Unter einer Lupe liegt buntes Mikroplastik.
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Wissen-News Mit kleinen Helfern gegen kleine Verschmutzer: Mikroroboter gegen Mikroplastik

09. Mai 2024, 14:00 Uhr

Mikroplastik verseucht den Planeten. Mit kleinen Robotern wollen Forscher zukünftig gegen den Mini-Müll vorgehen und dabei gleich noch gefährliche Bakterien aus dem Wasser fischen.

Wenn sich Plastikabfälle auflösen, wird es noch schwerer, sie aus Meeren und Gewässern zu entfernen. Mikroplastik hat sich zudem in die Nahrungskette eingeschlichen und kann Bakterien binden, die Krankheiten verursachen können. Die Auswirkungen sind noch nicht final geklärt, doch das Problem ist virulent. Forscher haben daher kleine, im Durchmesser lediglich 2,8 Mikrometer große Bots konstruiert, die die Verschmutzung beheben sollen.

Magnetismus als Helfer der Roboter

Die Wissenschaftler aus Tschechien und China setzten kleinteilige Robotersysteme ein, die zusammenarbeiten und kleine Schwärme imitieren sollen. Um die einzelnen Helfer miteinander zu verbinden, setzte das Team Stränge eines geladenen Polymers ein, die sie mit magnetischen Mikropartikeln verbanden. Dies führte dazu, dass die Mikrobots sich nur in einem Magnetfeld bewegen und dabei sowohl Kunststoffe als auch Mikroben anziehen.

Aus dem Wasser konnten die Roboter ebenfalls per Magnetismus entfernt und danach von Bakterien und Müll befreit werden. Etwa 80 Prozent der Erreger konnten unter Laborbedingungen abgetötet werden. Die Mikroplastik entfernten sie per Ultraschall. Laut der Forschergruppe seien die Kleinstroboter ein vielversprechender Ansatz, um Wasser von Plastik und Bakterien zu befreien.


jar/pm

Dieses Thema im Programm: Das Erste | ARD Mittagsmagazin | 29. April 2024 | 12:10 Uhr