Eine Nadel mit Schlauch zur Blutabnahme steckt im Arm eines Mannes
Blutspenden ist an der Uniklinik in Magdeburg jetzt nur noch mittwochs und freitags möglich. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/Karsten Möbius

Rotes Kreuz übernimmt Weniger Möglichkeiten für Blutspenden an der Magdeburger Uniklinik

31. Januar 2024, 16:30 Uhr

Die Uniklinik Magdeburg hatte seit dem 2. Januar keine Blutspenden mehr durchgeführt. Ab Mittwoch kann nun wieder Blut und Plasma gespendet werden, denn das Deutsche Rote Kreuz übernimmt diese Aufgabe. Allerdings ist die Uni-Blutbank nur noch an zwei und nicht mehr wie bisher an fünf Tagen in der Woche für Blutspenden geöffnet.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.

Das Universitätsklinikum in Magdeburg arbeitet enger mit dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zusammen. Dazu gehört auch, dass das DRK ab sofort die Blutspende an der Uniklinik koordiniert. Damit will die Klinik nach eigenen Angaben interne Kosten reduzieren und gleichzeitig die Blutversorgung langfristig sichern. Außerdem sollen durch die Kooperation Ressourcen und Stärken vereint werden, teilte die Klinik MDR SACHSEN-ANHALT auf Anfrage mit.

Zwei statt fünf Tage Blutspende

Für die Spenderinnen und Spender gibt es dadurch weniger Möglichkeiten zur Blutspende. Künftig ist die Uni-Blutbank immer mittwochs zwischen 14 und 19 Uhr sowie freitags zwischen 11 und 15 Uhr geöffnet. Vorher konnte dort an fünf Tagen in der Woche Blut gespendet werden.

Wie das DRK MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, stand der Aufwand aber nicht im Verhältnis zum Nutzen. "Für die Kliniken ist das finanziell und personell eine große Herausforderung, weil die Blutspende nicht ihre Hauptaufgabe ist", sagte Markus Baulke, Sprecher des Blutspendedienstes der DRK-Landesverbände in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen.

Im Schnitt seien bisher jeden Tag 30 Menschen zur Blutspende in die Uniklinik gekommen. Allerdings braucht das DRK nach eigenen Angaben im Schnitt 70 Spenderinnen und Spender pro Termin, um alle Kliniken im Versorgungsgebiet (Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen) sicher mit Blutpräparaten beliefern zu können.

Koordination durch das DRK

Nun steht die Uni-Blutbank also nur noch an zwei Tagen in der Woche für Spenderinnen und Spender offen. An diesen Tagen kommt das DRK mobil mit Equipment und Personal nach Magdeburg. "Für die Spenderinnen und Spender ändert sich nicht viel", so Sprecher Baulke. "Wir machen das Gleiche, was vorher die Uniklinik gemacht hat."

Heißt: Das DRK übernimmt die Kommunikation mit den Spendenden, die Blutspende sowie die Verarbeitung der Spenden und die Bereitstellung der Blutpräparate für Krankenhäuser.

Alle Spenderinnen und Spender erhalten nach Angaben der Klinik wie bisher eine kostenfreie Parkkarte, einen kostenlosen Imbiss sowie eine Aufwandsentschädigung. Diese werde allerdings nicht mehr in bar ausgezahlt, sondern in Form eines Einkaufsgutscheins.

Infos zur Blutspende

  • Nach Angaben des DRK kann mit einer Blutspende drei Patientinnen und Patienten geholfen werden.
  • Blutpräparate haben aber eine kurze Haltbarkeit, deswegen braucht es immer Spenderinnen und Spender. Gerade in den Sommermonaten kommt es laut DRK immer wieder zu Engpässen.
  • Grundsätzlich darf jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren Blut spenden – Männer sechs Mal im Jahr, Frauen vier Mal. Allerdings gibt es Ausnahmen: Wer eine übertragbare Krankheit hat, darf zum Beispiel nicht spenden.
  • Vor der Spende muss ein Fragebogen ausgefüllt werden, außerdem misst ein Arzt oder eine Ärztin Blutdruck und Puls.
  • Die Spende selber dauert fünf bis zehn Minuten. Für den gesamten Ablauf sollte laut DRK aber eine Stunde eingeplant werden.
  • Nach der Blutspende sollte man viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, zur Stärkung etwas essen und sich nicht körperlich anstrengen.
  • Oft bekommen Spenderinnen und Spender ein kleines Dankeschön. Eine entgeltliche Aufwandsentschädigung gibt es beim DRK aber nicht. Blut sei durch nichts zu ersetzen und die Spende eine gegenseitige Hilfeleistung, aus der niemand einen finanziellen Nutzen zielen soll, so das DRK.
  • Bei anderen Spendearten (zum Beispiel der Plasmaspende) werden wegen des höheren Aufwands Entschädigungen gezahlt.


Weitere Fragen und Antworten rund um die Blutspende finden Sie auf der Webseite des DRK.

Aktionsmonat Blutspende im Februar

Mit dem ersten Blutspendetermin, den das DRK am Mittwoch an der Uniklinik koordiniert, startet auch der Aktionsmonat Blutspende Magdeburg. Damit will das DRK auf das Thema Blutspende aufmerksam machen. Bis Ende Februar bekommen alle Spenderinnen und Spender bei Terminen des DRK als Dankeschön ein Handtuch.

Hier können Sie in Magdeburg Blut und Plasma spenden

Neben den Öffnungszeiten der Uni-Blutbank bietet das DRK auch hier die Möglichkeit zum Blutspenden:

  • 02. Februar, 14 bis 19 Uhr | Florapark
  • 06. Februar, 16 bis 19:30 Uhr | Comenius-Schule

Weitere Termine finden Sie auf der Webseite des DRK.

Außerdem können Sie hier Blutplasma spenden:

  • Plasmavita Spendenzentrum: Montag bis Samstag im City Carré. Weitere Informationen finden und Termine Sie hier.
  • Plasma Service Europe: Montag bis Samstag am Alten Markt. Weitere Infos gibt es hier.

Ein Mann spendet Blut. 1 min
Bildrechte: picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa | Jan Woitas
1 min

Einige Fakten rund um die Blutspende.

MDR JUMP Mo 13.06.2022 14:15Uhr 00:59 min

https://www.mdrjump.de/thema/fakten-zur-blutspende-100.html

Rechte: MDR JUMP

Video

Im Januar keine Spende an der Uniklinik möglich

Anfang des Jahres hatte die Uniklinik mitgeteilt, dass ab dem 2. Januar keine Blut- und Plasmaspenden mehr in der Uni-Blutbank durchgeführt werden. Diese sind demnach erst wieder mit der Übernahme durch das DRK seit dem 31. Januar möglich.

Thrombozytenspenden wurden in dieser Zeit und werden zunächst auch weiterhin von der Uniklinik selbst durchgeführt. Eine Vollversorgung durch das DRK sei kurzfristig nicht umsetzbar gewesen, teilte die Klinik hierzu mit.

Zuletzt hatte die Uniklinik Magdeburg im September von Engpässen bei den Blutspenden berichtet. Dank moderner Operationstechniken benötige man zwar weniger Blutkonserven, aber die alternde Gesellschaft sei anfälliger für Krankheiten, für die Blutspenden gebraucht würden, sagte der damalige Leiter der Blutbank, Hans-Gert Heuft.

MDR (Fabienne von der Eltz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 31. Januar 2024 | 08:30 Uhr

0 Kommentare

Mehr aus Magdeburg, Börde, Salzland und Harz

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Eine Person fährt Handrad. 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ein Freistoß in Tornähe. 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine Wiese vor einem Gebäude. 5 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Das Logo von Intel steht vor einem Gebäude. 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK