Die abstrakte rote Landschaft des Planeten Mars.
Künstlerische Darstellung eines Eisfelds auf dem Mars. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Wissen-News Womöglich riesige Eismassen auf dem Mars gefunden

29. Januar 2024, 10:52 Uhr

Einst gab es auf dem Mars vermutlich reichlich Wasser - inzwischen wirkt unser rötlicher Nachbar staubtrocken. Neue Daten zeigen: Tief im Boden könnten womöglich gewaltige Eismassen ruhen.

Auf dem Mars könnte es neuen Daten zufolge riesige verborgene Eismassen geben. In der Formation Medusae Fossae gebe es vermutlich Schichten von Staub und Eis, die von einer Hunderte-Meter dicken Schicht aus Staub und Asche bedeckt seien, teilte die europäische Raumfahrtagentur Esa am Donnerstag (18.01.2024) mit. Geschmolzen könnte die Eismasse demnach das gesamte Rote Meer füllen - oder den Mars mit einer 1,5 bis 2,7 Meter tiefen Wasserschicht eindecken.

Verborgenes Eis könnte für künftige Marsmissionen wichtig werden

Die Formation Medusae Fossae (MFF) besteht aus mehreren vom Wind geformten Zügen und liegt am Übergang zwischen den Hoch- und Tiefebenen des Mars in der Nähe des Mars-Äquators. Möglicherweise ist die Formation die größte einzelne Staubquelle auf dem Roten Planeten und zugleich eine seiner ausgedehntesten Ablagerungen. Bei einer ersten Untersuchung der Formation entdeckten Forschende 2007 massive Ablagerungen, die bis zu 2,5 Kilometer tief sind. Während einige Daten an Eis denken ließen, konnten die Wissenschaftler nicht ausschließen, dass es sich stattdessen um Ablagerungen von Staub, Vulkanasche oder Sedimenten handelt.

Bei einer erneuten Untersuchung des Gebiets mit Hilfe neuerer Radaraufnahmen der Esa-Sonde "Mars Express" stellten die Wissenschaftler zum einen fest, dass die Ablagerungen teils sogar 3,7 Kilometer dick sind. Zum anderen waren die Aufnahmen weniger dicht, als man bei Staub erwarten würde. Während der Mars heutzutage als eher trockener Planet erscheint, gibt seine Oberfläche laut Esa zahlreiche Hinweise darauf, dass Wasser einst reichlich vorhanden war. Massive Eiseinlagerungen in der Nähe des Äquators, wie sie bei der Formation vermutet werden, müssten in einer früheren klimatischen Epoche entstanden sein. Im derzeitigen Klima des Planeten wäre dies nicht möglich. Das verborgene Eis könnte für künftige Marsmissionen von Bedeutung sein: Sie brauchen Wasser und müssen in der Nähe des Äquators landen, weit entfernt von den eisigen Polkappen oder den Gletschern auf dem Planeten.

Links/Studien

Mehr Information dazu es auf der Website der Esa.

dpa

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