Grafik, die Brustkrebstumoren in den beiden Busen einer Frau zeigt. Die Tumoren sin als rote Knoten im Brustgewebe dargestellt.
Brustkrebs bildet oft knotenartige Gebilde unter der Haut. Bildrechte: imago/Science Photo Library

Mammakarzinom Klinische Phase-1-Studie für ersten Impfstoff gegen Brustkrebs startet

03. November 2021, 18:16 Uhr

US-Forscher haben einen Impfstoff gegen dreifach negative Mammakarzinome entwickelt und erfolgreich in Versuchstieren getestet. Nun startet eine erste klinische Testphase mit menschlichen Patientinnen. Ist die Entwicklung erfolgreich, könnte sie eines Tages Frauen vorbeugend vor dieser besonders aggressiven Art von Brustkrebs schützen.

Forscher aus den USA entwickeln einen Impfstoff, der präventiv gegen eine besonders aggressive Variante von Brustkrebs wirken soll. Nach erfolgreichen Versuchen in Mausmodellen geht das Projekt nun in die klinische Erprobung. In einer Phase-1-Studie soll der Impfstoff an 18 bis 24 Versuchsteilnehmerinnen getestet werden. Verlaufen die Versuche erfolgreich, könnte in einigen Jahren erstmals ein Mittel zur Verfügung stehen, das die Entstehung der Tumoren verhindert, anstatt erst bei der Therapie bereits bestehender Erkrankungen helfen zu können.

Impfung richtet sich gegen Muttermilchprotein

Die sogenannten dreifach negativen Mammakarzinome tragen ihren Namen, weil den Krebszellen drei bestimmte Oberflächenproteine fehlen, die normalerweise auf Brustkrebszellen vorhanden sind: Die Östrogenrezeptoren (ER), die Progesteronrezeptoren (PR) und die humanen epidermalen Wachstumsfaktorrezeptoren 2 (HER2). Zwar machen dreifach negative Mamakarzinome nur 12 bis 15 Prozent aller Brustkrebserkrankungen aus. Doch sie verlaufen besonders häufig tödlich, heißt es in einer Mitteilung der Cleveland Clinic. Ein Team des Krankenhauses unter der Leitung von Vincent Tuohy hat den Wirkstoff in Zusammenarbeit mit dem Biotechunternehmen Anixa Biosciences entwickelt.

Die Impfung zielt darauf ab, dass das Immunsystem der Geimpften gegen ein bestimmtes Eiweiß aktiv wird, das α-Lactalbumin. In gesundem Brustgewebe wird α-Lactalbumin nur während der Schwangerschaft und der anschließenden Stillzeit produziert. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion der Milch. Danach wird es eigentlich wieder abgebaut. Wie die Forscher aber bereits 2010 im Fachblatt nature zeigten, kommt α-Lactalbumin besonders häufig auf Tumorzellen dreifach negativer Mammakarzinome vor.

Gesucht: Ältere Versuchsteilnehmerinnen, die bereits an Krebs erkrankt waren

Die Idee des Impfstoffs: Bekämpft das Immunsystem Zellen, die α-Lactalbumin auf ihrer Oberfläche tragen, dann kann die Entstehung von Brustkrebs präventiv verhindert werden. Im Gegensatz zu Ansätzen wie Chemo- oder Strahlentherapie, soll dabei das umliegende Gewebe nicht beschädigt werden. In Mausmodellen konnten die Forscher bereits demonstrieren, dass die Entstehung von Krebs verhindert werden konnte, ohne dass die Tiere eine Autoimmunkrankheit entwickelten. Nun soll der Impfstoff an Menschen getestet werden.

Gesucht werden dafür Versuchsteilnehmerinnen, die bereits in der Menopause sind und die daher nicht mehr stillen oder schwanger werden können. Außerdem sollen sie bereits einmal an einem dreifach negativen Mamakarzinom erkrankt sein, das aber entfernt werden konnte. Sie hätten dann ein hohes Risiko, dass der Krebs eines Tages zurückkehrt.

Ergebnisse bis September 2022

In der nun startenden Phase-1 Untersuchung soll es zunächst darum gehen, die richtige Dosis für den Impfstoff zu finden, die noch verträglich ist für die Frauen. Erst wenn die Sicherheit des Wirkstoffs feststeht, soll in weiteren Phasen auch die Wirksamkeit getestet werden. Mögliche Gegenreaktionen seien das größte Risiko, so die Mediziner in einem Bericht des Magazins Medical News Today. Weder der Impfstoffkandidat noch der Impfstoffverstärker seien zuvor in Menschen getestet worden.

Verabreicht wird die Impfung in drei Dosen im Abstand von jeweils zwei Wochen. Ergebnisse der Studie werden bis September 2022 erwartet.

(ens)

1 Kommentar

part am 03.11.2021

Nicht vollständig vorbeugend, aber bei Erkrankung, hat sich die nicht in der Schulmedizin bekannte Behandlung mit Artemisis Annua in Verbindung mit Eisenpräparaten einen Namen in den letzten Jahren gemacht, wobei der einjährige chinesische Beifuß bereit lange gegen Malaria eingesetzt wird und eine Wirkung gegen Corona-Viren institutlich in Potsdam bestätigt wurde. Zum Thema sollte sich aber bitte jeder selbst sein eigenes Bild aus Erkenntnissen machen, die in verschiedenen Online-Portalen vorliegen. Ich selbst habe durch die Einnahme des Wunderkrauts schon erfolgreich Infektionskrankheiten deutlich verkürzen konnte, ich spreche somit aus Erfahrung bei Erkrankungen der Atemwege. Zum Thema Krebserkrankung kann ich nur auf die einschlägigen Beiträge mit dem Wirkstoff Artemisin verweisen, doch hier muss jeder für sich selbst entscheiden.