In dieser Episode sprechen Marcus Schödel und Klimaökonomin Claudia Kemfert über das Bauen. Die Bundesregierung will die Energiestandards für Neubauten vorerst doch nicht verschärfen. Die Baukosten sollen niedrig gehalten werden, schließlich herrscht in Deutschland ein Mangel an Wohnraum. Das hat aber Folgen für den Klimaschutz, denn der wird hintenangestellt. Claudia Kemfert sagt: Die Bundesregierung habe das Thema Klimaschutz bei Gebäudebau „abgeräumt“. Die Pläne seien ein reines Entlastungspaket für die Baubranche. Die Aussetzung der eigentlich geplanten höheren Energiestandards sei schlecht für den Klimaschutz und somit eine falsche Maßnahme. Die Bundesregierung vermittle den Eindruck, dass Klimaschutz teuer sei und dass man ihn sich nur in guten Zeiten leisten könne. So werde Deutschland die Klimaziele für 2030 deutlich verfehlen. Schödel und Kemfert sprechen außerdem darüber, wie Klimaschutz über Maßnahmen bei den Baustoffen gelingen kann. Und welche Länder Deutschland beim energieeffizientem Bauen voraus sind.
Außerdem: Das neue Förderprogramm für E-Lade-Säulen im Zusammenhang mit Solaranlagen ist so beliebt, dass die Fördermittel extrem schnell vergriffen waren. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) feiert sich für das Programm. Kemfert findet das Programm nicht grundsätzlich schlecht, hat aber Kritikpunkte. Sie findet, es helfe vor allem jenen, die es nicht brauchten – wohlhabenden Menschen. Das Geld wäre an anderer Stelle besser eingesetzt.
Hörerfrage: Woran erkennt man, ob ein Musik-Festival eine gute oder eine schlechte Klimabilanz hat?
Und hier der Podcast-Tipp: Sanieren mit Plan von MDR Thüringen.
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