Gremien tagen zum KI.KA-Betrugsfall "Sofortmaßnahmen sind Schritt in richtige Richtung"

20. Januar 2011, 11:49 Uhr

Aufgrund der aktuellen Ermittlungen im Betrugsfall beim gemeinsamen Kinderkanal von ARD und ZDF haben Rundfunk- und Verwaltungsrat des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS (MDR) am Montag, 17. Januar 2011, in Leipzig außerordentlich getagt.

Die Gremien haben den Zwischenbericht des MDR-Intendanten Udo Reiter zur Kenntnis genommen. Der Verwaltungsrat des MDR hat folgenden Beschluss zu den Vorfällen beim KI.KA und den vom federführenden MDR eingeleiteten Maßnahmen gefasst: „Der Verwaltungsrat des MDR hat sich in einer Sondersitzung am 17. Januar 2011 ausführlich über den Sachstand zum Betrugsfall beim Kinderkanal informieren lassen. Er hat die Darlegungen des MDR-Intendanten zur Kenntnis genommen und fordert mit Nachdruck eine weitere rückhaltlose und schnelle Aufklärung der Vorfälle. Die vom MDR-Intendanten eingeleiteten Sofortmaßnahmen sind nach Ansicht des MDR-Verwaltungsrates ein wirksamer Schritt in die richtige Richtung.

Der Verwaltungsrat des MDR unterstützt den Intendanten bei der zügigen und lückenlosen Aufklärung. Er erwartet vom MDR als Federführer für den ARD/ZDF-Kinderkanal, das Regelwerk für den KI.KA zu überprüfen und nach Vorlage des abschließenden Revisionsberichts einen Maßnahmenkatalog zur Vermeidung solcher Betrugsfälle vorzulegen. Der Verwaltungsrat des MDR wird seine Verantwortung als Aufsichtsgremium wahrnehmen und den Aufklärungsprozess im Sinne der KI.KA-Zuschauer und aller Rundfunkgebührenzahler kritisch-konstruktiv begleiten.

Der Verwaltungsrat des MDR bekennt sich ausdrücklich zum KI.KA am Standort Erfurt als öffentlich-rechtliches Kernprogramm, das durch kriminelle Handlungen eines Einzelnen nicht beschädigt werden darf.“

Rundfunkratsvorsitzender unterstützt Erklärung des Verwaltungsrats

Für den Rundfunkrat erklärt dessen Vorsitzender Johannes Jenichen: „Als Vorsitzender unseres Gremiums unterstütze ich die Erklärung des Verwaltungsrates. Wir fordern eine weitere lückenlose Aufklärung der kriminellen Machenschaften des ehemaligen Herstellungsleiters. Ebenso erwarten wir eine gründliche Ursachenforschung, damit der Boden für solche Betrügereien ein für allemal entzogen ist. Der MDR hat nach Bekanntwerden der Vorfälle umgehend gehandelt. Dafür danken wir dem Intendanten und dem Leiter der Revision. Mit großer Sorgfalt und verantwortungsvoll werden wir die weitere Aufklärung begleiten. Kriminelles Vorgehen hält uns nicht davon ab, unser Bekenntnis zum KI.KA als Zukunftsmodell zu bekräftigen.“