#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 3. August

03. August 2022, 05:00 Uhr

1833: Geburtstag von Frauenrechtlerin Auguste Schmidt

Sie war Pädagogin, Publizistin und Frauenrechtlerin: Am 3. August 1833 wird Auguste Schmidt in Breslau geboren. Als Lehrerin kommt sie 1861 nach Leipzig. Sie macht sich für die Bildung von Mädchen und Frauen stark und gründet zu diesem Zweck mehrere Vereine, darunter den Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein und den Frauenbildungsverein. Letzteren ruft sie 1865 zusammen mit der Leipziger Schriftstellerin Louise Otto-Peters ins Leben, mit der sie eine enge Freundschaft verbindet. Genauso wie Otto-Peters ist auch Schmidt eine Mitbegründerin der deutschen Frauenrechtsbewegung.

Aus dem Bildungsverein geht der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF) hervor. Von 1866 bis 1902 geben Peters und Schmidt die Zeitschrift des ADF "Neue Bahnen" heraus und Auguste Schmidt hält Vorträge in verschiedenen Städten. Erklärtes Ziel des Vereins ist der Zugang von Frauen zur schulischen, beruflichen und universitären Bildung und zur eigenen Erwerbsarbeit. Parallel zu ihrer ehrenamtlichen Arbeit leitet Schmidt ab 1870 das Steybersche Institut, eine höhere Mädchenschule in Leipzig, an der auch Clara Zetkin lernt. Auguste Schmidt stirbt 1902 in Leipzig.

Auguste Schmidt und Louise Otto-Peters
Ikonen der deutschen Frauenrechtsbewegung: Auguste Schmidt und Louise Otto-Peters Bildrechte: IMAGO/H. Tschanz-Hofmann

1940: Sowjetunion annektiert baltische Staaten

Am 3. August beginnt der Anschluss der baltischen Staaten an die Sowjetunion. Als erster Staat wird Litauen am 3. August Teil der Union, Lettland und Estland folgen am 5. und 6. August.

Das Baltikum ist schon beim deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 Gegenstand der Absprache. Darin wird es der sowjetischen "Interessensphäre" zugewiesen. Mitte Juni 1940 stellt Stalin den Regierungen Litauens, Lettland und Estlands Ultimaten mit der Forderung "prosowjetische Regierungen" zu bilden und die Stationierung sowjetischer Truppen, also die Besetzung der Länder durch die UdSSR, zu akzeptieren. Kurz darauf werden übergangsweise "Volksregierungen" eingerichtet, die sich für das Erstarken kommunistischer Verbände und Parteien einsetzen. Vor dem Hintegrund des deutschen Angriffskrieges in Europa will Stalin durch die Annexion eine deutsche Besetzung des Baltikums verhindern.

Stalin als Oberbefehlshaber der Roten Armee.
Stalin als Oberbefehlshaber der Roten Armee Bildrechte: imago/United Archives International

Trotz der Annexion erobert die Wehrmacht im Sommer 1941 das Gebiet. Viele Balten kollaborieren mit der Besatzungsmacht, weil sie hoffen, dadurch die Unabhängigkeit ihrer Länder wiederzuerlangen. Ab 1944 gelingt es der Roten Armee jedoch, die baltischen Staaten zurückzuerobern. Bis Oktober werden Litauen, Lettland und Estland Sowjetrepubliken der UdSSR.

Ihre nationale Unabhängigkeit können Estland, Litauen und Lettland erst wiederherstellen, als sich ab Ende 1990 die Sowjetunion auflöst.

1951: Stalin-Denkmal in Berlin eingeweiht

Ohne große Feierlichkeiten enthüllt Walter Ulbricht am 3. August 1951 in Berlin ein Denkmal für Josef Stalin, dem damaligen Staatsoberhaupt der UdSSR. Die fast fünf Meter hohe Bronzeplastik ziert von nun an die Stalinallee in Berlin-Friedrichshain und ist die größte Stalin-Statue in der DDR. Die überlebensgroße Plastik des sowjetischen Bildhauers Nikolai Tomski hätte eigentlich 16 Meter hoch werden sollen und ist Ausdruck des Personenkultes um Stalin, der in sozialistischen Ländern als "Befreier vom Hitlerfaschismus" verehrt wird. Mit dem Regierungsantritt seines Nachfolgers Nikita Chruschtschow endet ab 1956 diese Verehrung Stalins. Nicht nur das Berliner Stalin-Denkmal wird 1961 abgerissen, auch wird die Stalinallee in Karl-Marx-Allee umbenannt. Was mit der Bronzeplastik geschieht, ist unklar. Allerdings sind heute im Berliner Café Sibylle ein Ohr und ein Teil von Stalins Bart ausgestellt.

2008: Schriftsteller Alexander Solschenizyn gestorben

"Der Preis hat mir geholfen, angesichts der grausamen Verfolgung nicht zerstört zu werden", so der sowjetische Schriftsteller Alexander Solschenizyn über seine Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis im Jahre 1970. Die Auszeichnung für sein Buch "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" und sein später erschienenes Hauptwerk "Archipel Gulag" haben ihm weltweite Berühmtheit eingebracht. Er beschreibt darin detailliert das System und den harten Alltag in den Gulags, den sowjetischen Arbeits- und Straflagern. In den 1950er-Jahren war Solschenizyn selbst aufgrund seiner Kritik an Stalin einige Jahre in einem Gulag inhaftiert gewesen. Wegen seiner Werke, in denen er die Verbrechen der stalinistischen Diktatur anprangert, gilt er in der UdSSR als Staatsverräter. 1974 verliert er seine sowjetische Staatsbürgerschaft und lebt 20 Jahre lang im US-amerikanischen Exil. 1994 kehrt er in seine Heimat zurück und stirbt 2008 an einem Schlaganfall.

2011: Hochwasserwarnsystem in Chemnitz getestet

"Erster Test für das Hochwasser-Alarmsystem in Chemnitz" berichtet MDR Aktuell im Jahre 2011. An zwölf Standorten sollen neue Sirenen die Einwohner nahe der Flüsse Chemnitz, Würschnitz und Zwönitz künftig besser vor Hochwasser warnen. Die Sirenen sollen Anwohner früher als bisher warnen und zudem Durchsagen ermöglichen.

Im August 2010 kommt es im Erzgebige, in der Lausitz und in der Sächsischen Schweiz nach einer langen Dürreperiode aufgrund von Starkregen zu Überschwemmungen. Vier Menschen sterben unmittelbar an den Folgen des Hochwassers, mehr als 11.000 Sachsen sind ohne Strom. Bald darauf kommt es im September 2010 und im Juni 2013 erneut zu Überschwemmungen. Zu einer Flutkatastrophe mit verheerenden Folgen kommt es auch im Sommer 2021 in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

2017: Dresdner Institut für Luft- und Raumfahrt eingeweiht

Am 3. August 2017 eröffnet das Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung in Dresden. Es ist Teil des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und am Campus der Technischen Universität angesiedelt. Die Mitarbeitenden erforschen dort virtuell anhand von Simulationen, wie Vorgänge für den Flugzeugbau optimiert werden können und entwickeln hierfür informatische und technische Grundlagen. Flugzeugtests sollen auf dem Computer mit Hilfe von modernster Computer-Software durchgeführt werden können. Das Institut mit rund 70 Mitarbeitenden erhält jährlich 8,3 Millionen Euro vom Bund und Freistaat für die Forschung.