Richtigstellung Anmerkung der Redaktion zu „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ vom 3.11.2023

Uns haben zu diesem Film zahlreiche Reaktionen erreicht. Deshalb merken wir grundsätzlich zu unserer Berichterstattung Folgendes an:

„Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ dokumentiert die Reise der deutschen Journalistin und Moderatorin Aminata Belli nach Namibia. Sie macht ihr Ziel gleich zu Beginn des Films deutlich: über den begangenen Völkermord offen zu sprechen. Im Film verfolgt sie dieses Ziel sachlich. Ihre Gesprächsführung ist immer respektvoll und bisweilen kontrovers. Der NDR und die koproduzierenden Anstalten MDR, RBB und SWR sowie die Autorin und die beauftragte Produktionsfirma verwahren sich gegen jegliche Form der unsachlichen oder auch persönlichen Kritik an Aminata Belli. Der Anspruch des Films ist es, authentische und multiperspektivische Einblicke in das heutige Namibia zu bieten und diese Einblicke in den historischen Kontext einzuordnen. Jede Dokumentation kann nur einen möglichst umfassenden Ausschnitt der Realität erfassen, Verknappung und Kürzungen sind unvermeidbar.

Wir verweisen in Zusammenhang mit dem Film auf die Erklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) von 2017 zum Völkermord im früheren Deutsch-Südwestafrika und die Erklärung der Bundesregierung vom Mai 2021, in der sie sich offiziell für das in Deutsch-Südwestafrika begangene koloniale Unrecht entschuldigt und auch die Tötung und Misshandlung tausender Herero und Nama während den Jahren 1904-1908 als „Völkermord aus heutiger Sicht“ anerkennt. In der Erklärung der Bundesregierung ist auch formuliert, dass es bis heute Auswirkungen des Kolonialismus gibt.

 

Transparenzhinweis:

In der ursprünglich veröffentlichen Version des Filmes gab es im Zusammenhang mit der Familiengeschichte von Imke Rust chronologische Ungenauigkeiten, die wir in der aktuellen Fassung korrigiert haben. Wir haben zudem von der deutsch-namibischen Kirche gesprochen, richtig heißt es Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia. Außerdem haben wir die im Sprachgebrauch übliche Bezeichnung „deutsch“ für Deutschnamibier angepasst. Um Missverständnisse zu vermeiden, haben wir die Passage im Hinblick auf das ehemalige Township Katutura in der neuen Version ergänzt; ebenso einen Passus zur Flucht der Herero in die Omaheke und zu den Bodenschätzen Namibias.

Am 15. Dezember 2023 ist der Film depubliziert worden.