Frauen in der Wissenschaft Diese zehn Wissenschaftlerinnen sollten Sie kennen!

23. Juli 2021, 12:00 Uhr

Das erste Computerprogramm der Welt, die Kernspaltung, die DNA-Doppelhelix-Struktur – das alles sind Entdeckungen, die wir Frauen zu verdanken haben: Drei Wissenschaftlerinnen, die zu ihren Lebzeiten jedoch kaum für ihre Errungenschaften gewürdigt wurden. Und auch heute kennen die meisten von uns ihre Namen nicht. Schluss damit! Hier kommen zehn Wissenschaftlerinnen, die Sie kennen sollten.

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1. Ada Lovelace (1815-1852)

Ada Lovelace, 1836. Gemälde von Margaret Carpenter
Augusta Ada King-Noel, Countess of Lovelace. Bildrechte: IMAGO / Everett Collection

Dass Sie diesen Online-Artikel lesen können, haben Sie unter anderem Ada Lovelace zu verdanken. Die britische Mathematikerin entwickelte bereits im 19. Jahrhundert eine komplexe Rechenmaschine, die zwar niemals fertiggestellt wurde, aber den Grundstein für die später entwickelten Computerprogramme legte. Für manche Historiker gilt Lovelace deshalb als erste Programmiererin der Welt, der von in ihr entwickelte Algorithmus als erstes Computerprogramm der Welt. Heute ist die Programmiersprache "Ada" nach ihr benannt.

2. Marie Curie (1867-1934)

Die Physikerin und Chemikerin Marie Curie wird wohl den meisten Menschen bekannt sein. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie entdeckte sie die beiden chemischen Elemente Polonium und Radium. Außerdem forschte sie im Bereich der Radioaktivität und schuf damit die Grundlage für die heutige Radiologie. Dafür zahlte sie einen hohen Preis – Curie starb an einer Leukämie, an der sie höchstwahrscheinlich durch die Arbeit mit radioaktiven Elementen erkrankt war. Curie ist bis heute die einzige Frau, die mit zwei Nobelpreisen geehrt wurde.

3. Lise Meitner (1878-1968)

Lise Meitner war eine der ersten Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts an der Uni Wien in Physik promovierte. Später forschte sie ebenfalls jahrzehntelang an Radioaktivität. Gemeinsam mit ihrem Kollegen und Chemiker Otto Hahn entdeckte die Physikerin 1938 die Kernspaltung. Den Nobelpreis für Physik erhielt Otto Hahn dafür allerdings allein.

4. Rachel Carson (1907-1964)

In ihrem Buch Der stumme Frühling kritisierte die Biologin und Umweltwissenschaftlerin 1962 den massiven Einsatz von Pestiziden. Carson gelang es nachzuweisen, wie schädlich Pestizide für unsere Gesundheit und Ökosysteme sein können und löste damit eine heftige politische Debatte aus, die letztendlich zum Verbot eines weitverbreiteten Pestizids führte. Heute gilt Carson als Wegbereiterin der amerikanischen Umweltbewegung.

5. Rosalind Franklin (1920-1958)

Rosalind Franklin
Die Entdeckung der DNA-Doppelhelix ist zum wesentlichen Teil der Verdienst von Rosalind Franklin. Bildrechte: IMAGO / Photo12

Noch eine Wissenschaftlerin, die nicht den Nobelpreis erhielt, der ihr gebührte: Rosalind Franklin. Stattdessen erhielten die Molekularbiologen Francis Crick und James Watson den Nobelpreis für die Entdeckung der DNA-Doppelhelix. Die beiden Männer hatten sich Franklins Theorie zur DNA-Struktur zu eigen gemacht und ohne ihre Zustimmung veröffentlicht. Dabei erwähnten sie die Forschungsleistung der Biochemikerin mit keinem Wort, wofür sie später auch Kritik ernteten.

6. Vera Rubin (1928-2016)

Sie gilt als Pionierin der Dunklen Materie: Astronomin Vera Rubin. Sie war die Erste, die beweisen konnte, das Dunkle Materie im All tatsächlich existiert, indem sie darauf schloss, dass unsichtbare Schwerkraftquellen die Sterne und Planeten in bestimmte Richtungen lenken. Den meisten Fachleuten gelten Vera Rubins epochale Arbeiten als nobelpreiswürdig, doch dafür ist es nun zu spät: 2016 ist Rubin im Alter von 88 Jahren verstorben.

7. Tu Youyou (1930)

Youyou Tu
Tu Youyou bei der Nobelpreisvergabe 2015. Bildrechte: IMAGO / Xinhua

Der Pharmakologin Tu Youyou ist es zu verdanken, dass eine Malaria-Diagnose nicht länger einem Todesurteil gleich kommt. In den 1970er-Jahren entwickelte sie ein Medikament gegen die Krankheit. Sie hatte aus einer chinesischen Heilpflanze einen Wirkstoff isoliert, der sich als wirksames Mittel gegen Malaria herausstellte. Für ihre Entdeckung erhielt Tu Youyou 2015 als erste Chinesin den Nobelpreis für Medizin.

8. Jane Goodall (1934)

Jane Goodall war eine der ersten Forscherinnen, die Langzeituntersuchungen an Menschenaffen machte. Viele Erkenntnisse, die wir heute über Schimpansen haben, lassen sich auf Goodalls Arbeiten zurückführen. Zum Beispiel entdeckte sie, dass Schimpansen zum Gebrauch von Werkzeugen fähig sind. Bis heute setzt sie sich für den Schutz der Primaten ein. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

9. Françoise Barré-Sinoussi (1947)

Françoise Barré-Sinoussi war diejenige, der es 19983 gelang, das HI-Virus als Auslöser für die Krankheit Aids auszumachen. Dank ihrer Forschung konnten Medikamente entwickelt werden, die die AIDS-spezifischen Symptome unterdrücken. 2008 erhielt Barré-Sinoussi dafür den Nobelpreis für Medizin.

Nachdem sich die heute 72-jährige Virologin in den letzten Jahren eigentlich schon zur Ruhe gesetzt hatte, zog sie in der Corona-Krise erneut in den Kampf gegen ein Virus: Seit 2020 leitet sie den zwölfköpfigen Expertenrat, der die französische Regierung bei der Suche nach Therapien, Impfungen und der medizinischen Behandlung des Coronavirus berät.

10. Ann Tsukamoto (1952)

Einer der bedeutendsten Fortschritte in der Zellmedizin ist Ann Tsukamoto zuzuschreiben. 1991 gelang der Amerikanerin die Isolierung von Stammzellen. Diese Methode ermöglicht es Ärzten und Wissenschaftlern heute, Krebs und andere schwer heilbare Krankheiten deutlich besser erforschen zu können.

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