Die Investigativ-Journalisten Monique Junker und Axel Hemmerling. 32 min
Monique Junker und Axel Hemmerling sprechen über ihre Arbeit als investigative Journalisten in den Recherche-Redaktionen des MDR. Bildrechte: MDR | MEDIEN360G
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Die MDR-Investigativjournalisten Monique Junker und Axel Hemmerling berichten über die Standards ihrer Arbeit und deren Wert für die Gesellschaft.

31:47 min

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Interview mit Monique Junker und Axel Hemmerling "Wir sind Jäger, wir suchen Geschichten"

13. September 2023, 14:08 Uhr

Der investigative Journalismus besteht aus Netzwerken zwischen verschiedenen Medienhäusern, den Journalistinnen und Journalisten, und ihren Quellen. Im Gespräch mit der MDR-Investigativjournalistin Monique Junker und Hintergrund-Journalist Axel Hemmerling beleuchten die beiden für MEDIEN360G die Zusammenarbeit untereinander und mit ihren Quellen, die für den gesamten Journalismus wertvoll sind. Sie geben einen Einblick in die Standards des MDR und die Kooperationen mit anderen Medienhäusern.

MEDIEN360G: Zum Gespräch mit MEDIEN360G begrüße ich heute zwei MDR Kollegen aus dem Bereich der investigativen Recherche. Monique Junker sitzt in Leipzig und koordiniert die investigativen Recherchen im MDR und auch außerhalb, zum Beispiel in die Tagesschau hinein. Viele dieser heiklen Themen hat sie von Beginn an selbst auch mit begleitet.

Ich begrüße außerdem Axel Hemmerling, Leiter der Redaktion "Hintergrund und Recherche" in Erfurt. Er selbst hat in Thüringen viele heiße Themen angefasst, auch mit seinem Kollegen gemeinsam, zum Beispiel mit Ludwig Kendzia. Sie befinden sich immer noch auf den Spuren der Erfurter Mafia Gruppe ‘Ndrangheta. Schön, dass ihr da seid.

Monique Junker: Vielen Dank für die Einladung.

Axel Hemmerling: Gerne doch.

MEDIEN360G: Beginnen wir gleich mit der ersten Frage: Wie sieht für euch investigativer Journalismus aus und wie kann man sich eure Arbeit vorstellen?

Monique Junker: Investigativer Journalismus ist per se – und das ist wahrscheinlich nicht so richtig bekannt – die Arbeit mit Quellen und Informationen, die eben nicht unmittelbar auf der Hand liegen. Die den Journalisten nicht geliefert werden durch irgendwelche Termine oder Pressemitteilungen, sondern ganz oft vielleicht sogar die Informationen, die bestimmte Organisationen oder Menschen eigentlich nicht an die Öffentlichkeit bringen wollen und deswegen eher verstecken. Dann versucht man trotzdem, an diese Informationen zu kommen.

Und das heißt eben auch, dass es sehr aufwendig ist, zeitaufwendig, gleichzeitig auch finanziell aufwendig. Aber am Ende kommen meistens Geschichten raus, die sehr gewichtig sind, die auch für das Publikum zeigen, dass wir an Missständen dran sind und die Geschichten aufdecken, die auch für die Funktionsweise der Gesellschaft und das Vertrauen, gegenseitiger Achtung und Respekt und so weiter ganz, ganz wichtig sind.

Axel Hemmerling: Im Kern ist es ja eigentlich die DNA des Journalismus, dass man sagt, wir warten nicht darauf, bis wir eingeladen werden, irgendwelche Geschichten oder irgendwelche Sachen vorzustellen, sondern wir sind – wir sollen ja kontrollieren, das ist ja unsere Aufgabe. Kein Ministerium, keine Behörde sagt natürlich: Hey, wir haben hier irgendwas gemacht, was niemand wissen soll. Und dafür laden wir euch jetzt mal zu einer Pressekonferenz ein.

Das macht natürlich keiner. Und so sehen wir uns ja. So sehen wir unsere Aufgabe hier bei der Redaktion Recherche und Hintergrund. Das macht es ja auch aus, dass man sagt: Okay, wir sind Jäger, wir suchen, wir suchen Geschichten. Und wenn wir Geschichten gefunden haben, versuchen wir die natürlich auch sicher zu kriegen und zu prüfen. Das ist immer beim investigativen Journalismus ganz, ganz wichtig: Das Abprüfen, um sie dann zu veröffentlichen. Und aus diesem Grund ist das ein hartes Brot. Aber das macht natürlich auch Spaß, weil es eben tatsächlich der klassische Journalismus im Kerngeschäft ist.

MEDIEN360G: Das heißt, ihr habt vorher auch ganz viele Gespräche und aus Gesprächen ganz viele Kontakte, die müssen ja auch gepflegt werden. Wie viel Zeit fließt da rein, um dann mal eine Info zu erhalten?

Axel Hemmerling: Da gibt es keinen Königsweg. Es gibt Quellen, die funktionieren ziemlich schnell, die lernt man irgendwo kennen, sei es auf irgendwelchen Demonstrationen. Das muss man sich vorstellen bei meiner Person: Ich bin jahrelang auf irgendwelchen Demos rumgelaufen, also habe da mit den Polizisten gesprochen, mit den Leuten, die da vor Ort sind. Und so geht eine Kontaktaufnahme los, die sehen, der ist hier, der friert mit uns genauso an der Demo, der wird genauso nass, der schwitzt genauso. Den kennen wir und ich kenne die. Da kann man natürlich mal fragen: Wer ist denn hier der Anmelder? Das darf ja offiziell keiner sagen, aber da geht dann schon mal etwas einfacher, weil man die Leute kennenlernt.

Das ist irre zeitaufwendig, klar. Das kostet dann entsprechend natürlich auch irre viel Geld. Aber das ist natürlich eine Investition in die Zukunft – also auch in die eigene berufliche Zukunft. Ohne Quellen, ohne Kontakte brauche ich als Investigativjournalist nicht aufzutauchen. Manchmal gibt es vielleicht einen Zufallsfund oder da wird einem was präsentiert in Form von irgendwelchen CDs oder Daten oder wie auch immer. Aber da muss man natürlich auch skeptisch werden. Warum kommen die jetzt? Also warum geben die dir das jetzt? Die haben ja in der Regel auch ein Ziel, diese Quellen. Da muss man schon vorsichtig sein und es geht natürlich nicht, dass man immer einer Quelle vertraut. Das funktioniert natürlich nicht.

Und da spielen jetzt wieder die Kontakte eine Rolle, dass man eben die Möglichkeiten hat, das eben auch außerhalb des Protokolls abzugleichen: Kann das überhaupt sein, was die Quelle gesagt hat? Das muss man mindestens mit Quelle zwei oder am besten noch mit Quelle drei abprüfen, bevor man dann an die Behörde zum Beispiel tritt oder an den Verdächtigen oder wen auch immer.

Monique Junker: Und der nächste Schritt ist natürlich dann auch ganz wichtig, nämlich die Veröffentlichung, weil die Quellen oder Hinweisgeber dann natürlich auch sehen müssen: Erstens der MDR macht so was. Das lohnt sich auch, mit den Kollegen zu reden. Und zweitens, wenn der MDR das veröffentlicht, dann hat das Hand und Fuß, dann wird mit den Informationen ordentlich umgegangen, die Quelle wird geschützt und so weiter. Und dann entwickelt sich ja auch genau die Vertrauensbasis, von der Axel gerade gesprochen hat.

MEDIEN360G: Nun ist es ja auch echt zeitaufwändig, wie ihr beschrieben habt. Wird investigativer Journalismus denn genug gewürdigt oder muss man dem eigentlich mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Monique Junker: Wenn wir davon sprechen, ob genügend Ressourcen für den investigativen Journalismus zur Verfügung gestellt werden: Es gibt einen Trend und ich glaube schon, dass wir in den letzten Jahren gesehen haben, dass hier und da immer mal wieder neue Redaktionen und neue Projekte gestartet wurden, um eben genau diesen investigativen Arbeitsstil noch mehr zu unterstützen. Ich habe das Gefühl, dass da noch Platz ist, weil es so zeit- und geldaufwendig ist, dass es eben oftmals dann doch abgelehnt wird.

Dabei hat es so einen hohen Verdienst und wir können ja nicht nur veröffentlichen, wenn wir viele Monate an irgendwas gearbeitet haben, sondern es entsteht ja dabei auch eine Expertise und eine Quellenlage, die man nutzen kann. Auch in Breaking News Situationen, wo man mal schnell reagieren muss und irgendwas passiert. Dann kann Axel oder Ludwig oder einer der Kollegen und Kolleginnen auf die Quellen zurückgreifen und das alles wissen und relativ schnell reagieren. Und zwar in einer Tiefe, die man spontan ansonsten nicht erreichen kann.

Aber es gibt immer noch so eine Hürde zu sagen, wir stecken da jetzt noch mehr Ressourcen rein, weil der Druck tatsächlich relativ groß ist, was die Finanzen betrifft. Wir haben ja im MDR jetzt in den letzten Monaten angefangen, ein Netzwerk aufzubauen und da sind wir auch auf dem Weg und bewegen uns auch dahin. Das ist auch gut so, man muss sich aber klarmachen, diese Arbeit wird immer kosten und wird immer kostenaufwendig bleiben und vielleicht ist es sogar ein Modell für die Zukunft, weil man sich konzentrieren kann und weil man wirklich Expertise aufbauen kann, die eben dann in ganz viele Felder ausstrahlt.

Axel Hemmerling: Ich schließe mich der Vorrednerin an. Allen Redaktionen und Häusern, Medienhäusern und da meine ich jetzt auch die Zeitung und die Lokalpresse, denen ist natürlich bewusst, wie wichtig eine Investigation eine Hintergrundrecherche ist. Das wissen die alle. Aber das heißt ja nicht, dass dennoch von den Verlagen oder den Medienhäusern genug Geld zur Verfügung steht, auch wenn die das wollen.

Ich kenne ganz viele Kollegen in der Lokalpresse, die es einfach machen. Die gehen halt auch zu Demos, wie ich es anfangs auch gemacht habe. Da kriegen die keinen Cent dafür, aber sie haben ein persönliches Interesse. Sie wollen up to date bleiben und da gucken die sich das halt an und das ist fies den Kollegen gegenüber. Auf der anderen Seite verstehe ich das, weil ich es auch jahrelang so gemacht habe, aber so funktioniert es halt.

Aber wie gesagt, auch die Lokalpresse, die Lokalzeitung, die würden natürlich viel, viel mehr Investigation betreiben – 100-prozentig. Aber es fehlt halt schlicht das Geld. Und man darf auch nicht vergessen, Monique hat es ja schon angekündigt, das wird natürlich auch immer kostenintensiver, weil immer mehr Leute denken, uns verklagen zu müssen.

Ja, also mittlerweile ist so ein Trend zu beobachten und zumindest nehmen wir den so wahr, dass gegen unliebsame Schlagzeilen, unliebsame Geschichten, unliebsame Recherchen gerne juristisch vorgegangen wird. Und da meine ich nicht die Klatschpresse, sondern da werden tatsächlich Fakten angegriffen, es werden wirklich Hintergrundrecherchen angegriffen, noch bevor sie veröffentlicht werden, weil wir ja immer anfragen. Wir sind ja nicht nur verpflichtet, sondern das machen wir auch per se immer, den Beschuldigten – in Anführungsstrichen – oder eben den Verdächtigen anzufragen.

Und da wissen die natürlich was läuft, irgendwann wissen die das. Das ist, wie wenn die Polizei in die offenen Ermittlungen eintritt. Und dann fangen die an, mit Anwälten zu klagen. Das ist aufwendig und das kostet Geld. In der Regel funktioniert es nicht. In der Regel kommen sie damit nicht durch. Aber sie binden natürlich Kapazitäten, also auch bei uns in der Redaktion, weil wir natürlich dann auch wieder Stellungnahmen schreiben müssen und die Recherchen noch mal darlegen müssen, also auch für die Gerichte dann, ohne irgendwelche Quellen zu verraten.

Das ist immer dann ein heikler, schmaler Grat, den wir da beschreiten. Ja, aber das ist natürlich so ein Trend, der kostet zusätzlich Geld. Da müssen wir erst mal bezahlen, auch wenn man das Geld dann in der Regel wiederkriegt. Das darf man dabei auch nicht vergessen. Und darum muss man eben auch einplanen, dass man da den Schild hochzieht und auch seine Investigation beschützt.

Und es darf auch niemals irgendwie dadurch eine Beißhemmung entstehen, dass man sagt: Oh Gott, das machen wir jetzt mal lieber nicht. Gerade wenn wir gegen die Mafia recherchieren, also in dem Fall gegen die 'Ndrangheta, kann man davon ausgehen, dass die Anwälte kommen, weil das macht die italienische Mafia so hier in Deutschland. Aber das heißt ja nicht, dass wir es nicht machen dürfen, um Gottes Willen. Und darum ist auch – jetzt ein bisschen Eigenwerbung – der MDR eben nicht genug zu loben, weil er sagt: Okay, wir stehen hinter der Recherche, auch wenn es dann an die Klagen geht. Das ist auch nicht selbstverständlich. Und da kann man sich auch die Frage stellen: Okay, kann sich so einen Klageweg ein Pizzabäcker leisten oder steckt dann vielleicht doch eine Organisation dahinter?

MEDIEN360G: Das ist die Frage. Haben solche Klagen dann zugenommen in den letzten Jahren? Ist das ein Trend, von dem man sprechen kann?

Monique Junker: Ich kann das zahlenmäßig ehrlich gesagt nicht sagen, aber ich würde mal vermuten, dass wenn man mehr investigative Recherchen macht und damit auch an die Öffentlichkeit geht, dass potenziell auch mehr Klagen kommen. Natürlich versuchen wir das immer und das ist sozusagen der Standard, dass man sagt: Wir tun alles, damit wir sagen können, wir sind sauber, wir haben alles gemacht, wir haben alle Gegenfragen gestellt, wir haben alle Fakten gecheckt.

Manchmal entstehen aber trotzdem juristische Grauzonen, die auch gar nicht sozusagen zu umgehen sind. Und dann ist es tatsächlich eben an den Gerichten oder an den Anwälten auszuhandeln, wo das Recht liegt. Das kann man nicht immer von vornherein ausschließen. Wichtig ist für mich immer tatsächlich das, was Axel gesagt hat, dass bei uns alle Kollegen geschützt sind.

Wir arbeiten nach journalistischen Grundlagen mit ordentlichem Handwerk. Wir machen das alles. Natürlich kann einem immer mal ein Fehler unterlaufen, das ist nicht die Frage. Aber das ist der Standard. Und deswegen ist es auch ganz wichtig, dass sich auch freie Kollegen darauf verlassen können, am Ende steht das Haus hinter ihnen.

MEDIEN360G: Es soll ja auch ein neues Gesetz gegen die SLAPP-Klagen kommen, dass sich die Verfahren eben nicht mehr so lange hinziehen und die Beweislast nicht so sehr auf den Journalisten liegt, dass sie ihre Recherche nachweisen müssen. Um das alles abzukürzen.

Monique Junker: Wichtig ist es ja schon und es ist ja auch richtig so, dass auch die andere Seite die Rechte hat und die Rechte vertreten werden. Also das ist ja vollkommen klar. Wir machen unser Handwerk und unsere Arbeit und natürlich kann die andere Seite sagen: Ich werfe euch trotzdem irgendwas vor. Und das muss halt ordentlich geprüft werden. Es ist ärgerlich, weil es sich manchmal über viele Jahre zieht.

Und wir haben ja auch so einen Fall, wo wir auch mittlerweile die Veröffentlichung gar nicht mehr machen würden – so zumindest, wie wir sie damals geplant hatten –, weil sich die Sachlage einfach geändert hat. Und dann ist es natürlich einfach schädlich, dass diese Zeit ins Land gegangen ist und wir dann nicht veröffentlichen konnten.

MEDIEN360G: Aber das Gesetz sieht vor, vorher zu prüfen, ob es sich rein um Einschüchterung handeln könnte. Wie sieht es denn mit den Recherchen auch im Privatleben aus? Wie gefährlich sind vielleicht manche Recherchen? Spricht man darüber unter Kollegen, mit Partnern.

Axel Hemmerling: Es ist überall natürlich immer Gefahr dabei, das klingt jetzt ein bisschen platt. Das muss man wissen, aber man kann sich natürlich nicht einschüchtern lassen dadurch. Also ich gehe jetzt nicht durch Erfurt oder durch Weimar oder durch Gera und sage: Um Gottes Willen, gleich kriege ich eine auf die Mütze. Ich guck mal lieber nicht oder ich igel mich ein. Oder ich schließe mich in meine Redaktionsstube ein. Das bringt ja nichts. Das haben wir von vornherein, also auch mit Kollegen Ludwig Kendzia immer so gemacht. Wir sind ja maximal transparent.

Also, wenn wir eine Gruppierung wie die `Ndrangheta oder die armenische Mafia recherchieren, dann ist es ja nicht so, dass wir die ganze Zeit irgendwo im Gebüsch sitzen oder so tun, als wären wir voll die coolen Kumpels von denen und sie dann hinterrücks mit einer Berichterstattung niedermachen. Sondern wir gehen natürlich auch an die Gangster, an die mutmaßlichen Gangster, an die Rechtsextremisten, an die knallharten Neonazis immer mit einem Fragenkatalog ran. Immer. Das ist ganz, ganz, ganz wichtig. Es ist nicht so, dass wir sagen: So, wir tun jetzt mal und gucken nur mal. Und dann behaupten wir einfach etwas, sondern wir geben den Menschen immer und immer wieder die Möglichkeit etwas dazu zu sagen: Pass auf, ihr könnt euch dazu äußern, wenn ihr es selber nicht machen wollt, schickt eure Anwälte, die habt ihr ja. Oder schreibt es uns auf, dass auch eure Wahrnehmung der Sache oder der Vorwürfe eine Rolle spielt und auch veröffentlicht wird.

Das war ganz wichtig, auch im Umgang mit der armenischen Mafia, die dann immer gesagt hat: Ihr macht uns nieder und es geht ja nur um Armenien, ihr hasst Armenier. Da haben wir gesagt: Niemals hassen wir Armenier. Wer sich nicht benimmt oder Straftaten begeht, das wird öffentlich gemacht. Punkt. Und da ist mir eine Nationalität völlig egal. Aber ich konnte halt immer sagen Leute, wir haben euch gefragt, wir waren hier, wir haben mit euch geredet, wir haben euch gefaxt, wir haben euch gemailt, wir haben euch alles, wir haben euch angerufen, SMS geschickt, was es alles so gibt. Ihr habt nicht drauf reagiert und darum könnt ihr euch jetzt nicht mehr einfach da rausziehen und sagen, wir sind die Blöden. Das funktioniert nicht. Und das ist eigentlich ein guter Kurs.

Und natürlich kommt auch aus den Familien immer: Ist das nicht gefährlich? Und: Musst du da nicht aufpassen? Klar passen wir auf. Und klar lassen wir auch unsere Adressen sperren. Das ist natürlich auch wieder so ein Ding, dass wir dann auch uns jedes Mal alle zwei Jahre in Erfurt zum Beispiel immer wieder erklären müssen, warum wir das machen wollen. Also quasi müssen wir blank ziehen, warum wir unsere Adressen schützen müssen.

Monique Junker: So ein, zwei Situationen haben wir ja schon auch erlebt, wo Kollegen bedroht und angepöbelt wurden, auch über Social Media. Und ich habe daraus gelernt, dass es natürlich total belastend ist, auch für eine Weile und sicher auch in die Familien getragen wird. Und dass wir dann nur versuchen können, mit aller Kraft die Kollegen zu stärken und hinter ihnen zu stehen und ihnen jegliche Unterstützung zukommen zu lassen, denn das ist tatsächlich so eine persönliche Ebene, wo wir alle nicht wollen, dass dann die Kollegen aufgeben oder krank werden oder das irgendwie in die Familien getragen wird und Auswirkungen hat.

Also kann man wirklich nur mit aller Kraft hinter den Kollegen stehen und auch Teams bilden, vielleicht auch noch mal die Möglichkeiten zu sagen: Es sind eben nicht nur einzelne Kollegen, die an irgendeinem Thema dran sind, sondern zu zweit oder zu dritt, dass man sich gegenseitig stärken kann. Es kommt vor, es ist jetzt nicht so oft passiert, sind Einzelfälle, aber die sind natürlich immer gar nicht schön.

MEDIEN360G: Du hast es schon angesprochen: Netzwerke und Verbünde. Das war ja auch in der Mafia-Recherche, da habt ihr mit der FAZ zusammengearbeitet. Wie läuft so was ab? Wie findet man da zueinander?

Monique Junker: Also wie man zueinander findet, das kannst du dann auch noch mal beantworten, weil gerade mit der FAZ haben wir ja wirklich auch, oder mit dem Spiegel, auf thematischer Ebene zusammengefunden, immer wieder. Das sind dann eben die Kollegen, die sich einfach mit ähnlichen Themen beschäftigen und die sich dann auch finden, weil so viele Leute gibt es dann auch nicht, die sich genau mit diesen Themen dann auch beschäftigen. Man kann auch den anderen Weg gehen – das haben wir jetzt auch mit den ARD Kollegen gemacht – und wir sagen: Wir spüren, dass es ganz, ganz viele Themen gibt, die wir vielleicht auch alleine gar nicht machen können und wo wir uns zusammentun und in Netzwerken eine größere Kraft entwickeln können. Und das haben wir dann auch mit den ARD Häusern gemacht, mit dem Bayerischen Rundfunk, mit dem SWR und mit dem RBB sind wir schon ziemlich eng verbündet und arbeiten an verschiedenen Geschichten.

Und da haben wir tatsächlich gemerkt, dass dann verschiedene Expertisen aus den Häusern wirklich dazu beitragen, dass man eine Kraft entwickelt, auch in die ARD, aber eben natürlich vor allem für das Publikum, die man alleine aus verschiedenen Gründen – auch aus finanziellen und aus Ressourcengründen – nicht schaffen würde.

Und dann kommen da plötzlich Kollegen zusammen, die genau die gleiche Arbeitsweise haben, vielleicht verschiedene Blickwinkel auf ein Thema haben und dann entsteht wirklich was ganz Tolles. Und da sind wir auf dem Weg. Und sich dann mit den anderen Kollegen zusammentut und dann entscheidet man tatsächlich, wer hat vielleicht eine besondere Fernsehkompetenz in dem Zusammenhang oder besonderen Zugang zu Institutionen oder Quellen. Und so ist das eigentlich ziemlich einzigartig für jedes einzelne Thema. Aber wenn man das klug koordiniert, eben dann am besten so, dass das bestmögliche Ergebnis am Ende rauskommt.

MEDIEN360G: So wie Axel zum Beispiel beim Mafia-Film. Du hattest den Film quasi koordiniert und da die Federführung inne.

Axel Hemmerling: Genau. Und da – einfach nur weil es Monique gerade kurz angeteasert hatte – ist es natürlich so, es gibt immer Kollegen bundesweit oder europaweit oder am Ende dann auch weltweit, die irgendwie zur selben Thematik arbeiten. Es sind wenige, also gerade wenn man so im Investigations-Bereich guckt oder auch im Bereich, was uns jetzt gerade oft viel umtreibt, im Bereich der organisierten Kriminalität oder des Rechtsextremismus, da sind natürlich wirklich relativ wenig Leute, die ganz tief drinstecken und über die stolpert man automatisch.

Und das ist ja auch für uns wichtig. Es nützt uns ja nichts, wenn wir die ganze Zeit nur in unserem eigenen Sud vor uns hin kochen und irgendwie immer dieselben Geschichten erzählen, auch keinen Anlass mehr sehen würden, dann irgendwo sich zu erweitern. Wenn man dann eben neue Impulse kriegt, neues Blut sozusagen. Zum Beispiel mit David Klaubert von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der dann eben einen super Blick auf Afrika hat, auf die organisierte Kriminalität in Afrika oder in Südamerika. Der auch die entsprechenden Sprachkenntnisse hat. Oder mit unserer Margherita Bettoni, Deutsch-Italienerin, die bestens vernetzt ist in Italien, oder in den Sicherheitsbehörden. Das ist Gold wert. Und wir wären nie so weit gekommen, wenn wir gesagt hätten: Okay, wir sind uns selbst genug. Wir sind jetzt als total wichtig und total cool und nur wir wissen, wie's läuft. Das funktioniert nicht.

Und genauso läuft das dann mit den Kollegen vom Spiegel, wenn es um Rechtsextremismus oder wenn es um OK Fragen geht – also organisierte Kriminalität. Und so haben wir alle was davon. Die Zeitung hat was davon, die hat einen super schönen dreiseitigen Beitrag, wir haben einen guten, tiefergehenden Film und eben entsprechend auch noch im Onlinebereich einen Auftritt. Hervorragend. Und so muss das sein und so ist es. Das hatte Monique ganz am Anfang mal gesagt, ich glaube auch, dass das die Zukunft ist. Aber am Ende ist das eben unser großes Pfund, mit dem wir wuchern müssen und sollen, weil wir Verlässlichkeit machen, weil wir nicht einfach rausposaunen, wie es Telegram und Co. machen.

MEDIEN360G: Können alltägliche Berichterstattung von Veranstaltungen und investigativer Journalismus, zum Beispiel im Bereich Sport, Hand in Hand gehen. Oder sollte man das trennen?

Monique Junker: Ich denke, das sind auch tatsächlich fast zwei verschiedene Geschäftsfelder. Also natürlich muss man auch einen Spielbericht schreiben oder ein Fußballspiel kommentieren. Und es ist eine Kunst. Aber das ist was anderes als eine Investigation daraus zu machen und wo man vielleicht auch mal die Vereinsstrukturen checken muss und die Eigentümer-Situation und wer welches Geld wohin fließen lässt oder auch nicht. Und das ist tatsächlich ja das, was dann auch die Tiefe ausmacht, von der alle sprechen. Und beides ist natürlich im Programm vollkommen notwendig. Also natürlich will man wissen, wie die Spiele ausgegangen sind, aber es ist genauso wichtig zu wissen, was dahintersteckt.

MEDIEN360G: Wie hat sich denn die Arbeitsweise verändert durch die Digitalisierung?

Axel Hemmerling: Der Zeitdruck ist enorm gewachsen. Da brauchen wir uns nichts vormachen. Wenn was passiert, erwartet jeder unserer Zuhörer, Zuschauer und Leser etwas von uns dazu zu lesen. Also mal einfach Beispiel: Eine Rauchwolke steigt über Erfurt auf. Da will man wissen, was ist da passiert? Und was machen die Leute? Die klicken sich durchs Netz, Rauch, Erfurt oder was man da so sucht, guckt in der Regel – zumindest beobachte ich das bei mir – natürlich bei den seriösen als allererstes. MDR Thüringen hat es dann noch nicht. Das hat aber seinen Grund, weil wir machen ja nicht einfach "Rauch steigt über Erfurt" auf. Wir wollen wissen: Wer, Warum und Weshalb. Da braucht es ein bisschen Anlauf. Das erwarten die Leute aber auch. Ja, und das müssen die Leute auch akzeptieren. Wenn sie fundierte Informationen haben wollen, dauert das Zeit. Das ist nicht mal schnell das da, das es über Erfurt raucht, sehen wir alle. Die Leute gucken uns ja dann oder lesen uns dann um das rauszukriegen, warum raucht das da. Ist das gefährlich? Müssen wir irgendwas beachten? Besteht weiterhin Gefahr für andere? Also diese Zeit müssen wir uns einräumen. Das heißt: Wir sind da nicht immer die ersten, aber dafür die mit einem fundierten Hintergrund. Da ist mindestens eine seriöse Quelle dabei. Mindestens eine. Und wenn nicht, noch ein offizielles Statement dazu, dass man eben sagt: Keine Gefahr oder doch Gefahr oder was auch immer. Also um das an dem Beispiel zu machen.

Anders ist es bei einem investigativen Stück. Da sind wir ja die ersten, weil wir die Geschichte erstmals bringen. Das ist der feine Unterschied. Das heißt, da ist Social Media nicht ganz so schlimm. Aber eben der Zeitdruck, der ist enorm. Also der lastet überall drauf. Natürlich dann auch auf dem Hintergrund, wenn wir dann gefragt werden: Was ist denn da nun? Und: Sag doch mal was. Da müssen wir auch ein bisschen Zeit einplanen. Und da sind auch logischerweise die Redaktionen: Wir müssen liefern. Machen wir gerne für die Leute, aber ein bisschen Zeit braucht man trotzdem.

Monique Junker: Es gibt natürlich durch technische Entwicklung auch neue Werkzeuge, mit denen wir auch mal checken können, ob das Bild auch wirklich das Bild ist, was wir meinen. Und schauen, ob es nicht irgendwie zusammengebastelt ist. Das wird immer schwieriger jetzt durch die klugen KIs, die das scheinbar zur Perfektion treiben. Aber trotzdem gibt es natürlich auch wiederum Werkzeuge, das zu checken und auch das ist dann eine Kunst, damit umgehen zu können. Und da kann man auch viel Kraft und Energie oder muss man auch viel Kraft und Energie reinstecken, damit die Kollegen da lernen und damit umgehen können.

MEDIEN360G: Also man muss auch die richtigen Programme kennen, um Recherchen anzustellen. Seid ihr mit Datenjournalisten in Kontakt? So wie in Magdeburg zum Beispiel, die Excel Tabellen etc. in Masse auswerten können.

Monique Junker: Ja, also wenn es so ein Projekt gibt, würden wir tatsächlich mit den Magdeburgern zusammenarbeiten, weil das ist auch eine Expertise, die man nicht mal einfach so nebenher sich aneignen kann. Wenn wir dann die Experten in Magdeburg haben, würden wir auch mit den Kollegen zusammenarbeiten. Wir haben das jetzt auch schon mit dem Bayerischen Rundfunk gemacht, die haben auch eine wirklich gute Daten-Truppe dort und da kann man sehr viel auch ziehen aus Daten. Wenn man die ordentlich auswerten kann und die richtigen Schlüsse daraus zieht, dann ist es sehr wertvoll. Aber es ist auch eine Technik, die man können muss.

MEDIEN360G: Meine letzte Frage dann: Was wünscht ihr euch an Wertschätzung für investigativen Journalismus?

Axel Hemmerling: Mehr Wertschätzung! Also jetzt mal, um es einfach zu sagen, also auch Verständnis, also auch von Seiten der Kollegen. Und da meine ich jetzt keine spezielle Gruppe, sondern – das ist das Eigentümliche – was ich beobachte, dass gerade Investigations-Redaktionen oder Hintergrundrecherche-Redaktionen immer so abgetan werden, wie: Na ja, was machen die eigentlich den ganzen Tag? Weil natürlich Hintergrundrecherche schwer messbar ist, weil nicht sofort immer ein Artikel, Beitrag oder Ähnliches rauskommt. Das wird schnell mal so abgetan: Na ja, ihr trinkt den ganzen Tag irgendwie nur Kaffee, trefft euch mit irgendjemand in dunklen Tiefgaragen und das macht ihr eigentlich alles nur aus Hobbygründen. Obwohl jeder weiß, wir machen da eine wichtige Arbeit, heißt es ganz schnell: Na ja, irgendwie wissen wir nicht, was ihr macht. Das ist ein bisschen unheimlich, das ist schlecht messbar und da wird es abgetan. Das habe ich in mehreren Häusern schon festgestellt, das ist hart für die Kollegen, die da wirklich jeden Tag bei uns arbeiten, weil die merken so was ja auch. Diese mangelnde Wertschätzung, da wünsche ich mir eine deutliche Zunahme.

Und natürlich, dass man eben auch im Haus – wie es zum Beispiel beim MDR ist – klar sagt: Da geht kein Rotstift dran. Das muss ausgebaut werden, das ist unsere Zukunft. Hintergrundrecherche, das erwarten die Leute und so muss es halt leider überall laufen, auch wenn das teuer ist, auch wenn das Geld kostet. Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber das ist wichtig. Das ist echt wichtig. Und von Seiten der Menschen da draußen freuen wir uns auch über ein kleines Lob. Das gibt's ab und an mal, da freuen wir uns wirklich drüber. Aber meistens sind es dann halt böse Anwaltsschreiben. Also weniger Anwaltsschreiben, mehr Lob.

Monique Junker: Ich denke, das ist wirklich das total zentrale Element. Wertschätzung mit allen Ausführungen, die Axel jetzt gesagt hat. Darunter würde ich auch zählen, ich würde mir manchmal mehr Interesse wünschen. Also auch mal die Frage: Was macht ihr und wie funktioniert das? Also genau das, worüber wir heute sprechen. Ich glaube, dass wenn das mehr Leuten klar werden würde, wäre auch der Wert der Investigation noch stärker und einfacher zu vermitteln.

Ich würde mir auch wünschen, dass das Vertrauen in viele Geschichten noch gestärkt wird, weil sich sowohl die Kollegen, das Haus, als auch das Publikum darauf verlassen können, dass wir das ordentlich machen. Dass da Profis sitzen, die ihr Handwerk können und die gute Kontakte haben und die sich auch keinen Nachlass geben im Sinne von: Na ja, das müssen wir jetzt nicht so zu prüfen. Das prüft man nicht so richtig doll und wir fragen nicht noch mal nach. Das machen wir nicht. Es gibt Standards und die werden auch bei kleinsten Geschichten eingehalten.

Und wenn das Vertrauen noch wachsen könnte, das würde mich echt freuen. Ich habe, wenn wir über das Publikum reden, das Gefühl, dass viele Leute, auch wenn sie uns nicht schreiben – natürlich wäre es schön auch mal zu hören und zu lesen, aber auch wenn sie das nicht zu Papier bringen –, schon verstehen, welchen Wert unsere Geschichten haben und dass die oft sehr gut ankommen und auch das Vertrauen in das Medium stärken und in die Gesellschaft und in die Demokratie. Weil ich auch gehört habe, wenn das manchmal nicht funktioniert, kommt dann sofort die Meldung: Wo sind denn jetzt die Medien? Warum guckt ihr denn da nicht hin?

Und manchmal können wir nicht hingucken, weil wir die Zeit und die Ressourcen nicht haben. Aber dann wird es den Leuten sofort klar. Und umgedreht merkt man natürlich, die bauen auf uns und die wollen, dass wir da aufpassen, da sind wir wieder am Anfang vom Interview. Aber ich glaube, dass die Zuschauer und das Publikum schon den Wert zum allergrößten Teil erkennen.

MEDIEN360G: Ich danke euch vielmals für das sehr offene und ehrliche Gespräch.

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