Richtigstellung MDR-Stellungnahme zur Depublikation des Umschau-Beitrags vom 12.12.2023 zu mutmaßlichen Verunreinigungen von Corona-Impfstoffen

01. Februar 2024, 14:57 Uhr

mRNA-Impfstoffe und ihre Wirkung und Sicherheit treiben viele Menschen um – dabei kam wiederholt die These auf, Corona-Impfstoffe wiesen höhere DNA-Werte auf als der vorgeschriebene Grenzwert.

Die MDR-Redaktion "Wirtschaft und Ratgeber" beschäftigt sich seit langem kontinuierlich mit unterschiedlichen Folgen der Corona-Pandemie. Vor diesem Hintergrund hat die Redaktion auch den ihr zur Kenntnis gebrachten Verdacht auf erhöhte DNA-Messungen in Corona-Impfstoffen in einem Labor in Sachsen-Anhalt zum Anlass genommen, eine umfangreiche Recherche anzustoßen – inklusive internationaler Vergleichsuntersuchungen und mit vielfältigen Anfragen bei unterschiedlichen Stimmen aus der Wissenschaft.

Nach Ausstrahlung der Sendung hat der MDR entschieden, dass der Beitrag nicht alle journalistischen Qualitätsstandards einhält. Der Beitrag wurde am 17.12.2023 depubliziert. Der Beitrag befasst sich mit der These, dass Rest-DNA in mRNA-Impfstoffen oberhalb der zulässigen Menge gefunden worden sein soll. Diese Annahme wird im Beitrag hauptsächlich durch eine Untersuchung von Frau Prof. Brigitte König untermauert, die von einer Privatperson beauftragt wurde und den Test in einem nicht akkreditierten Privatlabor bei fünf abgelaufenen Impfstoffchargen, deren Transport- und Lagerungsbedingungen nicht überprüfbar waren, durchführte.

Daher hat die zuständige Redaktion zahlreiche Labore angefragt, um eine unabhängige fachkundige Überprüfung zu ermöglichen, die nachvollziehbar die Qualitätssicherung der benannten Messmethode entsprechend der wissenschaftlichen Standards verifiziert. Dies war bis zur Veröffentlichung des Beitrags nicht möglich.

Zu den journalistischen Qualitätsstandards im MDR gehört die Einhaltung strenger Sorgfaltspflichten, unter anderem die Sicherstellung einer besonders hohen Belastbarkeit der Quellen gerade bei Verdachtsberichterstattung und/oder besonders kontroversen Themen. Der MDR kommt zu dem Schluss, dass diese hohe Belastbarkeit und damit die Erfüllung der Sorgfaltspflichten aufgrund der oben beschriebenen Tatsachen nicht ausreichend gegeben sind und die Ausgangsthese damit zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend belegt und eingeordnet war. Der Vorgang wird derzeit intern aufgearbeitet mit dem Ziel, gemeinsam Ableitungen für künftige Recherchen zu vereinbaren.

Zudem weist der MDR darauf hin, dass er selbstverständlich weiterhin zu dem genannten Thema recherchieren und über neue Entwicklungen berichten wird. Insbesondere wenn neue Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft auf gesellschaftliches Interesse stoßen – wie im Falle der Covid19-Impfungen deutlich zu erkennen –, hat der MDR als öffentlich-rechtliches Medienhaus die Aufgabe, die Bevölkerung zu informieren und über die Bedeutung dessen umso sorgfältiger aufzuklären. Genau aus diesem Grund wird der MDR auch weiterhin die Thematik verfolgen und sorgfältig, ausgewogen und belastbar neue Entwicklungen in der Berichterstattung berücksichtigen.