Pressemitteilung | Leipzig | 14.05.2012 "Rundfunkhistorische Stunde"

MDR-Intendantin zieht positive Bilanz des Digital-Umstiegs

14. Mai 2012, 17:36 Uhr

"Das deutsche Fernsehen ist endgültig im digitalen Zeitalter angekommen". Mit dieser Bewertung zog MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille am Montag vor dem Rundfunkrat des Senders eine Bilanz des Umstiegs auf ausschließlich digitale Satellitenausstrahlung.

Technisch sei damit die Digitalisierung des Fernsehens vollzogen, nachdem alle früher analogen Verbreitungswege – Antenne, Kabel und Satellit – umgerüstet worden sind. "Im Tagesgeschäft droht ein wenig unterzugehen, dass wir damit am letzten Apriltag dieses Jahres eine rundfunkhistorische Stunde erlebt haben", sagte die MDRIntendantin.

Prof. Dr. Karola Wille
Bildrechte: MDR/Martin Jehnichen

An die Kabelbetreibergesellschaften richtete sie den Appell, nun endlich auch auf diesem Verbreitungsweg von den technisch längst vorhandenen Möglichkeiten Gebrauch zu machen und das Kabelangebot vollständig zu digitalisieren. Noch zu Beginn des Jahrtausends sei das Vorhaben der vollständigen Digitalisierung "eine ambitionierte Vorstellung" gewesen. Die Einführung des digitalen Antennenfernsehens (DVB-T) sei nicht zuletzt dank des großen Engagements der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sogar vor Ablauf der selbst gesetzten Frist gelungen.

Nun habe mit der Abschaltung des analogen Satellitensignals der Schlussstein des TVDigitalgebäudes gesetzt werden können. Wille: "Der Umstieg hat nach den großen Anstrengungen der vergangenen Wochen insgesamt sehr gut funktioniert. Hier haben ARD, ZDF, die Privatsender und die Landesmedienanstalten gut zusammengearbeitet und im Schlusspurt noch viele Menschen erreicht, die sonst im Mai vor einem schwarzen Bildschirm gesessen hätten."

Viele, vor allem ältere Menschen, könnten mit der rasanten Entwicklung der elektronischen Medien nicht Schritt halten und seien auf intensive Beratung und häufig auch tatkräftige Hilfe bei der technischen Umrüstung oder beim notwendigen Sendersuchlauf für den HD-Empfang angewiesen gewesen. Viele hundert Menschen in den Hotlines der in der Gemeinschaftsinitiative "klar digital" zusammengeschlossenen Partner hätten hier "einen tollen Job gemacht", lobte die MDR-Intendantin.