Als Stadtbezirksbürgermeister von Berlin-Treptow bekommt Günter Polauke im "Roten Rathaus" kurz vor der Wahl einen geheimen Zettel, auf dem bereits das Wahlergebnis steht.
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Am 7. Mai 1989 fälschte die SED die Ergebnisse der Kommunalwahl. Doch Bürgerrechtler in der ganzen Republik zählten nach Schließung der Wahllokale mit.
Viele Ereignisse um die gefälschte Kommunalwahl 1989 sind bis heute ungeklärt und rätselhaft. Und die Verantwortlichen wie Egon Krenz schweigen sich bis heute aus oder weisen jede Schuld von sich.
Bürgermeister Günter Polauke muss sich am 7. Mai 1989 entscheiden, ob er das geforderte oder reale Wahlergebnis weiterleitet. Er meldet die von der Partei geforderten Zahlen.
Günter Polauke war als Bürgermeister an der Fälschung der Kommunalwahlen 1989 beteiligt. Er ist einer der wenigen, die darüber sprechen.
In der "Aktuellen Kamera" verkündet Egon Krenz das "eindrucksvolle Votum" für die Kandidaten der Nationalen Front: 98,85 Prozent Ja- und "nur" 1,15 Prozent Gegenstimmen.
... sagt Egon Krenz, 1989 Leiter der Zentralen Wahlkommission der DDR, im Prozess wegen Wahlfälschung. Das Verfahren gegen ihn wird 1997 eingestellt.
Wegen seiner Verstrickung in die Wahlfälschungen im Mai 1989 wird Hans Modrow, der vorletzte Regierungschef der DDR, 1995 zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt.
Matthias Klipp war 1989 "Kandidat der Nationalen Front". Aber er kandidierte für eine oppositionelle Bürgerinitiative. So etwas hatte es nie zuvor gegeben.
Tobias Hollitzer bekommt am 7. Mai 1989 Besuch von "Wahlschleppern", die ihn zur Stimmabgabe bewegen wollen. Statt zu wählen, will er die Stimmauszählung beobachten.
Dass Wahlergebnisse in der DDR stets gefälscht waren, vermuteten viele. 1989 wollen Bürgerrechtler die SED endlich des Wahlbetrugs überführen.
Im Spätsommer und Herbst 1989 formierten sich in der DDR zahlreiche oppositionelle Bürgerrechtsbewegungen und Parteien. Die bekanntesten und einflussreichsten von ihnen waren das "Neue Forum" und "Demokratie jetzt".
Die Friedliche Revolution 1989 begann mit der Forderung nach mehr Demokratie, Menschenrechten und Reisefreiheit – sie gipfelte im Fall der Berliner Mauer. Die wichtigsten Ereignisse auf dem Weg zur Wiedervereinigung.
Mit der Friedlichen Revolution 1989 schrieb das Volk der DDR Geschichte. Der Protest für Reformen und persönliche Freiheiten ließ die Mauer einstürzen. Doch bis zur Wiedervereinigung war es ein langer Weg.
MDR GESCHICHTE bietet das umfangreichste Angebot zur Geschichte der DDR und Nachwendezeit in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie zur allgemeinen Geschichte Mitteldeutschlands vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
05.05.2019 | 19:30 Uhr