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Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner Ankunft am Morgen in der chinesischen Hauptstadt Peking. Bildrechte: picture alliance/dpa/XinHua | Yue Yuewei

Ukraine-NewsPutin in China – Offensive bei Charkiw gebremst

16. Mai 2024, 21:58 Uhr

Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 16. Mai sind beendet.

Die aktuellen Ukraine-News:

Ukraine-News vom Donnerstag, 16. Mai 2024

21:57 Uhr | Warnung vor Angriffen auf Gas-Infrastruktur

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor Gefahren auch für Europa durch russische Raketenangriffe auf das Gastransportsystem. Darüber habe er mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk gesprochen, berichtete Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Attacken auf die Gasinfrastruktur in der Westukraine stellten eine Gefahr für alle in Europa dar, "nicht nur für uns, sondern auch für unsere Nachbarn. Dagegen müssen wir gemeinsam vorgehen", sagte Selenskyj.

20:36 Uhr | Nato rechnet nicht mit Durchbruch

Der Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Christopher Cavoli, hat sich zuversichtlich geäußert, dass die russische Armee keinen strategischen Durchbruch im ukrainischen Charkiw erreichen wird. "Sie sind in der Lage, lokale Vorstöße zu machen, und das haben sie auch getan. Sie haben aber auch einige lokale Verluste erlitten", sagte er nach einem Treffen des Nato-Militärausschusses in Brüssel. Die Russen hätten nicht genug Streitkräfte, um einen strategischen Durchbruch zu erreichen. "Ich stehe in sehr engem Kontakt mit unseren ukrainischen Kollegen, und ich bin zuversichtlich, dass sie die Linie halten werden." 

19:19 Uhr | Stromabschaltungen in der Ukraine

Wegen der schweren Schäden an Kraftwerken und Umspannwerken in der Ukraine rechnet die Regierung mit monatelangen Stromabschaltungen. Erst ab August oder September sei mit einer Verbesserung zu rechnen, sagte Jurij Bojko, Berater des Ministerpräsidenten und Aufsichtsrat beim Versorger Ukrenergo. Wie schon am Mittwoch gab es auch am Donnerstag regional gestaffelte Abschaltungen, um Strom zu sparen. Auch Straßenzüge in der Hauptstadt Kiew waren betroffen. Durch die Raketenangriffe Russlands habe das Stromnetz großen Schaden genommen, sagte Bojko. "Um das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten und Unfälle zu vermeiden, waren die Disponenten gezwungen, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen und den Verbrauchern den Strom abzuschalten."

19:15 Uhr | Kiew wirft Russland Kriegsverbrechen vor

Kiew erhebt den Vorwurf, dass die russischen Militärs in der Kleinstadt Wowtschansk nahe der Grenze Kriegsverbrechen verübten. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko hat den russischen Truppen die Gefangennahme und Tötung von Zivilisten in der Stadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw vorgeworfen. "Die ersten Erschießungen von Zivilisten durch das russische Militär wurden bekannt", schrieb Klymenko auf seinem Telegramkanal. Demnach sei ein Einwohner, der versucht habe, zu fliehen und sich den Befehlen der Russen widersetzt habe, getötet worden. Andere Bewohner der umkämpften Stadt seien an der Evakuierung gehindert, "entführt und in Keller getrieben" worden, schrieb er. Unabhängig lassen sich die Anschuldigungen nicht belegen.

Russland hält nach ukrainischen Angaben 35 bis 40 Zivilisten in der Wowtschansk gefangen und nutzt sie als "menschliche Schutzschilde". Nach Angaben von Serhij Bolwinow, dem Leiter der Kriminalabteilung der Regionalpolizei Charkiw, werden sie als menschliche Schutzschilde dort festgehalten, da sich eine Kommandozentrale der Russen in der Nähe befindet.

16:50 Uhr | Putin und Xi sprechen über politische Lösung

Chinas Staatschef Xi Jinping und der russische Präsident Waldimir Putin haben bei einem Gipfeltreffen ihre Partnerschaft zelebriert und die Bedeutung der Achse Moskau-Peking betont. Die beiden Staatschefs unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung über eine Vertiefung der "umfassenden strategischen Partnerschaft" beider Länder.

Während ihres Treffens sprachen sich beide Staatschefs gegen eine weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine aus und bekundeten ihr Interesse an einer "politischen Lösung", wie aus einer Erklärung an die Presse hervorging. Peking wird vom Westen für seine Weigerung kritisiert, Russland für dessen Invasion in der Ukraine zu verurteilen.

Außerdem haben sich die Länder für eine Pufferzone von Atommächten gegenüber anderen Militärbündnissen ausgesprochen. Die Erklärung dürfte sich vor allem gegen den geplanten Nato-Beitritt der Ukraine richten. 

13:25 Uhr | Selenskyj heute nach Charkiw gereist

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist heute nach Charkiw gereist. Er beschrieb die Lage dort als "äußerst schwierig", aber stabil. Die Einheiten würden verstärkt, sagt er bei Treffen mit Offizieren. Das ukrainische Militär berichtete von Kämpfen in Wowtschansk, 45 Kilometer nordöstlich von Charkiw, der mit 1,3 Millionen Menschen zweitgrößten Stadt der Ukraine

12:00 Uhr | Putin gibt sich verhandlungsbereit

Kurz vor seiner Ankunft in China hat Russlands Präsident Wladimir Putin im Interview mit Chinas amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua erklärt, er sei zu Verhandlungen bereit: "Wir sind offen für einen Dialog über die Ukraine", wird er von Xinhua zitiert – mit allen Ländern, die in den Konflikt involviert seien.

11:30 Uhr | Russischer Vorstoß angeblich gebremst

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben den Vorstoß russischer Truppen im Nordosten des Landes gebremst. In den nördlichen Stadtvierteln von Wowtschansk gebe es Kämpfe, aber ein weiteres Vordringen dort habe vereitelt werden können, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew heute mit. Die Lage sei unter Kontrolle. Die russische Nachrichtenagentur RIA berichtet unterdessen, russische Truppen näherten sich zuletzt dem Dorf Lypzi, das noch weiter westlich als Wowtschansk und näher an Charkiw liege.

11:20 Uhr | Haft für angeblichen deutschen Informanten

Russische Staatsanwälte fordern 17 Jahre Haft für einen 77 Jahre alten Wissenschaftler, der einen deutschen Geheimdienst informiert haben soll. Das berichtet die russische Zeitung "Kommersant". Demnach wird Anatoli Maslow unter Ausschluss der Öffentlichkeit des Hochverrats beschuldigt. Er sei im Juni 2022 als einer von drei Wissenschaftlern verhaftet worden, die Geheimnisse verraten haben sollen. Sie arbeiteten demnach an Hyperschall-Technik auch für Waffen und bestritten die Vorwürfe. Alexander Kuranow, einer von ihnen, sei im April zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

10:57 Uhr | Geländegewinne der russischen Armee

Die russische Armee hat seit dem 9. Mai im Osten und Süden der Ukraine geschätzte 278 Quadratkilometer erobert. Bei ihrer Offensive in der Region Charkiw waren es nach AFP-Berechnungen auf Basis von Daten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) in den USA rund 257 Quadratkilometerer, zudem 21 weitere Quadratkilometer an anderen Fronten, etwa bei Robotyne im Süden des Landes, dessen Einnahme die Ukraine aber bestreitet.

09:48 Uhr | China für politische Lösung um Ukraine-Krieg

China und Russland sind nach Worten von Chinas Staatschefs Xi Jinping für eine "politische Lösung" im Ukraine-Krieg. "Beide Seiten sind sich einig, dass eine politische Lösung für die Krise in der Ukraine der richtige Weg ist", sagte Xi nach Gesprächen mit Kreml-Chef Wladimir Putin heute in Peking. Chinas Position umfasse "die Achtung der Souveränität und territorialen Integrität aller Länder" und "berechtigter Sicherheitsbedenken aller Seiten".

09:29 Uhr | Neue ukrainische Treffer auf der Krim

Erneut scheint die Ukraine den Militär-Flugplatz Belbek auf der Krim mit Raketen beschossen zu haben. Dabei sei Feuer in einer Treibstoffanlage ausgebrochen, hieß es bei dem laut dpa unabhängigen Portal Astra auf Telegram. Russlands Verteidigungsministerium meldete für die vergangene Nacht nur den Abschuss von fünf Raketen des US-Typs ATACMS und vier ukrainische Drohnen über der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel. Russische Militärblogger berichteten von Bränden. Schon gestern war der Militär-Flughafen nahe der Hafenstadt Sewastopol wohl das Ziel ukrainischer Angriffe. Während Moskau auch da erklärt hatte, alle Raketen abgeschossen zu haben, zeigten im Internet kursierende Videos schwere Brände.

06:55 Uhr | Xi spricht auch von "Frieden"

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Peking dauerhafte Zusammenarbeit zugesichert. Die sei nicht nur für beide Länder von Interesse, sie könne auch zu Frieden in der Welt beitragen, sagte Xi laut Staatsmedien in China. Peking kooperiere mit Moskau, um "Fairness und Gerechtigkeit in der Welt aufrechtzuerhalten".

Bei den Gesprächen soll es auch um den Krieg in der Ukraine gehen. Putin wird unter anderem vom neuen Verteidigungsminister Andrej Beloussow und dessen Vorgänger Sergej Schoigu begleitet, der künftig als Sekretär des nationalen Sicherheitsrates auch für Rüstungsfragen zuständig ist.

05:54 Uhr | Putin am Morgen in China empfangen

Russlands Präsident Wladimir Putin ist in China eingetroffen. Staats- und Parteichef Xi Jinping empfing ihn am Vormittag in Peking zum Gespräch, wie Staatsmedien berichteten. Russland ist wegen seines Kriegs gegen die Ukraine von weitreichenden Sanktionen des Westens betroffen und braucht China, das unter anderem von günstigem russischen Öl und Gas profitiert. Die USA, Deutschland und andere Ukraine-Unterstützer werfen China vor, nicht genug Druck auf Moskau auszuüben und den Krieg sogar indirekt zu unterstützen, etwa durch Bauteile, die auch für Kriegsgerät einsetzbar sind.

03:59 Uhr | Selenskyj: Front bei Charkiw stabilisiert

Nach den russischen Angriffen in der Region Charkiw in der Ost-Ukraine hat sich die Lage nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stabilisiert. In seiner abendlichen Videobotschaft sagte Selenskyj: "Artillerie, Drohnen und unsere Infanterie arbeiten ziemlich akkurat." Die Verteidigung werde vor allem in Wowtschansk fortgesetzt, jedoch auch vor Kupjansk im Gebiet Charkiw und Pokrowsk im Gebiet Donezk.

Die Lage östlich der Großstadt Charkiw ist durch russischen Gebietsgewinne extrem gespannt. Selenskyj sagte deshalb vorerst alle Auslandsreisen ab und wiederholte seine Bitte an die Unterstützer, mehr Waffen zu liefern.

02:15 Uhr | Putin: Generalstab hat sich bewährt

Vor seiner Abreise nach China hat Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau erklärt, dass es keine Veränderungen in dem von Waleri Gerassimow geführten Generalstab geben werde, der für die konkrete Kriegführung in der Ukraine verantwortlich ist: "Dieser Block der Gefechtsarbeit hat sich bewährt, er funktioniert rhythmisch, läuft erfolgreich."

Putin hatte zuvor schon erklärt, dass er den Wirtschaftsexperten und Zivilbeamten Andrej Beloussow als Minister eingesetzt habe, weil Russlands Rüstungsausgaben extrem gestiegen seien. Für deren ordentliche Verwendung brauche es einen Ökonomen. Der solle auch Innovationen im Militär durchsetzen. Putin forderte dabei auch, die Anstrengungen in der Rüstungsindustrie zu verdoppeln und zu verdreifachen.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 16. Mai 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 16. Mai 2024 | 10:30 Uhr