Drei positive Corona-Selbsttests
Ob sich die neue Corona-Variante "Pirola" durchsetzen wird, ist derzeit noch offen. Wissenschaftler beobachten die Lage. Bildrechte: picture alliance / dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Subvariante von Omikron Ungewöhnliche Symptome deuten auf Infektion mit Corona-Variante Pirola hin

15. Oktober 2023, 11:12 Uhr

Fieber, Husten und Kopfschmerzen: Ist das jetzt eine Erkältung? Oder doch eine Corona-Infektion? Klar ist, dass das Corona-Virus in den kommenden Wochen und Monaten zuschlagen wird - wenn auch nicht so heftig wie zu Hochzeiten der Pandemie. Ein Grund, warum Corona ein Thema bleiben wird: Das Virus mutiert weiter. Nun wird die neue Variante BA.2.86, eine Subvariante von Omikron, untersucht. Sie trägt auch den Namen Pirola.

Ungewöhnliche Symptome

Neben den herkömmlichen Krankheitszeichen einer Corona-Infektion, können bei Patienten, die sich mit der Pirola-Variante angesteckt haben, auch ungewöhnliche Symptome auftreten. Nach Angaben britischer Medien, die sich auf die Hautärztekammer des Landes beziehen, kann es zu Hautausschlägen, roten und wunden Fingern oder Zehen, juckenden und geröteten Augen sowie Durchfall kommen.

Symbolbild Virus Covid-19 als Symbol fuer weltweite Pandemie
BA.2.86 ist eine stark mutierte Subvariante von Omikron. Bildrechte: IMAGO / Martin Wagner

Bisher nur wenige Infektionen mit Pirola

Viel mehr ist über Pirola noch nicht bekannt, denn noch gibt es in den großen Industrieländern nur wenige Fälle. Bisher wurde Pirola in Dänemark, den USA, in Israel und in Großbritannien nachgewiesen. In Deutschland gibt es nach Angaben des RKI nur vereinzelte Fälle, hierzulande sind derzeit andere Omikron-Varianten vorherrschend, die auf eine grundimmunisierte Bevölkerung treffen und daher wenig Schaden anrichten.

Pirola unter Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation

Weil es aber wenige Pirola-Fälle gibt, kann noch niemand genau sagen, wie gefährlich Pirola werden könnte, wie ansteckend die Variante ist und ob sie sich überhaupt durchsetzt. Klar ist mittlerweile, dass Pirola im Vergleich zu anderen Subvarianten viel stärker mutiert ist. Das birgt ein Risiko, weswegen die Weltgesundheitsorganisation WHO Pirola als eine von sieben "Varianten unter Beobachtung" eingestuft hat.

Passanten in einer Einkaufsstraße
In Dänemark, den USA, in Israel und Großbritannien wurde BA.2.86 schon nachgewiesen. Bildrechte: IMAGO/Michael Gstettenbauer

Das Virus ist weltweit erst in ein paar wenigen Fällen nachgewiesen worden. Ob es sich gegen andere Subvarianten durchsetzen wird, ist noch völlig offen. Schließlich treten ständig neue Subvarianten auf, über die wir nicht sprechen. Darunter sind auch solche mit relativ vielen Mutationen. Die allermeisten verschwinden wieder.

Huldrych Günthard, Infektiologe Universitätsspital Zürich Neue Zürcher Zeitung

Wer braucht eine Auffrischungsimpfung im Herbst?

Seit September gibt es neue Corona-Impfstoffe in den Arztpraxen. Diese sollen gegen die aktuellen Omikron-Varianten wirksam sein.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nur noch bestimmten Gruppen Auffrischungsimpfungen, vorzugsweise im Herbst. Dazu gehören etwa Menschen ab 60, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörigen von Risikopatienten.

Mindestens zwölf Monate sollen in der Regel seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein. Gesunden Erwachsenen unter 60 und Schwangeren wird dies nicht mehr empfohlen. Grundimmunisierung und Booster empfiehlt die Stiko auch nicht mehr für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche.

(Dieser Artikel wurde erstmals am 05.09.2023 veröffentlicht und am 10.10.2023 aktualisiert.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. September 2023 | 17:15 Uhr

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