DOSB-Präsident Thomas Weikert im Aktuellen Sportstudio 2022
Der im hessischen Hadamar geborene DOSB-Präsident Thomas Weikert wuchs wie 86 Prozent aller Spitzenfuktionäre im deutschen Sport in Westdeutschland auf. Bildrechte: IMAGO/Martin Hoffmann

Wissen-News Ostdeutsche in Spitzenpositionen des deutschen Sports unterrepräsentiert

03. Mai 2024, 04:59 Uhr

Ostdeutsche sind in den Führungspositionen des deutschen Spitzensports unterrepräsentiert. Sie besetzen nur 14 Prozent der Leitungsstellen. Dabei wurden 17 Prozent der Deutschen auf dem Gebiet der Ex-DDR-sozialisiert. Zudem rangierte die DDR im Spitzensport, gemessen an Medaillen, weit vor der Bundesrepublik.

Mehr als 33 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sind Ostdeutsche auch in den Führungspositionen des deutschen Sports deutlich unterrepräsentiert. Das hat eine Studie der Hochschule Koblenz ergeben. Untersucht wurden die einflussreichsten Gremien im Deutschen Olympischen Sportbund, in den olympischen und paralympischen Spitzenverbänden sowie in den Landessportbünden.

Eine Deutsche Flagge 2 min
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Wie die Analyse des aus Thüringen stammenden Koblenzer Forschers Lutz Thieme ergab, werden aktuell nur 14 Prozent der insgesamt 72 hauptamtlichen Leitungsstellen dieser Institutionen von Menschen mit ostdeutscher Sozialisation besetzt. Allerdings seien etwa 17 Prozent der Deutschen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR aufgewachsen. Bei den ehrenamtlichen Gremien sei ihr Anteil mit 8,23 Prozent sogar noch geringer. Der Studie zufolge ist der Sport allerdings auch der gesellschaftliche Bereich, in dem die "Repräsentationslücke" von Menschen aus dem Osten noch am geringsten ausfällt – verglichen mit Politik, Wissenschaft oder Wirtschaft.

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Der Mauerfall vor 30 Jahren war für viele Ostdeutsche der größte Umbruch in ihrem Leben. Seit über 30 Jahre begleitet eine Studie die Lebenswege von damaligen Schülern der 10. Klasse.

Mi 06.11.2019 11:37Uhr 06:50 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/aktuell/chancen-nach-dem-mauerfall-100.html

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Die vorliegende Studie schließt an andere Studien zur Repräsentanz Ostdeutscher in Führungspositionen an, ist allerdings die erste für den Bereich des Sports. Dieser Bereich ist auch deshalb besonders interessant, weil die ehemalige DDR zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung ein am Medaillenerfolg gemessen viel erfolgreicheres Sportsystem aufzuweisen hatte als die Bundesrepublik.

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 25. Januar 2023 | 21:45 Uhr

3 Kommentare

Britta.Weber vor 2 Wochen

Eine Studie findet heraus, dass Ossis bei der Besetzung von Führungspositionen in Deutschland unterrepräsentiert sind. Potz Blitz! Was für eine Überraschung.
Nächstens findet eine Studie heraus, dass die Hände nass werden, wenn ich sie ins Wasser tauche.

Pinguinfahrrad vor 2 Wochen

Nicht nur da sind in der Spitze oder Vorstände Ostdeutsche unterrepräsentiert.
In der Wirtschaft ,dass selbe es gibt kein DAX Konzern in Ostdeutschland nur die verlängerte Werkbank der Westkonzerne.
Ist wie 1990 bei der Treuhand oben sitzen Westmanager Ostdeutsche vielleicht in der 3 oder 4 Reihe.

aka Dynamotreue vor 2 Wochen

Ist doch nichts ungewöhnliches. Sieht man in vielen Bereichen so.
Z. B. auch bei der EM . Nur Leipzig wurde bedacht. Oder Länderspiele werden nur im Westen gespielt. Im Osten gibts halt keine Stadien.