Dresden zwischen Barock und Beton

02. Dezember 2021, 14:22 Uhr

Dresden erlebte seine Hochzeit vor allem im 18. Jahrhundert unter "August dem Starken". Der Kurfürst von Sachsen führte die Stadt zu der kulturellen Bedeutung, die es bis in die Gegenwart besitzt. Das Dresdner Residenzschloss, die Brühlschen Terrassen, der Zwinger, die Frauenkirche und die Semperoper zählen zu den berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Barocke Baukunst, die breite Museenlandschaft sowie die wichtige Rolle von Oper und Musik begründen bis heute den Ruf von Dresden als Stadt der Hochkultur.

Plattenbauten sollen Wohnungsnot lindern

Der Zweite Weltkrieg hinterließ weite Teile der Stadt zerstört. In der DDR wurden viele Ruinen beseitigt und die frei gewordenen Flächen neu bebaut. Dabei ging es vor allem darum, dem Wohnungsnotstand beizukommen, zum Beispiel mit großen Plattenbausiedlungen wie die entlang der Prager Straße. Insgesamt entstanden so bis Ende der 70er-Jahre über 60.000 neue Wohnungen mit dazugehörigen Schulen, Kindergärten und Kaufhallen. Viele Dresdner empfanden diesen Baustil als störend in der historisch geprägten Architektur der Stadt.

Wiedereröffnung der Semperoper

Umso stolzer waren sie über den Wiederaufbau der Semperoper, der 1976 von der SED beauftragt wurde. Genau 40 Jahre, nachdem sie dem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel, wurde die Semperoper am 13. Februar 1985 wiedereröffnet. Zu sehen war die Oper "Der Freischütz", wie auch in der letzten Aufführung vor der Schließung. Ein Jahr später begann der Wiederaufbau des Residenzschlosses, der allerdings wegen Material-, Personal- und Geldmangels nur langsam voranging.

Semperoper in Dresden, vor dem Gebäude ein Platz mit Menschen und dem Reiterstandbild, das König Johann von Sachsen darstellt.
Die Semperoper wurde am 13. Februar 1985 wiedereröffnet. Bildrechte: MDR/Nadine Jejkal