Umwelt Feinstaubkonzentration in Sachsens Luft so gering wie nie seit Messbeginn

15. Februar 2024, 15:53 Uhr

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Die in Sachsen gemessene Luftqualität war 2023 deutlich besser als in den Vorjahren. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mit. Demnach lag der Jahresmittelwert für Feinstaub PM10 mit 12 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft deutlich unter dem Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das ist laut der Behörde der niedrigste je gemessene Jahresmittelwert seit Beginn der Feinstaubmessungen im Jahr 1999.

Was ist Feinstaub PM10 und PM2,5?

Als Feinstaub bezeichnet man Teilchen in der Luft, die eine gewisse Zeit in der Atmosphäre bleiben. Staubpartikel werden in verschiedene Größen eingeteilt. Als Feinstaub (PM10⁠) bezeichnet man Partikel mit einem Durchmesser von weniger als zehn Mikrometern. Feinstaub (PM2,5) beinhaltet alle Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern. Je kleiner die Feinstaubpartikel sind, desto tiefer können sie in den menschlichen Körper eindringen und desto schädlicher können sie für die Gesundheit sein.

In Ballungsräumen ist die größte Feinstaubquelle der Straßenverkehr. Er wird nicht nur von Motoren ausgestoßen, sondern entsteht auch durch Bremsen- und Reifenabrieb und Aufwirbelung von Staub von der Straßenoberfläche. Außerdem entsteht Feinstaub durch Kraft- und Fernheizwerke, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern, bei der Metall- und Stahlerzeugung oder auch beim Umschlagen von Schüttgütern.

Luftmessstation Leipzig Mitte
Die durchschnittliche Feinstaubbelastung war 2023 in Sachsen geringer als in den Vorjahren. Gemessen wird dies an Messstationen, wie an dieser in der Leipziger Innenstadt. (Archivbild) Bildrechte: imago images / PicturePoint

Gemessene Konzentration von Stickstoffdioxid geringer

Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen nehmen demnach ebenfalls seit Jahren stetig ab. Besonders deutlich sei diese Entwicklung in den verkehrsnahen Bereichen zu erkennen. Hier verringerten sich die Jahresmittelwerte in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 15 Mikrogramm pro Kubikmeter auf 19 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2023. Im Fall der Stickoxide sei die Hauptursache für die sinkende Konzentration die Reduktion von Emissionen, besonders im Straßenverkehr.

Als Grund für die bessere Luftqualität im Allgemeinen nannte das Landesamt die milden Wintermonate sowie die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen im vergangenen Jahr. Doch auch wenn sich die Luftqualität in Sachsen verbessert hat, zählt vor allem der Osten des Freistaates zu den Orten mit vergleichsweise hoher Feinstaubbelastung. Laut Experten hängt dies damit zusammen, dass dort mit Feinstaub belastete Luft aus Südosteuropa ankommt.

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MDR (jwi)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 15. Februar 2024 | 14:00 Uhr

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