Standort in Bitterfeld-Wolfen Solarunternehmen Meyer Burger erwartet Millionenförderung von EU
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14. Juli 2023, 16:58 Uhr
Das Solarunternehmen Meyer Burger hat sich im Wettbewerb um Fördergelder von der EU durchgesetzt: 200 Millionen Euro erwartet das Unternehmen. Meyer Burger hat unter anderem in Bitterfeld-Wolfen ein Werk, das künftig vergrößert werden soll. Zuletzt hatte es Streit um unterschiedlich hohe Subventionen in den USA, Europa und Deutschland gegeben. Nun spricht das Unternehmen von einem Signal, dass es sich lohne, in Europa zu investieren.
- Das Solarunternehmen Meyer Burger erwartet eine Förderung in Höhe von 200 Millionen Euro von der EU.
- Meyer Burger produziert unter anderem in Bitterfeld-Wolfen Solarzellen – und will den Standort dort erweitern.
- Zuletzt hatte es Diskussionen um Fördergelder gegeben, denn aufgrund hoher Subventionen baut Meyer Burger seine Produktion in den USA aus.
Das Solarunternehmen Meyer Burger aus Bitterfeld-Wolfen kann auf EU-Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe hoffen. Das Geld stammt aus dem europäischen Innovationsfonds. Unternehmenssprecherin Anne Schneider sagte MDR SACHSEN-ANHALT, man gehe davon aus, die Zusage über eine 200 Millionen-Euro-Förderung zu erhalten.
Das Projekt "Hope", das den Bau von zwei Solarzellen- und Modulfabriken in Spanien und Deutschland vorsieht, gehört Schneider zufolge zu den elf Vorhaben, die sich durchsetzen konnten. Europaweit hatten sich demnach 239 Projekte um Fördermittel beworben. Den Bewilligungsbescheid erwarte Meyer Burger Ende des Jahres.
Meyer Burger produziert Solarzellen in Bitterfeld-Wolfen
Meyer Burger hat unter anderem einen Standort in Thalheim, einem Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen. Das Unternehmen plant dort nach eigenen Angaben, die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 300 auf 750 zu erhöhen. Sprecherin Anne Schneider sagte, die angekündigte EU-Förderung sei ein Signal, dass es sich lohne, in Europa zu investieren. Der Solarzellenhersteller hat weitere Standorte in Freiberg und Hohenstein-Ernstthal in Sachsen.
Diskussionen um Subventionen
Zuletzt hatte es Diskussion um Subventionen für Unternehmen in Deutschland gegeben. Meyer Burger hatte im Juni angekündigt, seine Produktion in den USA auszubauen, weil dort Förderungen in Milliardenhöhe gezahlt würden. In einem Schreiben an Finanzminister Christian Lindner hieß es zunächst, man wolle die Produktion in Deutschland nicht weiter ausbauen.
Das Unternehmen hatte später erklärt, man wolle in den bestehenden Werken weiter produzieren. Allerdings gebe es in Europa nicht genügend Förderanreize, um die Produktion auszubauen und international wettbewerbsfähig zu bleiben, hieß es.
Wie die USA Unternehmen wie Meyer Burger fördern
Meyer Burger hatte im Juni erklärt, die Produktion in den USA solle mit Fördergeldern aus dem "Inflation Reduction Act", kurz IRA, ausgebaut werden. Die US-Regierung will mit dem 360 Milliarden Dollar schweren IRA-Förderprogramm die hohe Inflation im Land bekämpfen. Investitionen in Klimaschutz und Soziales werden demnach mit Subventionen und Steuergutschriften gefördert – verbunden mit der Bedingung, dass die Unternehmen in den USA produzieren oder US-Produkte verwenden.
In Deutschland und der EU gibt es deshalb Befürchtungen, dass Unternehmen ihre Standorte und Arbeitsplätze verlagern, wenn sie hier nicht ebenfalls mit Steuergeld unterstützt werden. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hatte angesichts der Ankündigung von Meyer Burger gefordert, weniger für Soziales auszugeben und bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen.
MDR (André Damm, Karin Roxer, Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Juli 2023 | 12:30 Uhr