September 1994: Im Tagebau Zwenkau wird ein Skelett gefunden, eingewickelt in einen Teppich. Jahrelang kann der Tote nicht identifiziert werden. Selbst eine im Unterschenkel entdeckte Platte, die offensichtlich bei einer Operation eingesetzt worden war, bringt die Leipziger Mordkommission nicht weiter.
Dann bitten die Ermittler das FBI um Hilfe. 1997 wird der Schädel samt Ermittlungsakten an die sogenannte Body-Farm in Washington D.C. geschickt. Im Speziallabor erarbeiten die Experten dort ein so genanntes Weichteilmodell, das dem Aussehen des Toten sehr nahe kommt. Kurz nach der Veröffentlichung des Fahndungsaufrufs in den mitteldeutschen Medien meldet sich ein früherer Freund des Opfers. Er identifiziert den Getöteten als den 33jährigen Matthias Banek.
Der Ermordete gehörte zu einer sechsköpfigen Leipziger Clique, die gemeinsam Raubüberfälle und Einbrüche beging. Als das Quintett annahm, Banek wolle bei der Polizei aussagen, beschloss es, den vermeintlichen Verräter zu erschießen. Gemeinschaftlich handelnd hätten die fünf Personen, darunter zwei Frauen, "heimtückisch einen Menschen getötet, um andere Straftaten zu verdecken", so die Staatsanwältin in einem spektakulären Prozess, der im Jahr 2000 mit mehreren langjährigen Haftstrafen und einem Freispruch endete.
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