Lützerath in Nordrhein-Westfalen besteht nur aus wenigen Häusern. Die ursprünglichen Bewohner haben ihren Besitz verkauft und leben längst woanders. Das Energieunternehmen RWE will die Kohle unter dem Dorf abbaggern. Klimaktivisten wollen das verhindern. Doch jetzt wird Lützerath geräumt. Klimaökonomin Claudia Kemfert spricht von einem Desaster. Im Podcast erklärt sie, warum damit das 1,5-Grad-Ziel gefährdet wird. Landes- und Bundesregierung sollten die Braunkohle nicht abbaggern und stattdessen mit den Klimaschützern einen Kompromiss suchen. Kemfert befürchtet vor allem einen Imageschaden für Deutschland. Die Bilder, die jetzt um die Welt gingen, zeigten Demonstranten vor Kohlebaggern. Deutschland verspiele damit international seine Glaubwürdigkeit als Vorreiter für den Klimaschutz.
Nordrhein-Westfalens Landesregierung erklärt dagegen, die Kohle wird gebraucht, um die Energiekrise zu überstehen. Sie beruft sich dafür auf ein Gutachten. Andere Studien sagen aber genau das Gegenteil. Und auf die berufen sich Klimaschützer. Kemfert erklärt, wie die unterschiedlichen Studien-Ergebnisse zustande kommen.
Außerdem geht es um die sogenannte CCS-Technologie, bei der CO2 unterirdisch gelagert wird. Ist das die Lösung der Klimakrise? Bundeswirtschaftsminister Habeck zumindest, einst Gegner der Technologie, zeigte sich jüngst in Norwegen begeistert.
Und am Ende geht die Klimaökonomin auf die Frage einer Hörerin ein. Welche Klimabilanz haben Himbeeren und Tomaten aus Afrika, die man hierzulande im Supermarkt kaufen kann?
Haben Sie Fragen an Frau Kemfert? Dann schreiben Sie uns an klimapodcast@mdraktuell.de oder rufen sie an unter 0800 40 40 008.