Historische Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse #blickzurück: 4. Juni

04. Juni 2022, 05:00 Uhr

Gorbatschow erklärt Kalten Krieg für beendet

1990 erklärte Michail Gorbatschow, Staatspräsident der UdSSR, den Kalten Krieg für beendet. Während einer Rede bei seinem Besuch an der kalifornischen Stanford University sagte er: "Wir bewegen uns auf eine Welt ohne Krieg zu, eine Welt von Freiheit und Gleichheit. Um die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Staaten zu ermöglichen, müssen wir anerkennen, dass der Kalte Krieg nun hinter uns liegt. Und die Frage, wer ihn gewonnen hat, ist nebensächlich. Im Kalten Krieg kann es keinen Gewinner geben."

Erste Schritte hin zum Ende des Kalten Krieges zeichneten sich bereits 1985 ab, als Gorbatschow Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU wurde. Seine Politik war gekennzeichnet durch "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau). Bereits beim Gipfeltreffen von Gorbatschow und US-Präsident Busch 1989 vor Malta war es zu Abrüstungsgesprächen zwischen beiden Weltmächten gekommen. Gorbatschow erhielt 1990 den Friedensnobelpreis.

Treuhand kündigt HO-Schließungen an

1991 gab die Treuhand bekannt, dass Ende Juni die noch bestehenden rund 2.700 Geschäfte und Gaststätten der ehemaligen DDR-Handelsorganisation (HO) schließen werden. 16.000 Einrichtungen erhielten neue Besitzer. Im Oktober 1990 hatte die Treuhand die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels gegründet, um Tausende HO-Betriebe zu privatisieren. Die HO war ein Volkseigener Betrieb der DDR, der sich in die Bereiche Industriewaren, Lebensmittel, Hotels, Gaststätten und Warenhäuser unterteilte. So betrieb die HO die großen Centrum-Warenhäuser in der DDR und beispielsweise auch das Berliner Hotel Adlon. Bereits 1960 unterhielt die HO rund 35.000 Geschäfte. Parallel dazu existierten die genossenschaftlich organisierten Konsum-Läden. Große Warenhäuser gingen an die Kaufhaus-Ketten Kaufhof oder Karstadt, Supermarktketten übernahmen die kleineren Kaufhallen.

Bundesfilmpreis für "Schtonk!"

1992 wurde die Komödie "Schtonk!" mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Der Film von Regisseur Helmut Dietl ist eine Satire auf einen der größten Medienskandale in der Geschichte der Bundesrrepublik: die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher im "Stern" im Jahre 1983. Die Rolle des Fälschers spielt Uwe Ochsenknecht. "Schtonk" erhielt außerdem Nominierungen für den Golden Globe und den Oscar.

Uwe Ochsenknecht spielt Fritz Knobel im Film "Schtonk"
In "Schtonk" spielt Uwe Ochsenknecht die Hauptrolle des Fälschers Fritz Knobel, dessen Figur dem historischen Vorbild Konrad Kujau nachempfunden ist. Bildrechte: imago images/Mary Evans