Der UN-Klimagipfel in Ägypten ist auf der Zielgeraden. Die Klimaökonomin Claudia Kemfert sieht sich in ihrer Skepsis vor dem Gipfel bestätigt. Zwar gebe es positive Aspekte, beispielsweise den Schutzschirm für Klimaschäden in ärmeren Ländern. Daneben gebe es aber viel Ernüchterndes. Beispielsweise das deutsche Auftreten vor Ort. Kanzler Scholz habe wohlklingende Worte mitgebracht, das Handeln Deutschlands beim Klimaschutz sehe aber ganz anders aus, so Kemfert. Sie beklagt "gigantische Umsetzungslücken" bei der deutschen Klimapolitik.
Die Bundesrepublik fällt auch in einem Klimapolitik-Ranking zurück. Noch schlimmer sieht es mit Blick auf China aus, das bei den Schadstoff-Emissionen weltweit auf Platz 1 liegt. Der chinseische Staatschef ist nicht einmal angereist.
Ein echter Aufreger beim Gipfel ist ein BBC-Bericht, nachdem bei dem Gipfel mehr als 600 Lobbyisten für Öl, Kohle und Gas dabei sind. Ein großer Teil davon ist sogar als Teil von Delegationen der Staaten angereist. Kemfert sagt: Diese Menschen sind definitiv nicht im Sinne des Klimaschutzes unterwegs. Sie spricht von einem "Karussell des Wahnsinns".
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