Einsatzkräfte von Polizei und THW befinden sich am Tatort.
Ein Mann ist im April in Görlitz getötet worden. Jetzt konnte die Polizei Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen erlassen. Bildrechte: Danilo Dittrich

Ermittlungserfolg Polizei verhaftet Görlitzer wegen Mordverdacht

24. Mai 2024, 06:13 Uhr

Ein junger Mann ist im April in Görlitz getötet worden. Die Polizei hatte einen Verdächtigen im Visier. Um die Tat aufzuklären, brauchte sie aber Aussagen weiterer Zeugen, die an dem Abend im Umfeld der Tat unterwegs waren. Durch die Hilfe der Bürger kann man nun einen Ermittlungserfolg melden.

Nach dem Tod eines Mannes in Görlitz ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen 29 Jahre alten Mann erlassen worden. Dem Görlitzer wird demnach vorgeworfen, am 15. April 2024 seinen Bekannten durch Messerstiche in den Oberkörper vorsätzlich getötet zu haben. Der 28-Jährige verblutete kurz vor 22 Uhr vor einem Mehrfamilienhaus auf der Melanchthonstraße. Zeugen hatten das Opfer gefunden und den Polizeinotruf gewählt, so die Polizei.

Relevanter Spurentreffer führt zur Verhaftung

Der Beschuldigte sei bereits am Folgetag der Tat in den Fokus der Ermittler geraten, heißt es von der Polizei. Der Mordkommission fehlten noch die letzten Beweise für einen Haftbefehl. Es folgten mehrere Zeugenaufrufe an die Bevölkerung. Schließlich habe ein relevanter Spurentreffer zu einer Tatortspur den dringenden Tatverdacht begründen können.

Der Beschuldigte war bereits am der Tat folgenden Tag in den Fokus der Ermittler geraten.

Polizeidirektion Görlitz

Weiterhin wird nach Angaben der Polizei nach der Tatwaffe gesucht. Um das Motiv für die Tötung des Bekannten zu ermitteln und die Frage zu beantworten, ob es sich um einen vorsätzlichen Mord handle, werden außerdem verschiedene Speichermedien ausgewertet. Das Strafgesetzbuch sieht bei Totschlag eine Freiheitsstrafe von fünf bis zu 15 Jahren, bei Mord oder Totschlag im besonders schweren Fall eine lebenslange Freiheitsstrafe vor.

Kriminaltechniker an einem Tatort
Mitte April ist in Görlitz ein Mann auf offener Straße getötet worden. Einsatzkräfte von Polizei und THW befinden sich am Tatort. (Archivbild) Bildrechte: Danilo Dittrich

Um den Tatablauf aufklären zu können, werden weiterhin Zeugen gesucht. Die Auslobung von 7.000 Euro für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur rechtskräftigen Verurteilung des Tatverdächtigen führen, gelte weiterhin, so die Polizei. Durch die vergangenen Öffentlichkeitsfahndungen seien mehr als 20 Hinweise eingegangen, sowohl auf die gesuchten Personen, als auch von ihnen selbst.

Polizei findet mit Hilfe von Überwachungskamera Zeugen

So hatte die Polizei erst am Mittwoch einen Aufruf gestartet, um weitere Zeugen im Tatumfeld ausfindig zu machen. Man bat mit Bildern von Überwachungskameras aus Linienbussen um Mithilfe. Mit Erfolg: Die gesuchten Fahrgäste konnten identifiziert werden.

Weiterhin werden Zeugen gesucht, die am 15. April zwischen 21:15 Uhr und 22:30 Uhr auf der Melanchthonstraße Personen oder Fahrzeugbewegungen beobachtet haben. Auch von Interesse sind besondere Beobachtungen in dem Zeitraum auf der Lutherstraße, Reichertstraße, Jauernicker Straße und Sattigstraße. Weitergehende Details hat die Polizei in ihrem Internetportal eingestellt.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 24. Mai 2024 | 05:30 Uhr

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