Eine Mann raucht einen Joint
Bildrechte: IMAGO / Jochen Eckel

Gesteigerter THC-Gehalt Hochkonzentriertes Cannabis kann Sucht und psychische Probleme verstärken

21. März 2024, 14:11 Uhr

Die Konzentration von Cannabis hat zuletzt immer mehr zugenommen. Eine britische Studie ergab nun, dass dies zu Problemen führen kann: Die Zahl der Süchtigen steigt und auch Krankheiten wie Schizophrenie häufen sich.

Cannabis ist nach Alkohol und Nikotin die weltweit am dritthäufigsten konsumierte Droge. Vor allem bei jungen Menschen ist das Kiffen sehr beliebt. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben in Deutschland allein 42,5 Prozent der Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren schon einmal Cannabis konsumiert. Dabei ist die Konzentration von Tetrahydrocannabinol (THC) – der psychoaktiven Droge in Marihuana – von 1970 bis 2017 um 14 Prozent gestiegen, wie eine Studie der Universität Bath aus dem Jahr 2020 gezeigt hat. Eine aktuelle Untersuchung der britischen Forschenden hat nun ergeben, dass für Menschen, die solch hochkonzentriertes Cannabis konsumieren, die Wahrscheinlichkeit steigt, davon süchtig zu werden. Auch haben diese Konsumenten ein höheres Risiko, an psychischen Krankheiten wie Schizophrenie zu leiden.

Cannabis Keks
Ausversehen vergiftet: Cannabis-Produkte wie Cookies haben eine hohe Anziehungskraft auf Kinder. Ein unachtsamer Umgang der Eltern kann schwere Folgen für die Kinder haben. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Länder mit Cannabis-Legalisierung als mögliche Vorbilder

"Diese Ergebnisse sind wichtig, wenn es darum geht, die negativen Folgen des Drogenkonsums zu minimieren", erklärt die Studienautorin Kat Petrilli. Denn auch wenn es für die Gesundheit am sichersten wäre, gar nicht zu kiffen, so täten dies weltweit doch eine große Zahl von Menschen – für sie sei es wichtig, gut über die möglichen Risiken des Konsums informiert zu sein. Tatsächlich haben die Probleme, die durch Cannabis verursacht wurden, in den vergangenen Jahren zugenommen. Laut der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) ist die Zahl der Behandlungen wegen Marihuana-Konsums in den vergangenen zehn Jahren um 76 Prozent gestiegen.

Bei den Strategien für sicheres Kiffen könnten Länder, in denen dies bereits legal ist, als Vorbild dienen – etwa Kanada oder Uruguay. Auch für Deutschland plant die Ampel-Koalition eine Legalisierung, auch wenn es noch zu keiner Einigung gekommen ist. "Weniger stark konzentriertes Cannabis könnte die Gefahren für die Konsumenten verringern", betont mit Tom Freemann ein weiterer Studienautor. Dort, wo das Gras legal verkauft wird, könnten die Kiffer auch mit genauen Information zum THC-Gehalt versorgt werden, so der Experte.

cdi