Geschichte Mitteldeutschlands | 06. November 2011 Chatprotokoll zum König-Heinrich-Film

25. September 2019, 11:56 Uhr

Riade an der Unstrut in Thüringen, 15. März 933: Für König Heinrich, den Sachsen aus Merseburg, geht es um alles oder nichts. Die Ungarn bedrohen seit Jahrzehnten sein Reich, nun will er sie schlagen. Doch wie soll er gegen die "unbesiegbaren" Bogenschützen ankommen - wo es zu diesem Zeitpunkt noch keine Gegenwehr gibt!

Moderatorin:
Liebe Freunde der Geschichte Mitteldeutschlands, liebe Online-Community und liebe Nutzer des MDR-Teletexts! Willkommen zum Chat rund um den König-Heinrich-Film! Noch läuft die Sendung. Wer mag, kann sich aber schon einloggen.

Moderatorin:
Wir begrüßen ganz herzlich, unseren Gast André Meier im Chat! Aus seiner Feder stammt das Drehbuch zum Film, außerdem hat er mit Regie geführt. Einen schönen Guten Abend, Herr Meier!

A.Meier:
Guten Abend!

Mönch_I:
Guten Abend!

Mücke:
Guten Abend

Moderatorin:
Es geht los!

Lorth:
Guten abend allerseits.

Benno:
Bewirkte die Schlacht auch eine Veränderung bei den Raubzügen der Ungarn in andere Länder?

A.Meier:
Die Schlacht von Riade bewirkte erst einmal ein mehrjähriges Ende der Raubzüge ins ostfränkische Reich

Benno:
Gab es später noch Ungarneinfälle ins Reich?

A.Meier:
Nach Heinrichs Tod und bis zum Sieg seines Sohnes Otto I. auf dem Lechfeld gab es erneute Raubzüge der Ungarn

Ute:
Guten Abend, mehr als ein Beitrag ist meine Frage an den Autor. Ich stelle momentan die Geschichte von Schloss/Burg Eilenburg, reich illustriert, zusammen. Dabei spielt Heinrich I. eine Rolle. Ist wirklich davon auszugehen, dass die Gründung der Burg, später dann Schloss Eilenburg auf Heinrichs Bestreben erbaut worden ist? Und führte er in und unserem Raum (Gau Siusler) einen seiner Sorbenkriege?

A.Meier:
Da muss ich passen und verweise auf die Heinrich Biografie von Wolfgang Giese.

FFVilaghy:
Wie kommt man im Film darauf, dass die Ungarn das "Know-How" für die Belagerung von Städten nicht hatten?

A.Meier:
Das ergibt sich aus der Auswertung der zeitgenössischen Klosterchroniken.

Zuschauertelefon_01:
Herr Espe: Wie ist die Verbindung Otto I. zu Wiprecht von Groitzsch? Wissen sie etwas zu der geschichte zwischen Pegau und Groitzsch?

A.Meier:
Nein

Benno:
Welche Länder hatten außer Deutschland und Italien unter den Ungarneinfällen zu leiden?

A.Meier:
Die Ungarn zogen bis nach Burgund und die spanische Grenze

Benno:
Gibt es Quellen von ungarischer Seite, die von der Schlacht (evtl. auch indirekt) berichten?

A.Meier:
Es gibt keine schriftlichen Quellen aus Ungarn. Alles was wir über ihre Einfälle wissen, stammt aus christlichen Chroniken

FFVilaghy:
Ein Literaturhinweis: Baaken, Gerhard: Königtum, Burgen und Königsfreie. Konstanz 1961.

FFVilaghy:
Der Literaturhinweis ging an Ute im Zusammenhang mit dem sog. "Burgenbau"

Mönch_I:
Die Zahl der Gefallenen Ungarn in Riade ist in der Literatur sehr widersprüchlich, weiß man da inzwischen mehr, in der Sendung wurde ja eher von wenigen gesprochen.

A.Meier:
Entgegen der späteren Legendenbildung sind bei dieser Schlacht wohl nur wenige Ungarn gefallen, das Gros suchte sein heil in der Flucht.

sachse919:
Wie schwierig war die Suche und Auswertung von Quellen? Waren alle Details aus dem Film bereits bekannt oder gab es überraschende Neuigkeiten, auf die man bei den Recherchen stieß?

A.Meier:
Ich denke, wir konnten dem breiten Publikum einige neue Erkenntnisse über die Ungarn des 10. Jahrhunderts vermitteln. Insofern war unsere Spurensuche in Ungarn selbst wichtig

Lorth:
Guten abend, Herr Meier. Ein wirklich sehr guter und lehrreicher Film - danke dafür! Meine Frage: In der Szene, in der sich die Ungarn bei Thürigen nach dem Bruch des Friedensvertrages aufteilen, ist zu sehen, dass der Trupp, der nicht gegen Heinrich kämpft, rote Fahnen auf dem Rücken trägt. Ist das historisch fundiert? Ich kenne das sonst nur von den Chienesen.

A.Meier:
Also in diesem Punkt vertrauen wir Lajos Kassai, der sich in Ungarn um die Erforschung der Kampftechniken der Steppenreiter verdient gemacht hat und auch mit seinen Schülern bei dieser Szene agiert hat.

FFVilaghy:
Dan haben Sie unter anderem die griech. und italienischen Quellen nicht beachtet!

A.Meier:
das sind doch wohl auch christliche Quellen oder?

thor:
Hat man die Gebeine Heinrichs jemals an einem andern Ort gefunden?

A.Meier:
Man hat in der NS-Zeit auf Betreiben Himmlers fleißig gegraben und auch einige Knochen gefunden, doch die haben sich alsbald als nicht authentisch erwiesen.

Euml:
Vielen Dank für den tollen Film! - Die Infos sind super mit den Bildern zusammen!!

Rocannon:
Welche Bedeutung kommen in Heinrichs Außenpolitik die Slawenfeldzüge zu? Die ideologische Vereinnahmung im Dritten Reich beruht ja auch darauf, er habe angeblich damals schon "Lebensraum im Osten" schaffen wollen - aber eigentlich war das wohl ein Test der gegen die Ungarn eingeleitete Aufrüstung?

A.Meier:
Man kann die Slawenfeldzüge als Testlauf für die Auseinandersetzung mit den Ungarn sehen und als Mittel die Kriegskasse zu füllen

A.Meier:
Nach der gängigen wissenschaftlichen Literatur hat Heinrich die Lanze vom Burgunderkönig erworben. Aber es gab bei der Lanze - wie bei anderen wertvollen Reliquien auch mehrere Exemplare

Zuschauertelefon_01:
Frau Ebert: Die heilige Lanze, die erwähnt wird, wird ca. 100 Jahre später im ersten Kreuzzug in einer Stadt bei Jerusalem wiedergefunden. Wie kommt sie von Heinrich dorthin?

A.Meier:
Nach der gängigen wissenschaftlichen Literatur hat Heinrich die Lanze vom Burgunderkönig erworben. Aber es gab bei der Lanze - wie bei anderen wertvollen Reliquien auch mehrere Exemplare

Mönch_I:
Der ungarische Archäologe auf seinem Pferd beim abschiessen der Pfeile, vermittelt ein beeindruckendes Bild. Hier wird klar, was auf die Truppen Heinrichs zukam.

sachse919:
Es scheint keinen schriftlichen Vertrag zwischen Heinrich und den Ungarn gegeben haben. Wie stellte man sicher, daß jede Seite sich an die Abmachungen hielt?

A.Meier:
das war wohl eine Frage der Ehre

Zuschauertelefon_01:
Herr Pfeifer aus Neustadt in Sachsen: Wann wurde Heinrich I. geboren und wann starb er?

A.Meier:
geboren ca. 876, gestorben 936

Lorth:
Danke für die Antwort und die Weiterleitung durch die Moderation. Einen schönen Abend noch.

Moderatorin:
Danke, Ihnen ebenfalls!

Schloss1000:
guten abend

Mönch_I:
Heinrich hatte die richtige, schließlich hat er gewonnen! :-)

Zuschauertelefon_01:
Herr Guthke: Wo liegt Riede, heute Kalbsfried, wo die Schlacht stattfand?

A.Meier:
Etwa in dem Gebiet wo die Helme in die Unstrut mündet

Mönch_I:
Mich würde interessieren, wie viel Zeit für eine Recherche und das Drehbuch im Vorfeld benötigt wird, speziell für Heinrich I. Allerdings denke ich, das man darüber einen eigenen Chat machen könnte. :-)

A.Meier:
Die Vorbereitung zwischen Themenfindung und Dreh beträgt in der Regel bei allen GMD Produktionen ca. 6 Monate

Mönch_I:
Ja, die Sache mit der Einhaltung des Waffenstillstandes fand ich auch beeindruckend, allerdings gingen die Ungarn durch den Tribut welchen Heinrich zahlen musste nicht leer aus all die Jahre.

Ed:
Guten Abend zusammen, Die Einfallsroute der Ungarn scheint stets über Bmen ins Thüringische gegangen zu sein. Muss man die Thüringer genealogisch als Verwandte der Ungarn sehen, deren Führungsschicht durchaus noch die alten Wurzeln gekannt haben knte?

A.Meier:
Wenn sie davon ausgehen, dass die Thüringer und die Ungarn sich während dieser Auseinandersetzungen so nahe gekommen sind, was ich allerdings nicht glaube.

Rocannon:
an thor: Den gigantischen Schwindel, den die Nazis 1937 veranstaltet haben, kann man heute wieder in Quedlinburg besichtigen: die haben einen geklauten Schädel und ein paar morsche Bretter an Stelle der angeblich wieder aufgefundenen Gebeine Heinrichs "feierlich" beigesetzt...

Euml:
Gibt es eine "Fortsetzung"?

A.Meier:
Es wird wohl auch 2012 eine Staffel der Geschichte Mitteldeutschlands geben, doch die Themen stehen noch nicht fest.

soleaffe:
Wie wahrscheinlich ist es den Ort Riade bei Bad Dürrenberg anzusiedeln? Viele Details sprechen dafür. Haben Sie sich mit diese Möglichkeit beschäftigt?

A.Meier:
wir haben uns auf die Gegend um Kalbsrieth eingeschossen, aber da gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten

Rocannon:
Heinrich hat sich ja sicher als derjenige gesehen, der das auseinander driftende Ostfränkische Reich stabilisieren und bewahren wollte. Ab wann gibt es die Erkenntnis (oder Deutung), dass hier etwas qualitativ Neues - eben das Deutsche Reich oder HRR - entsteht?

A.Meier:
Er hat durch seine Hausordnung mit der bisherigen Erbaufteilung gebrochen und das Reich als Ganzes seinem Sohn Otto hinterlassen, insofern legte er wohl schon das Fundament für das spätere regnum teutonicum

costello:
Wie kamen Sie auf die Ausstattung und Kleidung im Film.

A.Meier:
Da slag in der Verantwortung der Kostümbildnerin, die sich an die wenigen vorhandenen historischen Vorlagen hielt

Zuschauertelefon_01:
Bernd Nestler: Heinrich I. sperrte die Pässe des Erzgebirges, durch die die Ungarn einfielen ... Wissen Sie, welche Pässe es genau waren?

A.Meier:
Nein

Zuschauertelefon_01:
Herr Berger: Gibt es deutsche Literatur von ungarischen Archäologen über die Lebensweise der Ungarn - zu der Zeit natürlich ... ?

A.Meier:
Es gibt den Katalog "Heldengrab im Niemandsland" über das frühungarische Reitergrab in Gnadendorf, ansonsten den großen Katalog "Europa um 1000".

Ed:
Die Schlacht bei Pressburg hatte im Schicksalsjahr 907 den gesamten bayerischen Heerbann und damit die Deckung des Reiches zwischen Wien und Straßburg gekostet. Den Ungarn war so der Weg Richtung Westen geebnet. Erklärt sich nicht so auch das Interesse Heinrichs im Einvernehmen mit den Burgundern an der Hl. Lanze?

A.Meier:
Sicher

Ed:
in meinem Beitrag ging ich von den Grabfunden in Weimar aus, die hunnische Langschädel zutage fderten und der thüringischen Oberschicht zugeordnet werden. Die Hunnen gelten ebenso wie die Ungarn als Turkvolk.

Zuschauertelefon_01:
Herr Linger: Ich habe den Film aufmerksam verfolgt, dass Heinrich I. die Königskrone nicht angenommen hat ... Hier in Waldburg wurde der erste deutsche König Konrad I. geboren. Er hat um etwa 907 seine Krone an den Sachsenkönig Heinrich I. übergeben. Schade ist, dass das in dem Film nicht zur Geltung kam ... Hat man das nicht gewußt?

A.Meier:
Er hat die Krone sich nicht mit einem offiziellen Krönungsakt aufs Haupt setzen lassen. Gehabt hat er sie schon. Und das er vom strebenden Konrad I. als Nachfolger bestimmt wurde, wussten wir natürlich. Aber wir haben uns sehr stark auf die Zeit nach seiner Thronbesteigung konzentriert.

Euml:
Kann man sagen, wie hoch der Tribut war?

A.Meier:
Da gibt es keine genauen Angaben in den zeitgenössischen Quellen.

Ed:
Der byzantinische Kaiser Konstantin Porphyrogennetos nennt die Ungarn zu 8 Teilen aus türkischen Stämmen und zu 3 Teilen aus kabarischen Stämmen bestehend. Der war Zeitgenosse und musste es wissen. (aus "de administrando imperio S. 39 f.)

Zuschauertelefon_01:
Herr Klein aus Hamburg: Wer gilt jetzt als der gründer des ersten Deutschen Reiches? Heinrich I. oder sein Sohn Otto I. ? .... Übrigens: Ein wunderbarer Film ... DAANKEEE !!

A.Meier:
Das bleibt eine Interpretationsfrage.

soleaffe:
Wie weit ist die regionale Einordnung von Riade gesichert? Kommt eventuell auch das Gebiet um Merseburg und Bad Dürrenberg in Betracht?

A.Meier:
Eine verbindliche Verortung der Schlacht gibt es nicht, da archäologische Zeugnisse fehlen.

Mönch_I:
Die Kostümbildernin ist eine sehr resolute Frau und hat ihre Verantwortung wirklich sehr ernst genommen.

Ed:
Die Wahl Heinrichs I. in Forchheim auf Vorschlag des ostfränkischen Kigs Konrad I. war eine Folge der Ungarnnot südlich der Mittelgebirge.

Zuschauertelefon_01:
Frau Fietze aus Zwickau: Es war ein wunderschöner Film! Vielen Herzlichen Dank! Als Heinrich I. starb, hatte er seinen Sohn Otto als Nachfolger bestimmt ... Es wurde von Geschwistern gesprochen ... Was ist aus denen geworden?

A.Meier:
Der jüngste Sohn Brun sollte eine Kirchenlaufbahn antreten, sein Sohn Thankmar aus erster Ehe blieb am Hof,

Zuschauertelefon_01:
Frau Franziska ...: Ich habe die Sendung nur teilweise verfolgen können ... Meine Frage ist, ob man auf Erwin von Merseburg, auf Hateburg und Tankmar eingegangen ist?

A.Meier:
Nein

costello:
Werter Herr Meier, habe ich im Film richtig gesehen? Ich hatte das Gefühl, dass beim Abschnitt Burgenbau eine restaurierte slawische Ringburg gezeigt wurde oder hat mich dort mein Auge getäuscht?

A.Meier:
Sie haben richtig gesehen, aber in der Bauweise unterschieden sich die Fluchtburgen nicht fundamental.

Mönch_I:
Ich denke das fehlen dieser archäologischen Zeugnisse ist wohl auch ein Beweis für die in der Schlacht Gefallenen wenigen Ungarn Wenn wie in manchen Quellen 30000 oder mehr gefallen wären, hätte man sicherlich etwas gefunden, was die Verortung möglich macht.

Ed:
Den Übergang vom ostfränkischen Reich zum Deutschen Reich sehe ich als Süddeutscher nur als Randphänomen und Interpretationssache von norddeutsch geprägten Historikern (Berliner Schule).

Benita:
Am Fuße der Quedlinburger Stifterkirche wurde Heinrich I. die Kunde zuteil, dass er zum ersten deutschen Kig gawählt werden sollte...da im Film der Umstand der Erteilung der Kigswürde anders dargestellt wird, darf ich wohl davon ausgehen, dass Sie dies nur für eine Legende halten?

A.Meier:
Wenn man der Legende glaubt, erreichte ihn die Kunde bei der Vogeljagd, deshalb auch der Beiname der "Vogeler" oder "Finkler".

wocho:
Ich habe nie etwas über die Rolle der Slawen geht die im ostdeutschen Raum siedelten.Welche Stellung nahmen sie im Konflikt mit den Ungarn ein.gibt es dazu Forschungen?

A.Meier:
Sie lagen im Durchzugsgebiet der Ungarn und waren wohl sogar teilweise mit ihnen verbündet.

Moderatorin:
Der Heinrich-Film ist ab heute sieben Tage in unserer Mediathek abrufbar. Machen Sie davon rege Gebrauch :)

Sachse:
Gibt es Vermutungen, wo sich die Gebeine von Heinrich I. befinden knten? Was ist mit ihnen geschehen?

A.Meier:
Soweit ich weiß, sind sie sie seit dem 18. Jahrhundert spurlos verschollen

Andy:
Können Sie den Kontakt zu Herrn Prof. Dr. Weinfurter herstellen, damit meine Frage beantwortet wird? Vielen Dank

A.Meier:
Wenden sie sich bitte an die Redaktion, die Adresse steht auf der MDR-Hompage bzw. auf der GMD-Seite

Moderatorin:
Die Wunderwaffe der Ungarn war ihr Reflexbogen - Lesen Sie mehr in unseren Hintergründen. So gelangen Sie hin http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/filme/heinrich_1/heinrich-i-heinrich-der-erste-reflexbogen100.html

Ed:
Ostfränkische Kige waren auch deutsche Kige. Sie waren auch im sächsischen Raum für das Reich unterwegs.

Moderatorin:
Testen Sie im Anschluss an den Chat auch Ihr Wissen: Hier geht's zum Quiz: http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/Heinrich108.html

U.Rauh:
Guten Abend und vielen Dank dem MDR und dem Autor für die bisher gelaufenen sehr guten und interessante Darstellung zur Geschichte Mitteldeutschlands. Der Film zur Person des Ostgotenkönigs Heinrich I. war für mich eine gute bildliche Untermalung in Ergänzung zur Erforschung meiner Vorfahren, zu der u. a. auch Heinrich I. zählt. Viele im Film genannte Stätten konnte ich schon besuchen.

Werner:
Wann sind die Ungarn ins Gebiet de sspäteren Ungarn eingewandert und welche Völker haben Sie dort vertrieben? Vielen Dank.

A.Meier:
Die Ungarn sind vermutlich um 500 vor Chr. in das Gebiet zwischen Wolga und Ural eingewandert und von dort ab 850 weiter in Richtung Karpatenbecken gezogen sein. Dort gab es eine awarische Restbevölkerung und slawische Stämme.

Moderatorin:
Sie möchten sehen, wie der Film gedreht wurde? Dann haben wir hier für Sie die schönsten "Making of"-Bilder http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/heinrich-i-heinrich-der-erste-making-of-bilder100.html

Andy:
Einen schönen Abend noch und vielen Dank für den spannenden Film!!!

Benno:
Danke für den guten Film und den interessanten Chat!

Mönch_I:
Heißt dies, dass sie, also die Gebeine, bis zu 18. Jahrhundert da waren wo man sie vermutete?

A.Meier:
Nach meiner Meinung ja

Moderatorin:
Mit Heinrich I. begann das Jahrhundert der Ottonen, eine wichtige Epoche des Hochmittelalters. Wir nehmen Sie mit auf Spurensuche http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/Heinrich-i-ottonen100.html

Ed:
Der Beitrag der deutschen Schmiedekunst bei der Herstellung der Kettenhemden und Rüstungen der Panzerreiter ist eine historische Leistung, die der Film leider nur am Rande würdigte.

A.Meier:
Immerhin

Rico:
Mich interessiert die Geschichte über die Unterwanderung (Unterwerfung) der Sorben in Mitteldeutschland. Wäre als Thema sehr interessant.

A.Meier:
Danke für die Anregung

Moderatorin:
Eine Vorführung im ungarischen Bogenschießen gefällig? Anbei unser Video http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/filme/heinrich_1/heinrich-i-heinrich-der-erste-lajos-kassai-bogenschiessen100.html

Zuschauertelefon_01:
Herr Lecke aus kassel: Herzlichen Dank für die vielen Zusatzinformationen ... In der Nähe von kassel ist heinrich I. gekrönt wurden ... Da müssten doch eigentlich Unterlagen im Kloster Fulda einzusehen sein?

A.Meier:
Die Königserhebung fand im Mai 919 in Fritzlar statt

costello:
Haben Sie tatsächlich die drei dicken Bände "Europa um 1000" durchgearbeitet? Respekt! :-) Übrigens danke für den Film. Sch, wenn historische Themen leicht für alle Zuschauer aufbereitet werden.

A.Meier:
Ja und danke für das Lob

Moderatorin:
Unser Chat nähert sich unweigerlich dem Ende;) Nutzen Sie die letzten Minuten für eine SCHNELL-FRAGE-RUNDE!

Ed:
Schade um das Verschwinden der Gebeine, aber die Franzosen haben in Metz zur Zeit der Revolution noch viel schlimmer gewütet. Viel wichtiger als Gebeine sind die historischen Quellen, die wie in diesem Film immer wieder im Licht neuerer Erkenntnisse beleuchtet werden müssen, damit die Leistung unserer Vorfahren die Nachfahren mit Stolz erfüllen kann.

Rocannon:
Heinrichs Gebeine: Wie lange sie in der Quedlinburger Krypta waren, ist wohl arg umstritten - gesichert würde ich nur bis zum 11. Jahrhundert (vielleicht bis zum Brand von 1070?) annehmen. Aber die Forscher späterer Generationen wollen ja auch noch was zu tun haben ... ;-)

KlausHuber:
Hallo allerseits! Ein interessanter und spannender Film. Allerdings möchte ich zu der Lanze etwas sagen. Wie Hesemann in seinem Buch "Die stummen Zeugen von Golgatha darlegt, wurde die Lanze zur Zeit Heinrichs keineswegs als die Longinus-Lanze angesehen, die man Jesus in die Seite stach.

Moderatorin:
Oder eine HEINRICH-SCHNELL-INFO-RUNDE ;) für alle

Ed:
Vielen Dank für diesen Film und allerseits einen schen Abend

Benno:
Naja, Hesemann geht wohl eher der Esoterik als der Geschichtswissenschaft an.

Moderatorin:
Dann machen wir Schluss für diesmal. Das Chatprotokoll finden Sie in Kürze auf unserer Webseite. http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/filme/heinrich_1/index.html

Rocannon:
Auch von mir vielen Dank für Film und Chat - hab' eine ganze Menge dazu gelernt!

A.Meier:
Einen schönen Abend noch und vergessen sie nicht - am nächsten Sonntag läuft die letzte Folge der Geschichte Mitteldeutschlands 2011!

Moderatorin:
Heute in einer Woche auf diesem Sendeplatz sehen Sie "Liebe im Mittelalter: Die Skandale des echten Tannhäuser". Bleiben Sie dran!

Moderatorin:
Dann bis zum 13. November, 20:15 Uhr - schalten Sie wieder ein! Im Anschluss Chat mit Autor und Regisseur Dirk Otto!

Mönch_I:
Na dann, Gute Nacht und vielen Dank!

Moderatorin:
Wir dürfen uns für einen informativen Abend bedanken. Allen noch einen ruhigen Tagesausklang und eine geruhsame Nacht! Ihr Team von MDR.DE aus Leipzig!