßen Kapitalismus mithalten konnte, musste weg. Veraltete Anlagen wurden komplett stillgelegt, abgewickelt und abgerissen. Bildrechte: IMAGO
Eine große Aufgabe bestand zu Beginn darin, den Chemiestandort fit zu machen: Was war überhaupt noch nutzbar? Was überholt? Abschreiben wollte man Bitterfeld-Wolfen nicht. Schließlich war die Infrastruktur großräumig gegeben: Das Eisenbahnnetz verband alle Standorte mit den Bahnhöfen von Bitterfeld und Wolfen. Bildrechte: IMAGO
Vorhanden waren auch Rohrbrücken und ein unterirdisches Abwassernetz. Allerdings war auch hier einiges erneuerungsbedürftig. Eine Lösung musste her. Bildrechte: IMAGO
So wurden 1990 wichtige Kombinate, das Chemiekombinat Bitterfeld (CKB), das Fototechnische Kombinat (FCK), das Braunkohlekombinat (BKK) und das Rohrleitungskombinat (IKR), schrittweise privatisiert - nicht ohne Folgen.Bildrechte: IMAGO
Von heute auf morgen schlossen die Betriebe. Die Produktion wurde massiv zurückgefahren, die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an. 1994 betrug sie 15 Prozent und sollte 2004 sogar 25 Prozent erreichen. Bildrechte: IMAGO
Schon bald nach der Friedlichen Revolution wurden Bitterfeld und Wolfen zum Sinnbild für Stilllegung, Abwanderung und Arbeitslosigkeit. Gaststätten mussten schließen,...Bildrechte: imago/Rainer Unkel
...massenhaft zogen Menschen weg. Auf der Suche nach Arbeit und Glück verließen vor allem junge Leute die Region. Ihre einstigen Treffpunkte standen plötzlich leer. Bildrechte: imago/Dieter Matthes
Zum größten Problem des Industriestandortes wurde jedoch die gewaltige Umweltbelastung. Nach der Wende zeigte sich: Tonnen von Altlasten lagen einfach in der Landschaft herum. Besonders gravierend waren die Schäden im Tagebau Grube Johannes - genannt Silbersee. Bildrechte: imago stock&people
Das Thema Silbersee stand ganz oben auf der Liste der Umweltschützer. Auch immer mehr Politiker interessierten sich nach der Wende für den See und die Region. In der Hoffnung, Investoren zu gewinnen, wurden ganze Busse mit westdeutschen Abgeordneten und Unternehmern nach Bitterfeld-Wolfen gekarrt.Bildrechte: IMAGO
Die Bemühungen der Nachwendejahre sollten belohnt werden. Nach der Sanierung kam der Aufschwung: Unternehmen wie Bayer investierten Milliarden in die Region.Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn
Bitterfeld-Wolfen ist eine Chemieregion geblieben - heute mit modernen, sauberen Anlagen und Weltkonzernen, die hier produzieren.Bildrechte: IMAGO
Inzwischen arbeiten hier wieder 12.000 Menschen. In dieser Woche feiert die Chemieregion ihr 125-jähriges Bestehen. Auch die Natur hat sich teilweise wieder erholt...Bildrechte: IMAGO
Im Rahmen der Renaturierung entstanden neue Landschaften. Die Tagebaue im Bitterfelder Revier wurden geflutet und sind heute wieder für die Anwohner und Touristen attraktiv. (Über dieses Thema berichtete MDR Aktuell am 04.06.2018, 21.50 Uhr)Bildrechte: IMAGO