Die Aufnahmestelle des Landes für Flüchtlinge mit bis zu 700 Plätzen ist in Hermsdorf betriebsbereit.
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Migration Erstaufnahmestelle Hermsdorf soll bis Ende Mai leer sein

18. Mai 2024, 12:41 Uhr

Innenminister Maier will die Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Hermsdorf bis Ende Mai leeren. Ursprünglich waren dort monatelange Aufenthalte nie vorgesehen.

Die umstrittene Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf soll nach Planungen des Innenministeriums bis Ende Mai leer sein. "Wir arbeiten hart daran, dieses Ziel zu erreichen", sagte Innenminister Georg Maier (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Am Freitag waren dort noch rund 170 Geflüchtete untergebracht. Dies seien knapp 600 Menschen weniger als zwischenzeitlich.

Zustände in Hermsdorf immer wieder in der Kritik

Die Unterkunft in Hermsdorf gilt als umstritten, weil die Bewohner dort kaum Privatsphäre haben und die Zustände von Migrationspolitikern als nicht tragbar angesehen werden. Die Halle war zunächst nur als Notunterkunft und ausdrücklich nur für wenige Tage Aufenthalt vorgesehen gewesen. Doch wegen Krankheitsausbrüchen und überlasteter Aufnahmeeinrichtungen des Landes harrten dort zwischenzeitlich Hunderte teils über Monate hinweg aus.

Innenminister Maier hatte kurz nach der Übernahme des Migrationsbereichs in sein Ministerium die Schließung der Hersmdorfer Einrichtung angekündigt und die Situation dort als "menschenunwürdig" bezeichnet. Ob ein Leerzug bis Ende Mai gelingt, hängt davon ab, wie viele Geflüchtete nach Thüringen kommen und welche äußeren Faktoren noch auftreten, so Maier. Beispielsweise habe ein Brand in der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl den Umzug verzögert. Von allen knapp 1.500 Geflüchteten in Thüringer Erstaufnahmeeinrichtungen ist mit 967 Menschen der Großteil in Suhl untergebracht.

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Auf engem Raum sind am Rande von Hermsdorf fast 700 geflüchtete Männer in einer Halle untergebracht. Sie warten darauf, dass es weitergeht. Zwei Syrer erzählen anonym, wie es ihnen ergeht.

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Mai 2024 | 11:30 Uhr

13 Kommentare

MDR-Team vor 1 Wochen

In dem Beitrag, den Sie kommentieren, geht es explizit um die Erstaufnahmeeinrichtung in Hermsdorf - in der Geflüchtete untergebracht sind. Es geht in dem Beitrag nicht um generelle Migration. Ihr letzter Satz ist folglich falsch. Eine Übersicht für Fluchtursachen finden Sie hier: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/themen/fluchtursachen

Ralf G vor 1 Wochen

In diesem, wie in anderen Artikeln auch, ist von Flüchtlingen oder Geflüchteten die Rede. Aber stimmt diese Bezeichnung eigentlich?
Der Migrationsexperte Knaus sagte bei Lanz, der wesentliche Grund der Migration sei der Unterschied im Wohlstandsniveau zwischen Herkunfts- und Gastland.
Es geht also in den meisten Fällen um Aus- bzw. Einwanderung und nicht um Flucht.

Thommi Tulpe vor 1 Wochen

"Ob ein Leerzug bis Ende Mai gelingt, hängt davon ab, wie viele Geflüchtete nach Thüringen kommen und welche äußeren Faktoren noch auftreten, so (Innenminister) Maier."
Ich empfinde es als äußerst bedenklich, wenn die Politik (medienwirksam) etwas Positives und vielen Menschen Hoffnung machendes ankündigt, dessen tatsächliche Realisierung aber nicht in deren Händen liegt - wie sie auch noch zugeben.

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