Sie rasen über den Berliner Kurfürstendamm. Tempo 160. Hamdi H. und Marvin N. liefern sich im Februar 2016 ein nächtliches Rennen. Mit Bleifuß mitten durch die Stadt, auch rote Ampeln stoppen sie nicht. Bis einer von beiden in einen unbeteiligten Jeep rast. Dessen Fahrer stirbt noch vor Ort.
War es ein tragisches Unglück? Nein, entscheidet das Berliner Landgericht: Es war Mord. Doch hatten die Raser wirklich einen Tatplan und handelten heimtückisch? Ein jahrelanger juristischer Kampf beginnt.
Dieser tödliche Verkehrsunfall wurde zum Fall für die Mordkommission. Für den Podcast "Die Spur der Täter" haben wir mit dem Staatsanwalt Christian Fröhlich, dem Verkehrsunfall-Gutachter Dr. Michael Weyde und dem leitenden Rechtsmediziner aus der Berliner Carité, Prof. Dr. Michael Tsokos, gesprochen. Es geht im Detail um die Unterscheidung zwischen Fahrlässigkeit und bedingtem Vorsatz sowie um den Nachweis der Mordmerkmale. Der Sohn des Opfers schildert, wie er mit dem Tod seines Vaters umgeht.
Seit Januar 2022 sind die Urteile gegen die Täter rechtskräftig. Der Raser, der mit dem Jeep kollidierte, wurde wegen Mordes schuldig gesprochen. Auch der zweite Fahrer ist nun endgültig verurteilt worden. Nach mehreren Revisionsverfahren am Bundesgerichtshof wertete das Landgericht seine Beteiligung am Rennen als versuchten Mord.
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Den neuen „ARD Crime Time“-Dreiteiler „Auf den Spuren der Kudamm-Raser“ von Guido Holz finden Sie in der ARD Mediathek.
In "Kripo live – Tätern auf der Spur" beschäftigt sich die Folge Illegale Autorennen unter anderem mit dem Tod eines Sechsjährigen in Dresden.
Der True-Crime-Podcast „Kunstverbrechen“ von NDR Kultur: Wir empfehlen die Episoden zum größten Kunstraub der DDR im Schloss Friedenstein in Gotha.