Illustration - Darmbakterien an der Darmwand
Auch Patienten mit gestörtem Mikrobiom könnte geholfen werden. Bildrechte: imago images/Science Photo Libra

Krebsforschung Wie die Darmflora Krebsimmuntherapie-Erfolg beeinflusst

16. Juni 2023, 13:32 Uhr

Wenn Krebspatienten Antibiotika einnehmen, reagiert der Körper schwächer auf eine Immuntherapie gegen den Tumor. Ein deutsch-französisches Forschungsteam hat nun den Mechanismus dahinter entschlüsselt.

Demnach wird bei einer geschädigten Darmflora die Funktion eines speziellen Signalproteins gestört, das sonst bestimmte Immunzellen ins Darmgewebe schleust. Kommen diese Immunzellen in den Blutkreislauf, werden sie stattdessen von Lockstoffen aus dem Gewebe der Tumorumgebung angezogen und stören dort die Abwehrreaktion des Immunsystems.

Einer der Forscher, Dr. Rauber, erklärt, was das Forschungsergebnis so spannend macht: "Unsere Ergebnisse könnten einen konkreten Ansatz liefern, um vor Therapiestart abzuschätzen, ob die jeweiligen Patienten eine für den Erfolg einer Krebsimmuntherapie günstige Darmflora haben. Langfristig könnten Krebspatientinnen und -patienten mit gestörtem Darmmikrobiom z.B. mit Stuhltransplantationen gesunder Spender behandelt werden, um die Ausgangsbedingungen für die Immuntherapie zu verbessern."

Hier finden Sie die komplette Studie.