Die EU hat einen Gas-Notfall-Plan beschlossen, in Deutschland tobt eine Debatte um die Laufzeiten der Atomkraftwerke, es gibt Studien zur Wirkung des 9-Euro-Tickets und Spekulationen um einen Aufsichtsratsposten für Prof. Kemfert. Vier Themen, die es in Kemferts Klima-Podcast vor der Sommerpause zu besprechen gilt.
Als erstes dementiert Energie-Expertin Claudia Kemfert Berichte, sie würde beim angeschlagenen Energie-Konzern Uniper in den Aufsichtsrat einsteigen. Sie habe davon nur aus der Zeitung erfahren. Sie sei auch nicht interessiert an einem solchen Mandat in irgendeinem Unternehmen. Ihr sei ihre Unabhängigkeit als Wissenschaftlerin wichtig.
Im Gas-Notfallplan der EU sieht Kemfert einen Schritt in die richtige Richtung, hat aber zwei Aber: Was passiert in einem echten Notfall? Kann man die Länder dann anweisen, wirklich zu sparen? Außerdem reichen 15 Prozent Einsparung nicht aus, es müssten eher 20 Prozent sein. Außer Appellen hat man jetzt noch nicht all zu viel getan.
In der Debatte um eine längere Laufzeit der deutschen Atomkraftwerke hat Claudia Kemfert eine klare Meinung und spricht von einer politischen Gespensterdebatte. Aufwand und Ertrag eines längeren Betriebs stünden in keinem Verhältnis. Daran ändere auch ein "Streckbetrieb" nichts.
Zum Schluss geht es um Studien zur Wirkung des 9-Euro-Tickets, u.a. von der TU München. Frau Kemfert sieht viele positive Aspekte für eine Verkehrswende zugunsten des Klimaschutzes. Sie plädiert dafür, das 9-Euro-Ticket um drei Monate zu verlängern und dann eine dauerhafte Nachfolge-Lösung zu etablieren. Das könne ein 69-Euro-Ticket oder ein ähnliches Modell wie in Österreich sein.