Menschenhandel, Schleusungen, moderne Sklaverei – darum geht es in dieser Folge von "Die Spur der Täter". Der Podcast rekonstruiert die erfolgreichen Ermittlungen der Bundespolizei gegen ein Schleusernetzwerk, dessen Verbindungen bis zur Tragödie von Essex reichen. Seit Jahren werden Vietnamesinnen und Vietnamesen nach Europa geschleust, um hier unter sklavenähnlichen Bedingungen in Massagestudios, Restaurants, Schlachtbetrieben und Nagelstudios zu arbeiten. Unter ihnen oft Kinder und Jugendliche.
Anfang 2021 erstickten 39 Vietnamesen qualvoll in einem Lkw auf dem Weg nach Großbritannien. Bundespolizei und Bundeskriminalamt haben der sogenannten "Vietnamesen-Mafia" den Kampf angesagt und können erste Erfolge verbuchen.
In dieser Folge begibt sich "Die Spur der Täter" zusammen mit der Bundespolizei auf die Spur der Menschenschmuggler. Unter Leitung von Markus Pfau, ehemals Leiter der Bundespolizeiinspektion Leipzig und jetzt Referent im Bundesinnenministerium, konnte ein Schleuserring erfolgreich zerschlagen werden. Der Ring operierte von Berlin und Leipzig aus. Die Drahtzieher wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Mike Neustadt von der Bundespolizei Halle hat die Ermittlungen u.a. mit aufwendigen Observationen geführt und erzählt, wie er und seine Kollegen die Schleuserbande schließlich gerichtsfest überführen konnten.
Mimi Vu, führende Expertin Vietnams beim Thema Menschenhandel, erzählt, wie junge Vietnamesen dazu gebracht werden, unter lebensgefährlichen Bedingungen die Reise in ein vermeintlich besseres Leben nach Europa anzutreten und wie sie und ihre Familien in Abhängigkeit geraten. Denn die Schleuser lassen sich ihre Dienste teuer bezahlen: Etwa 20.000 Euro werden pro Überfahrt fällig, die oft jahrelang abbezahlt werden müssen. Und die Witwe eines Mannes, der bei der Tragödie von Essex ums Leben kam, erzählt, warum ihr Mann die gefährliche Schleusung auf sich genommen hat.
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Podcast-Tipp: MDR Investigativ – Hinter der Recherche
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