#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 13. September

13. September 2022, 05:00 Uhr

1886: Pilotin Melli Beese geboren

Amelie Hedwig Beese, auch genannt Melli, wird am 13. September 1886 in Laubegast bei Dresden geboren. Allen Hindernissen in der noch männerdominierten Branche zum Trotz absolviert sie an ihrem 25. Geburtstag eine praktische Flugausbildung. Beese ist damit die erste deutsche Pilotin und erhält den Pilotenschein Nr. 115.

Nach Vorbild ihres Vaters Friedrich Carl Beese, beschließt Melli zunächst Bildhauerei zu studieren. Da Frauen der Zugang zu Universitäten in Deutschland zumeist noch verwehrt ist, studiert sie ab 1906 an der Königlichen Akademie der freien Künste Stockholm. Während dieser Zeit wird sie auf die Anfänge des motorisierten Flugverkehrs aufmerksam. Als sie 1910 nach Deutschland zurückkehrt, schreibt sie sich als Hospitantin am Polytechnikum in Dresden ein, um an Vorlesungen in den Bereichen Mathematik, Schiffbau und Flugwesen teilzunehmen. Nach mehreren Ablehnungen von deutschen Flugschulen, weicht sie letztendlich auf die Schweizer Flugschule "Ad Astra" aus.

1959: Erster Flugkörper auf dem Mond

Die Sowjetunion hat es geschafft: Nach einigen Fehlversuch landet am 13. September 1959 die Raumsonde "Lunik 2", oder auch "Luna 2" genannt, als erster Flugkörper auf dem Mond. Die von der Sonde übermittelten Daten bestätigen, dass der Mond weder ein starkes Magnetfeld noch einen starken Strahlungsgürtel besitzt. Für die Sowjetunion ist die geglückte "Lunik 2"-Mission ein wichtiger Erfolg während des Kalten Krieges im Wettstreit um das All.

Lunik 2 Sonde, 1959
Am 13. September 1959 zerschellte die Raumsonde "Lunik 2" plangemäßig auf dem Mond. Der Flugkörper wog 309 Kilogramm. Bildrechte: imago/ITAR-TASS

1972: Polen sendet wichtiges Signal der Diplomatie an Deutschland

Am 13. September 1972 sendet der polnische Außenminister Stefan Olszowski ein erstes wichtiges Signal zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Deutschland. Er will diplomatische Beziehungen mit Deutschland aufzunehmen. Am nächsten Tag beschließen Olszowski und Bundesaußenminister Walter Scheel die Errichtung von gegenseitigen Botschaften. Vorausgegangen war die Verhandlung über die sogenannten Ostverträge zwischen Bonn, Moskau und Warschau, die eine politische Annäherung der Länder sicherstellen sollten. Bereits im Juni 1972 hatten Bonn und Warschau ihre Ratifikations-Urkunden ausgetauscht, ein eindeutiger Beginn der diplomatischen Beziehungen blieb jedoch aus.

Ende 1972 kommt es schließlich zu einem Grundlagenvertrag zwischen den Ländern. In dem Vertrag wird der Verzicht auf Gewalt, die Unverletzlichkeit der Grenzen und die Anerkennung der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Staaten festgeschrieben. Auch wird der Reise- und Warenverkehr vereinfacht. Im Juni 1991 folgt der sogenannte Nachbarschaftsvertrag, der die politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit weiter stärken soll. Bis heute ist ein Streitpunkt der Staaten, die von polnischer Seite geforderten Reparationszahlungen zum Ausgleich Deutschlands angerichteter Schäden im Zweiten Weltkrieg.

1982: Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche finden erstmals statt

Am Montag, den 13. September 1982 beginnen die wöchentlichen Friedensgebete in der Nikolaikirche in Leipzig. Unter der Leitung von Pfarrer Christian Führer versammeln sich die Menschen, um für Frieden und für das Ende des atomaren Wettrüstens zu beten. Im späteren Verlauf kommen weitere Themen, wie zum Beispiel Bürgerrechte hinzu. Die Leipziger Nikolaikirche wird mit den Friedensgebeten ein Ort, an dem die Bürger und Bürgerinnen der DDR ihre Sorgen, Nöte und Ängste ohne Scham und Strafe ansprechen können. Schnell beteiligen sich neben der Kirche auch DDR-kritische Gruppen, Vereine und Organisationen an der Versammlung. Aus den Friedensgebeten gehen die Montagsdemonstrationen hervor, die ein wichtiger Teil der Friedlichen Revolution sind. Die Friedensgebete finden bis heute (mit wenigen Ausnahmen) jeden Montag statt.

Tür der Nikolaikirche in Leipzig 3 min
Bildrechte: Glaubenszeichen vom 12.06.1997/MDR

1999: Sprengstoffanschlag in Moskau

Bei einem Bombenanschlag in Moskau wird am 13. September 1999 ein achtstöckiges Wohnhaus in die Luft gesprengt. Dabei sterben 130 Menschen. Dieser Anschlag ist Teil einer Serie von Anschlägen auf Wohnhäuser. Dafür macht die russische Regierung tschetschenische Täter verantwortlich. Nach dem Zerfall der Sowjetunion strebt die abtrünnige Kaukasusrepublik Tschetschenien nach Unabhängigkeit. Der Konflikt mit Russland spitzt sich soweit zu, dass er in zwei Kriegen endet. Die Anschlagsserie im Jahr 1999 löst dann den zweiten Tschetschenienkrieg aus, der 2009 beendet wird. Bis heute ist nicht endgültig geklärt, wer für die Bombenanschläge in Russland im Jahr 1999 verantwortlich war.