#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 4. Dezember

04. Dezember 2022, 05:00 Uhr

2010: Schwerer Unfall bei "Wetten, dass"-Sendung

Am 4. Dezember 2010 kommt es bei der ZDF-Sendung "Wetten, dass ..." zu einem schweren Unfall, der bei Kandidat Samuel Koch zu einer Querschnittslähmung führt. Koch will bei seinem Wettversuch in speziellen Sprungstiefeln über fahrende Autos springen. Doch mit dem vierten Fahrzeug stößt er zusammen. Aufgrund des Vorfalls gibt Thomas Gottschalk die Moderation der Sendung nach 24 Jahren ab.

1997: Londoner Konferenz über Nazi-Gold

Am 4. Dezember 1997 endet in London eine dreitägige Konferenz, bei der über die Verteilung des verbliebenen Nazi-Raubgoldes entschieden werden soll. Zu dieser Zeit besitzen die Alliierten noch etwa 5,5 Tonnen Gold, das Opfern des Zweiten Weltkrieges gehörte. Bei ihren Eroberungszügen hatte die deutsche Wehrmacht in jedem unterworfenen Land die Nationalbank geplündert. Zudem wurden den Häftlingen in den NS-Vernichtungslagern Schmuck und Ringe abgenommen, sowie Goldzähne herausgebrochen.

Nazi Raubgold, Hochzeitsringe
Bei ihrem Einmarsch ins Konzentrationslager Buchenwald finden die amerikanischen Soldaten tausende von Hochzeitsringen vor, die den Häftlingen von den Nazis abgenommen worden sind. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Ein Teil des sichergestellten Goldes wurde bereits nach Kriegsende an betroffene Regierungen zurückgegeben. Der restliche Bestand geht nun vor allem an frühere Ostblock-Länder. Der Vorschlag Großbritanniens, den Gegenwert des Goldes in einen Entschädigungsfonds für Holocaust-Überlebende zu zahlen, wird von den meisten der 40 teilnehmenden Staaten abgelehnt.

1989: Stasi-Zentralen gestürmt

Am 4. Dezember 1989 besetzen Erfurter Bürgerinnen und Bürger die Stasi-Zentrale der Stadt, um die von Stasi-Chef Erich Mielke befohlene Aktenvernichtung zu stoppen. Die Besetzer versiegeln Schränke und kontrollieren die Taschen sowie Fahrzeuge der Mitarbeiter. Am Abend werden auch in Leipzig, Suhl und Rostock die Stasi-Behörden gestürmt. Überall werden Wachen aufgestellt, um die Vernichtung der geheimen Akten zu verhindern. Am 15. Januar 1990 wird schließlich auch die Berliner Zentrale der Staatssicherheit eingenommen und das Ende des Ministeriums eingeläutet.

1971: Erster McDonald's in Deutschland

Am 4. Dezember 1971 öffnet in München das erste McDonald's-Restaurant Deutschlands. Zur Auswahl stehen zunächst nur sechs Produkte: Hamburger, Cheeseburger, Pommes, Cola, Limo und Kaffee. Inzwischen gibt es in Deutschland über 1.400 dieser Fast-Food-Restaurants. In den neuen Bundesländern wird die erste Filiale im Dezember 1990 in Plauen eröffnet.

Kunden in einer Mc-Donalds-Filiale
Der erste McDonald's in Deutschland öffnet 1971 neben dem Fußballstadion im Münchner Stadtteil Obergiesing. Bildrechte: imago/WEREK

1967: Größter Friseursalon der DDR eröffnet

Am 4. Dezember 1967 eröffnet in Leipzig der modernste und größte Friseursalon der DDR. Im "Salon PGH Astoria International" werden auf fast 1.000 Quadratmetern täglich 500 Damen und Herren bedient. Dafür arbeiten 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zweischichtdienst. Auch eine Kosmetikabteilung und eine Mokkabar gehören zur Ausstattung. Selbst DDR-Stars wie Gaby Seifert, Dagmar Frederic und Margot Ebert lassen sich hier frisieren. Anfang der 1990er-Jahre wird der Salon umgebaut und schrumpft auf ein Drittel seiner ursprünglichen Größe, seinen Namen trägt er aber bis heute.

1964: Stiftung Warentest gegründet

Am 4. Dezember 1964 wird die Stiftung Warentest gegründet. Bundeskanzler Konrad Adenauer initiiert das "neutrale Warentestinstitut", um den Konsumenten Kaufentscheidungen zu erleichtern. Die Stiftung finanziert sich aus Zuschüssen des Bundes und dem Verkauf der Zeitschrift "Test". 1966 erscheint die erste Ausgabe, in der Nähmaschinen und Handrührer getestet werden.

Stiftung Warentest am Luetzowplatz in Berlin 2 min
Bildrechte: imago images / Schöning
2 min

1990: Hobbys und Tipps - so wird es gemacht Die Stiftung Warentest (DRA, 1990)

Die Stiftung Warentest (DRA, 1990)

1964 wird die Stiftung Warentest gegründet. Bundeskanzler Konrad Adenauer initiierte das "neutrale Warentest-­Institut", um den Konsumenten die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Do 03.12.2020 14:47Uhr 01:54 min

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1943: Schwerer Bombenangriff auf Leipzig

Am 4. Dezember 1943 erlebt Leipzig in den frühen Morgenstunden den schwersten Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs. Über 400 Maschinen der britischen Luftwaffe werfen Brand- und Sprengbomben auf die Messestadt ab. Die Innenstadt und die Vorstädte werden stark zerstört, die entfachten Feuer vernichten ganze Wohnviertel. Etwa 1.800 Menschen sterben bei dem Angriff, über 100.000 Leipziger sind plötzlich obdachlos.

Blick auf den zerstörten Hauptbahnhof in Leipzig im Jahr 1945
Blick auf den Hauptbahnhof in Leipzig, der nach den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört ist. Bildrechte: picture alliance / dpa-Zentralbild (ADN) | dpa-Zentralbild (ADN)

Auch viele historische Gebäude überstehen den Bombenhagel nicht: Die Neue Börse, die Alte Waage, die Matthäikirche, das Museum der bildenden Künste, die Hauptpost und der Krystallpalast werden stark beschädigt. Nach dem letzten Bombenangriff 1945 versinkt Leipzig in Trümmern. Fast fünf Millionen Kubikmeter Bauschutt müssen aus der Stadt geschafft werden. Ein großer Teil davon wird in der Südvorstadt zu einem Berg aufgeschüttet, dem heutigen Fockeberg.

1926: Bauhaus in Dessau eröffnet

Am 4. Dezember 1926 wird das Bauhaus in Dessau eröffnet. Die Kunsthochschule aus Glas, Beton und Stahl gilt als die "Ikone der Moderne". Die Leitidee: Jedes Produkt soll seine Funktion erfüllen, haltbar, billig und schön sein. Gebaut wurde sie nach den Plänen von Architekt und Gründer Walter Gropius. Ursprünglich rief er die Schule 1919 in Weimar ins Leben. Wegen politischen Drucks von rechts musste sie nach Dessau umziehen.

Auch dort bleibt die Einrichtung nur wenige Jahre, sie zieht später nach Berlin. 1933 schließen die Nationalsozialisten schließlich das Bauhaus. Anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums wird 2019 in der Dessauer Innenstadt ein neu gebautes Museum eröffnet. Die alten Bauhausstätten in Weimar und Dessau-Roßlau sowie im brandenburgischen Bernau gehören heute zum Unesco-Welterbe.

Bauhaus Dessau
Bauhaus Dessau, 2021 Bildrechte: IMAGO / Laci Perenyi

1871: Mark als Währung eingeführt

Am 4. Dezember 1871 führt das Deutsche Reich Mark und Pfennig als Zahlungsmittel ein. Wenige Jahre zuvor hatte es noch acht verschiedene Währungen gegeben. Das ändert sich schließlich 1871 mit der Gründung des deutschen Nationalstaates unter Reichskanzler Otto von Bismarck.

Das Aussehen der neuen Münzen ist streng geregelt: Auf der einen Seite sind Reichsadler, die Inschrift "Deutsches Reich" und die Wertangabe zu sehen. Die andere Seite ist den Bildnissen der jeweiligen Landesherren oder den Hoheitszeichen der freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck vorbehalten.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Dok | 30. Oktober 2022 | 22:21 Uhr