Montag, 28.10.2024: Glaubst du das?
(zu Joh.11,26)
In Bremen gibt es eine Altstadtführung, wo der Scharfsinn der Teilnehmenden gefragt ist. Man lauscht witzigen Anekdoten und interessanten Fakten zur Geschichte und Gegenwart der Stadt. Das Besondere dabei: Zwischendrin werden ohne Skrupel auch einige Lügen aufgetischt, die enttarnt werden sollen.
Zu Beginn dieser Führung erhält jeder Gast einen Bogen mit den Ankreuzmöglichkeiten „wahr" oder „falsch“. Am Ende das Weges kommt die Auflösung, welche Geschichten der Wahrheit entsprechen und welche erstunken und erlogen sind. Die Teilnehmenden sind jedes Mal verblüfft.
Jemandem etwas glauben oder nicht- bei der Stadtführung ist es harmlos. Nichts Wesentliches steht auf dem Spiel. Wenn ich aber entscheiden muss, ob ein Mitmensch lügt oder nicht- und vielleicht auch noch von anderen nach meiner Sicht gefragt werde, dann kann es schwierig werden. Glaub ich einem Menschen, auch wenn es sich unwahrscheinlich anhört?
Marta aus der Bibel wird von Jesus auch gefragt: „Glaubst du das, was ich sage?“. Gerade war ihr Bruder gestorben und sie hatten gehofft, dass noch ein Wunder geschehen könnte. Aber nun war er vor 4 Tagen begraben worden. Jesus kam vier Tage zu spät. Sie war überzeugt, rechtzeitig hätte er ihrem Bruder helfen können. Und Jesus kondoliert ihr nicht einmal. Er sagt: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ „Glaubst du das?“ Marta kann es sich nicht vorstellen, aber sie glaubt es. Weil Jesus davon sprach, dass ER die Auferstehung und das Leben ist!
Wie kann man das glauben? Wenn man sich von einem geliebten Menschen verabschieden muss? Oder wenn mein eigener Abschied von dieser Welt bevorsteht? Wie Marta möchte ich sagen können: „Ja, ich glaube es fest.“ Ob es wahr ist, was Jesus sagt, das werden wir alle erst später sehen. An die Auferstehung glauben lernen, das will ich aber jetzt schon. Wie bei der Stadtführung- am Ende des Weges kommt die Auflösung. Und ich hoffe, es ist eine Auferstehung.