Studie der Uni LeipzigNeurotische Menschen leiden häufiger unter Stimmungsschwankungen
Die Persönlichkeitseigenschaft Neurotizismus zeichnet sich unter anderem durch Unsicherheit, leichte Reizbarkeit, eine Neigung zu Melancholie und Launenhaftigkeit aus. Forschende der Uni Leipzig um Nina Mader haben nun herausgefunden, dass neurotische Menschen negative Emotionen nicht nur intensiver, sondern auch mit mehr Stimmungsschwankungen erleben als andere.
Dazu befragten die Experten insgesamt 2.518 Personen zu ihren Emotionen. Mit einem speziellen Ansatz aus der Statistik konnten sie zudem bisherige methodische Probleme bei der Datenmodellierung lösen. Dabei habe sich gezeigt, dass neurotische Menschen eine größere Variabilität in negativen Emotionen erleben, so Mader: "Während negative Emotionen im Alltag bei Personen mit niedrigen Neurotizismus-Werten sehr selten auftreten, berichten Menschen mit hohen Neurotizismus-Werten über signifikant mehr negative Emotionen in ihrem Alltag."
Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass Neurotizismus-Werte am höchsten während der späten Jugend sind und dann im Laufe des Erwachsenenalters wieder abnehmen und sich stabilisieren. Zudem weisen Frauen sowie Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status höhere Neurotizismus-Werte auf als andere Menschen. Allerdings gebe es nicht eine Schwarz-Weiß-Einteilung in neurotische Menschen und nicht-neurotische Menschen, sondern vielmehr ein dimensionales Kontinuum mit vielen Graustufen, betont Nina Mader.
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 09. Juni 2022 | 21:00 Uhr