Zuwanderung nach Deutschland Mit den Polen kommt neues Leben

18. Oktober 2016, 16:01 Uhr

Die Zuwanderung aus Polen nach Deutschland ist seit Jahren konstant hoch. Die Polen, die sich in Deutschland niederlassen, sind für die entvölkerten Orte in den ostdeutschen Grenzgebieten häufig ein Segen. Eine Ausstellung in Potsdam widmet sich nun diesem Thema.

Jahr für Jahr kommen mehr als Hundertausend Polen nach Deutschland, um hier ein neues Leben zu beginnen. Im Jahr 2014 waren sie laut Migrationsbericht der Bundesregierung mit 13,5 Prozent die größte Zuwanderungsgruppe überhaupt. Für die Orte in Grenznähe, die seit Jahren mit dem Wegzug der Jungen und Überalterung der Bevölkerung zu kämpfen haben, ist der Zuzug polnischer Familien ein Segen.

Wie polnische Neuankömmlinge dem Dörfchen Mescherin ( Uckermark ) an der Grenze zum Nachbarland wieder neues Leben einhauchten, zeigt jetzt eine Ausstellung in Potsdam. Unter dem Thema «Pizza aus Polen. Neue Nachbarn in alten Häuser» erkundet die Landeszentrale für politische Bildung, wie Alteingesessene und Neu-Bürger miteinander leben. Auf Schautafeln kommen sie in beiden Sprachen zur Wort, sagte Ausstellungsmacherin Martina Schellhorn von der Landeszentrale. Die Polen bringen nicht nur Geld und Wissen mit, vor allem aber Engagement, betonte der ehrenamtliche Ortsvorsteher Volker Schmidt-Roy in der Schau. Der Ort war zuvor massiv von Abwanderung bedroht. Vor fünf Jahren zog eine erste polnische Familie in das Dorf an der Oder, weitere folgten. Alte Häuser wurden erworben und hergerichtet. Mittlerweile gibt es kein freies Grundstück mehr. Von den 400 Einwohnern stammen etwa 15 Prozent aus Polen, die meist in der alten Heimat weiter zur Arbeit gehen. In der örtlichen Kita werden bereits 41 polnische Kinder betreut, dazu 26 deutsche.

Die Ausstellung läuft bis April und soll anschließend in anderen Orten gezeigt werden.