Material 4 (***) Arbeitsauftrag 4 (Sek I und II)

18. November 2019, 11:55 Uhr

"Sozialistische Nationalliteratur" und die "Schere im Kopf"

Zur Literatur der DDR (1972):

"Mit der Gründung der DDR erhielt die humanistische deutsche Literatur eine echte Heimstatt. Sie konnte sich, gefördert vom ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staat und der Partei der Arbeiterklasse, in immer stärkerem Maße zur sozialistischen Nationalliteratur der DDR entwickeln. Dabei führt die Literatur der DDR die Tradition der deutschen proletarisch-revolutionären sowie der antifaschistisch-demokratischen Literatur fort, bewahrt schöpferisch die humanistischen Werte des Literaturerbes, besonders der Klassik, und entwickelt sie weiter."

(aus: Meyers Neues Lexikon, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1972)

Statistik-Zusatzinfo:

Ein Buch liegt aufgeschlagen auf einem Tisch
In der DDR gab es pro Familie durchschnittlich 180 Bücher. Bildrechte: colourbox.com

Die DDR produzierte noch in den 80er-Jahren mehr Buchexemplare pro Kopf als die Bundesrepublik. Es gab pro Familie durchschnittlich 180 Bücher – ein im Westen nicht erreichter Wert. Belletristik machte 35 Prozent der Buchproduktion aus – im Westen lag der Wert deutlich niedriger. Ein dichtes Bibliotheksnetz förderte in der DDR den Zugang zu Büchern – 84 Prozent der DDR-Bürger gaben bei einer Befragung an, Bibliotheken besucht zu haben. In der Bundesrepublik erbrachte eine ähnliche Befragung für nur 62 Prozent die Angabe, "schon mal in einer Bibliothek gewesen zu sein".

(Alle Angaben aus: Großbölting 2009, S. 196-203)

Aufgaben für Sek. I und II (Jg. 9-13):

1. Erstellen Sie eine Art Positivliste der DDR-Literatur: Was sollte gelesen werden?

2. Übernehmen Sie zu den genannten Werken/Autoren Rechercheaufträge. Tragen Sie die Ergebnisse im Team zusammen!

3. Untersuchen Sie nun die Negativ- bzw. Verbotsliste! Was wurde ausgeschlossen – und warum?

Links in MDR.DE