Die künstlerische Darstellung zeigt zwei Exemplare des Wurmes «Timorebestia koprii».
Durchzog die Urmeere und fraß kleine Gliedertiere: Timorbestia Koprii. Bildrechte: picture alliance/dpa/University of Bristol/EurekAlert | Bob Nicholls/BobNichollsArt

Wissen News Eines der bedeutendsten ersten Raubtiere entdeckt

08. Januar 2024, 14:31 Uhr

Er zählte nach Forscherangaben zu den bedeutendsten Raubtieren seiner Zeit: Ein Wurm, der vor über 500 Millionen Jahren lebte und Gliederfüßer verspeiste.

Vor mehr als 500 Millionen Jahren schwamm ein riesiger Wurm durch die Urmeere und fraß andere Tiere. Das schließt ein Forschungsteam aus Fossilienfunden im Norden Grönlands. Der Timorebestia koprii genannte Wurm war ohne Antennen bis zu 20 Zentimeter lang und mit bis zu etwa 30 Zentimeter, wie die Gruppe im Journal «Science Advances» berichtet. Er war nach Annahme der Forscher eines der ersten Raubtiere.

Der lateinische Gattungsname Timorebestia bedeutet in etwa "furchteinflößende Bestie". Denn mit ihrer Größe standen die Urwürmer wahrscheinlich weit oben in der Nahrungskette. "Damit waren sie im Kambrium genauso bedeutend wie einige der größten Raubtiere in modernen Ozeanen, zum Beispiel Haie und Robben", sagte Jakob Vinther von der University of Bristol (Großbritannien), der das Team zusammen mit Tae-Yoon Park vom Korea Polar Research Institute in Incheon (Südkorea) leitete. Das Kambrium ist das älteste Zeitalter des Erdaltertums und erstreckte sich von vor rund 540 bis vor etwa 490 Millionen Jahren.

In der sogenannten Kambrischen Explosion entstanden viele neuartige Tierstämme, von denen etliche bis heute existieren. Im August hatten Forscher den frühesten bekannten eindeutigen Vertreter einer frei schwimmenden Qualle präsentiert. Die Art Burgessomedusa phasmiformis lebte vor 505 Millionen Jahren. Die schon länger bekannte Urzeit-Garnele Anomalocaris hat ebenfalls bereits vor mehr als 500 Millionen Jahren gelebt. Sie war nach Forscherangaben sogar einen Meter lang und soll besonders gute Facetten-Augen gehabt haben.

dpa

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