Auszeichnung der Stiftung Buchkunst Fünf der schönsten deutschen Bücher kommen aus Leipzig
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20. Juni 2023, 15:16 Uhr
Diese Bücher sind nicht nur inhaltlich beeindruckend, sondern überzeugen auch mit ihrem Design: Im Wettbewerb der "Schönsten Deutschen Bücher" der Stiftung Buchkunst haben sich 2023 fünf Bücher des Leipziger Verlags Spector Books durchgesetzt. Die Bücher rund um die Erfurter Kunstszene in der DDR, die ehemalige Filmstadt Wolfen oder das Halle-Attentat sind nicht nur für Grafikdesign-Fans interessant.
Fünf der "Schönsten Deutschen Bücher 2023" kommen aus Leipzig. Das gab die Stiftung Buchkunst am Montagabend bekannt. Aus über 600 Einsendungen wählte die Jury 25 am besten gestaltete Bücher aus.
In der Kategorie "Sachbücher" wurde das Buch "Der lange Arm der Stasi" von Gabriele Stötzer ausgezeichnet. Bei Spector Books erschienen, beleuchtet die Autorin, Filmemacherin und Performerin darin die Untergrund-Kunstszene Erfurts in den 60er- bis 80er-Jahren. Das Sachbuch zeigt anhand von Akten und Fotografien, wie die Szene von der Stasi überwacht wurde.
Gewinner-Bücher über Filmstadt Wolfen und Halle-Attentat
Zu den ausgezeichneten Spector-Books-Gestaltern gehört auch der russische Grafikdesigner Lyosha Kritsouk. Infolge des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verließ er Russland und fand seine neue berufliche Heimat in Leipzig. Das prämierte Fotobuch "Wolfen" war eines seiner ersten Projekte. Darin erzählt der Fotograf Tobias Zielony in einer Mischung aus Bild und Text, Essay und Science-Fiction die schwer fassbare Geschichte der einstigen Filmstadt Wolfen in Sachsen-Anhalt.
Unter den Schönsten Büchern findet sich aus dem Leipziger Verlag außerdem das Kunstbuch "Ikonar" von Josef Koudelka über das Schaffen des preisgekrönten Fotografen. Weiterhin ausgezeichnet wurde die Publikation"Making Futures". Darin werden die Rolle der Architektur im 21. Jahrhundert und neue Formen der Stadtgestaltung erkundet.
In der Kategorie Sachbücher wurde zudem das Buch "Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven" prämiert, herausgegeben und gestaltet von ehemaligen Studierenden der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Der Band knüpft an das zuvor erschienene Buch "Der Halle-Prozess: Mitschriften" an und beleuchtet die Tat und den Gerichtsprozess aus verschiedenen Positionen.
Der Weg zum Preis der Stiftung Buchkunst
Die Stiftung Buchkunst gibt an, die 25 ausgewählten Bücher seien vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung und zeigten eine große Bandbreite gestalterischer Möglichkeiten. Jurymitglied Christina Schmid erklärt: "Unsere Aufgabe ist es zu bewerten, wie das Äußere mit dem Inneren zusammenpasst. Wir heben jene Bücher hervor, die das Innere und das Äußere gemeinsam denken."
Die 25 gewählten Bücher sind zugleich Nominierte für den mit 10.000 Euro dotierten "Preis der Stiftung Buchkunst". Das Gewinner-Buch wird am 8. September 2023 im Rahmen der Preisverleihung im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt verkündet.
Informationen zu den ausgezeichneten Büchern von Spector Books
Gabriele Stötzer: "Der lange Arm der Stasi"
Gestaltung: Malin Gewinner
Erschienen bei Spector Books, Leipzig
ISBN: 978-3-95905-317-4
Preis: 30 Euro
Tobias Zielony: "Wolfen"
Gestaltung: Lyosha Kritsouk
Erschienen bei Spector Books, Leipzig
ISBN: 978-3-95905-707-3
Preis: 32 Euro
Josef Koudelka: "Ikonar"
Gestaltung: Fabian Bremer, Pascal Storz
Erschienen bei Spector Books, Leipzig
ISBN: 978-3-95905-630-4
Preis: 48 Euro
Markus Bader, George Kafka, Rosario Talevi u.a.: "Making Futures"
Gestaltung: Studio Yukiko, Berlin
Erschienen bei Spector Books, Leipzig
ISBN: 978-3-95905-625-0
Preis: 32 Euro
Reem A., Rebecca Blady, Kristin Pietrzyk u.a.: "Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven"
Gestaltung: Hannah Englisch, Maja Redlin
Erschienen bei Spector Books, Leipzig
ISBN: 978-3-959-05650-2
Preis: 22 Euro
Quellen: Stiftung Buchkunst, MDR KULTUR
Redaktionelle Bearbeitung: Hanna Romanowsky
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 20. Juni 2023 | 13:30 Uhr