eine Katze frisst einen erbeuteten Vogel
Eine deutsche Katze frisst einen erbeuteten Vogel: Allein in Deutschland gibt es etwa 15 Millionen Hauskatzen. Bildrechte: IMAGO / Lobeca

Wissen-News Freilaufende Katzen gefährden weltweit die Artenvielfalt

14. Dezember 2023, 15:46 Uhr

Freilaufende Katzen sind weltweit eine Gefahr für die Artenvielfalt. Einer Studie zufolge fressen sie alles, was sie erbeuten können. Als invasive Art sind sie für das Aussterben zahlreicher Tierarten mitverantwortlich.

Freilaufende Katzen sind aufgrund ihres breiten Beutespektrums eine weltweite Gefahr für die Artenvielfalt. Das ist das Ergebnis einer im Fachjournal "Nature Communications" veröffentlichten Meta-Studie auf der Grundlage von 500 Einzelstudien. Ein Forscherteam aus den USA und Australien erfasste dabei weltweit über 2.000 Arten von Beutetieren freilaufender Katzen. Vermutet wird jedoch eine deutlich höhere Zahl von Beutetieren, die aufgrund von Studienlücken in Afrika, Teilen Eurasiens und Südamerika aber nicht nachgewiesen werden können.

Den Studienautoren zufolge zeigen Kotproben, dass Hauskatzen wahllose Räuber sind, die im Wesentlichen jede Art von Tier fressen, das sie in irgendeinem Lebensstadium erbeuten können. Freilaufende Katzen zählten damit zu den problematischsten invasiven Arten der Welt. Bereits jetzt werden Katzen mit dem Aussterben zahlreicher Vogel-, Säugetier- und Reptilienarten in Verbindung gebracht. So würden allein 347 (17 Prozent) der für die Meta-Studie erfassten Arten in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN aufgeführt.

Katzen sind eine der am weitesten verbreiteten Tierarten der Erde. Sie leben, mit Ausnahme der Antarktis, auf allen Kontinenten und wurden auf hunderten Inseln eingeführt. Allein in Deutschland leben derzeit schätzungsweise über 15 Millionen Hauskatzen, die laut Naturschutzbund Nabu jährlich Dutzende Millionen Vögel töten. Weltweit gibt es Hochrechnungen zufolge hunderte Millionen Hauskatzen. Nicht nur als Beutegreifer gefährden sie zahlreiche Wildtierarten, sondern auch als Überträger von Krankheiten.

dpa (dn)

7 Kommentare

MeinBeitrag vor 22 Wochen

Prima, dass nun die Katze schuld sein soll an allem Ungemach. Das hatten wir schon mal im Mittelalter. Soviel zur menschlichen Entwicklung.
Studien werden meist in Auftrag gegeben und gut bezahlt. Veröffentlichen kann mal alles und so manipulieren, dass es dem Auftragnehmer und dessen Interessen genehm ist. Habe die betreffende Studie gelesen und da sind die meisten Quellen vor allem von Australien und Inseln, wo Katzen zwecks Schädlingsbekämpfung eingeführt wurden. Das haben sie getan, aber leider nicht erkannt, dass sie die dort heimischen Arten nicht zu fressen haben. Nun werden sie wie alle "invasiven" Arten extrem brutal ausgerottet. Mit solchen auf Studien gestützten Aktionen kann man der Bevölkerung Naturschutz vorgaukeln und keiner fragt mehr danach, wieviel mehr bedrohte Arten zugrunde gehen, wenn Wälder gerodet und andere Lebensräume zu Farmland usw. werden. Da traut sich niemand wirklich ran, wie bei uns auch. Gut, dass man die "invasiven" Arten vorschieben kann !

Uborner vor 22 Wochen

Katzen gibt es seit Jahrtausenden - aber nicht nördlich der Alpen und auch nicht auf allenmöglichen Inseln. Die Katze schwimmt nur sehr ungern und Schnee mag sie auch nicht.
Die Populationsreproduktion ist eine sich über Jahrtausende eingepegelte Überlebensstrategie der Arten. Katzen kamen dabei die längste Zeit nicht vor. Der Punkt ist also falsch.
Wir haben allerdings mittlerweile eine ganze Reihe weiterer neuer Vögelfresser die ausgesprochen geschickt klettern können und ein Killergebiss haben - Enok, Mink, Waschbär.
Das Hauptproblem ist neben dem Meschen aber die Katze.


Bummi vor 22 Wochen

Eine artgerechte Katzenhaltung ist die Haltung als Freigänger. Dazu werden die meisten Katzen gefüttert, womit sich die Menge der Beute zum Fressen reduziert.
Ansonsten kann ich mich nur anschließen, der Mensch ist die Ursache Nummer 1 für den Rückgang der Artenvielfalt.