Fernsehen Welt-TV-Reporter vor Thüringer Landtag angegriffen

12. April 2024, 15:56 Uhr

Vor dem Thüringer Landtag ist ein Reporter des Fernsehsenders "Welt-TV" von einem Mann angegriffen worden. Am Freitagmorgen war in einer Liveschalte zu sehen, wie ein Mann dem Journalisten Steffen Schwarzkopf gegen den Kopf schlug und ihm anschließend mit dem Finger gegen das Ohr schnipste. Ein weiterer Mann ging dazwischen.

Laut Polizei wurde der Journalist auch beleidigt und das Auto des Mannes angespuckt. Schwarzkopf sei leicht verletzt worden.

Ein Reporter von Welt wurde bei einer Livewschalte in Erfurt angegriffen und leicht verletzt.
Nach dem Angriff auf einen Reporter vor dem Thüringer Landtag in Erfurt ermittelt die Polizei. Bildrechte: Welt TV Youtube/Screenshot

Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung

Die Liveschalte, die sich eigentlich mit dem Nachgang des TV-Duells zwischen Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU) beschäftigen sollte, wurde aufgrund des Angriffs abgebrochen.

Die Polizei in Erfurt bestätigte den Vorfall. Sie ermittle wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Beleidigung gegen einen 42-jährigen Mann, wie eine Sprecherin sagte.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nannte den Vorfall auf X - vormals Twitter - "schockierend" und hoffte auf rasche strafrechtliche Konsequenzen. Auch Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) verurteilte den Vorfall. Der Deutsche Journalistenverband in Thüringen forderte Strafverschärfungen bei Angriffen auf die Pressefreiheit.

DJV verurteilt Übergriff auf Journalisten

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert eine konsequente Bestrafung des Täters. Heidje Beutel, Vorsitzende des DJV in Thüringen, sagte am Freitag, offensichtlich meinten einige Zeitgenossen, dass Journalistinnen und Journalisten Freiwild seien. "Angriffe und Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten haben aber nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, es sind Straftaten.“

"Es reicht!", sagte auch Sebastian Scholz, Geschäftsführer des DJV Thüringen. Wer denke, ungestraft Journalistinnen und Journalisten angreifen zu können, dem müsse der Rechtsstaat deutliche Grenzen aufzeigen.

Es sei an der Zeit, so Scholz, ernsthaft über eine Strafverschärfung für Angriffe auf die Pressefreiheit zu sprechen. "Nicht ohne Grund ist die Freiheit der Berichterstattung im Grundgesetz verankert. Ein Angriff auf dieses Grundrecht muss sich daher strafverschärfend auswirken."

Mehr zum TV-Duell zwischen Höcke und Voigt

MDR (dpa/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 12. April 2024 | 13:30 Uhr

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