#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 14. Juni

14. Juni 2022, 05:00 Uhr

1940: Deutsche Truppen besetzen Paris

Am 14. Juni 1940 besetzen die deutschen Truppen Paris. Damit beenden sie ihre Angriffe an der Westfront. Sie treffen auf eine Stadt, die wie verlassen wirkt. 700.000 Menschen sind geflohen. Es sind vor allem größere Hotels, die die Wehrmacht als erstes besetzt - denn dort gibt es ausreichend Lebensmittel und eine funktionierende Infrastruktur. Nach der Besetzung der französischen Hauptstadt wird am 22. Juni 1940 der Waffenstillstand von Compiègne vereinbart, der drei Fünftel Frankreichs zur deutschen Besatzungszone erklärt.

Angehörige der Leibstandarte Adolf Hitler in Paris
Angehörige der Leibstandarte Adolf Hitler in Paris. Die Pariser nennen die deutschen Besatzer aufgrund der Farben ihrer Uniformen "Grüne Bohnen" oder "Graue Mäuse". Bildrechte: imago images/United Archives

1942: Anne Frank beginnt Tagebuch

Am 14. Juni 1942 verfasst Anne Frank ihren ersten Tagebucheintrag. Die 13-Jährige hat das Büchlein zwei Tage vorher zu ihrem Geburtstag bekommen und hat bereits ein Vorwort hineingeschrieben: "Ich werde dir, hoffe ich, alles anvertrauen können, so wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, dass du mir eine große Stütze sein wirst". Anne Frank lebt seit 1933 mit ihrer jüdischen Familie in Amsterdam. Als die Nationalsozialisten die Niederlande besetzen, tauchen die Franks in einem Hinterhaus unter. Dort schreibt Anne weiter in ihr Tagebuch. Ihr letzter Eintrag ist vom 1. August 1944. Drei Tage später wird die Familie entdeckt und deportiert. Anne Frank stirbt im März 1945 im KZ Bergen-Belsen. 1947 veröffentlicht der einzige Überlebende, Otto Frank, das Tagebuch seiner Tochter. Es wird eines der berühmtesten Bücher der Welt. Seit 2009 gehört es zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Anne Frank
Das Schicksal von Anne Frank steht stellvertretend für das von sechs Millionen Juden im Nationalsozialismus. Bildrechte: imago images / United Archives International

1966: Vatikan hebt Index verbotener Bücher auf

Am 14. Juni 1966 hebt der Vatikan den "Index librorum prohibitorum", den "Index der verbotenen Bücher" auf. In dem seit 1559 geführten und 500 Seiten starken Kanon sind alle Bücher aufgelistet, die von Katholiken weder gelesen, verkauft noch herausgegeben werden dürfen. Eines der ersten Bücher, welches indexiert wird, ist das Buch "De revolutionibus orbium coelestium" von Nikolaus Kopernikus. Hier beschreibt der Astronom, wie sich die Planeten einschließlich der Erde um die Sonne bewegen und die Erde sich um ihre eigene Achse dreht. Auch die Bibelübersetzung von Luther landet auf dem Index. Nicht nur seitens der Kirche werden Bücher verboten. Auch in der DDR finden sich Bücher auf dem Index statt im Regal. So etwa Literatur von Christa Wolf, Bertold Brecht, Brigitte Reimann. Erst am 30. November 1989 wird die Literatur-Zensur in der DDR gekippt.

2007: Großbrand im Grenfell Tower

Am 13. auf den 14. Juni 2007 bricht im 24-stöckigen Hochhaus Grenfell Tower in London ein Feuer aus. In kürzester Zeit entwickelt es sich zum Großbrand, den die Feuerwehr erst nach 24 Stunden unter Kontrolle bekommt. 72 Menschen kommen ums Leben. Viele werden im Schlaf von den Flammen überrascht. Die Aufklärung der Katastrophe legt Versäumnisse bei Rettungseinheiten, Behörden und Baufirmen offen - obwohl im Vorfeld mehrfach davor gewarnt wurde, dass der Sozialbau Sicherheitsmängel aufweist.


2020: Unwetter in Mitteldeutschland

Am 14. Juni 2020 kommt es in Mitteldeutschland zu einem heftigen Unwetter mit mehr als 133 Liter Regen pro Quadratmeter. In Thüringen löst sich eine Schlammlawine, die Grundstücke und Häuser überflutet. In Sachsen-Anhalt setzt ein Blitzschlag ein Haus in Brand. Im Saalekreis kommt ein Mann ums Leben, da er sich in der Nähe eines Hochspannungsmastes aufhält, als der Blitz einschlägt. Mehr als 200 Feuerwehrleute kämpfen allein in dem kleinen Ort Mühlhausen die ganze Nacht gegen die Wassermassen.