Wissen-NewsHöhere Windräder sorgen für mehr Energie und weniger Umweltschäden
Je höher ein Offshore-Windrad ist, desto mehr Energie produziert es und desto geringer sind die negativen Folgen für das Leben im Meer. Das haben Modellrechnungen von Forschern des Helmholtz-Zentrums Hereon ergeben. Demnach gehört Offshore-Windparks mit weniger, aber höheren 15- oder gar 20-Megawatt-Anlagen die Zukunft.
Der negative Einfluss von Offshore-Windparks auf andere Windparks und das Leben im Meer ist offensichtlich geringer, wenn die Windräder besonders groß sind. Das haben aktuelle Modellrechnungen von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums Hereon ergeben. Die Berechnungen des Hereon-Teams am Computer ergaben, dass die Veränderungen des Windfeldes an der Wasseroberfläche bei einem Windpark mit den derzeit höchsten und stärksten 15-Megawatt-Anlagen geringer ist als bei deutlich kleineren 5-Megawatt-Anlagen.
Einer der Gründe für die geringeren Veränderungen des Windfeldes ist nach Angaben der Hereon-Forscher der größere Abstand der Windräder zueinander. Der zweite Grund liegt in der deutlich größeren Höhe dieser Anlagen. Sie sorgt dafür, dass der Rotor der Wasseroberfläche nicht so nah kommt, wie das bei kleineren Windrädern der Fall ist. Weil Windparks mit wenigen hohen Windrädern zugleich die Luftströmung weniger stören als Parks mit vielen kleinen Anlagen, fallen auch Bremswirkungen und Turbulenzen bei hohen Offshore-Parks geringer aus. Dies kann nach Angaben der Hereon-Forscher die Stromausbeute in den Windparks um zwei bis drei Prozent erhöhen.
Auch die Meereslebensräume sehen die Hereon-Forscher bei höheren Offshore-Windparks entlastet. Modellrechnungen zeigen demnach, dass das Wachstum von Planktonalgen hinter einem Offshore-Windpark mit vielen kleinen Anlagen bis zu zehn Prozent geringer sein kann als in anderen Meeresgebieten. Ursachen sind abnehmender Wind und erhöhte Turbulenzen hinter diesen Windparks. Bei Windparks mit höheren und dafür weniger Windrädern sind diese Effekte der Studie zufolge weniger stark ausgeprägt. Die Forscher gehen in ihrer Studie davon aus, dass auf einem Quadratkilometer Windparkfläche künftig vergleichsweise wenige 15-Megawatt-Windräder stehen werden.
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(dn)
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